Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung
plaudern, bevor die Arbeit weitergeht, wird als angenehm empfunden. Bei einer Tasse duftendem Kräutertee lässt sich genauso gut plaudern. Die Entspannung ist nachhaltiger, denn die negativen Wirkungen des Kaffees fallen weg. Auf Kaffee reagiert der Körper mit einer intensiven Mobilisierung seiner Energie, um das schwere Gift Koffein so rasch wie möglich loszuwerden. So erklärt sich die aufputschende Wirkung des Kaffees. Anschließend erfolgt jedoch ein Abfall der Energie und der Aufmerksamkeit. Deshalb empfehlen Autofahrerclubs, während einer längeren Fahrt auf Kaffee zu verzichten. Koffein schädigt überdies das Gehirn. Mag sein, dass Sie »dumm« angeredet werden, wenn Sie Kräutertee trinken. Ihre Konsequenz bringt Ihnen aber rasch Achtung ein. Der Fortschritt in Mut und Durchhaltevermögen, den Sie dabei machen, wenn Sie diese gesundheitsschädigende Gewohnheit loslassen, ist enorm.
Mit dem Rauchen sieht es nicht anders aus. Junge Menschen fangen oft deshalb mit dem Rauchen an, weil sie sich dann erwachsen vorkommen, sich dazugehörig fühlen oder weil sie einfach »cool« sein wollen. Auch hier lässt sich ein Vergleich anstellen. Sie schließen doch gewiss niemanden aus, der etwas nicht tut, was Sie tun. Warum sollten Sie dann ausgeschlossen werden, wenn Sie nicht rauchen?
erkennen
entscheiden
durchführen
Gewohnheiten ehrlich hinterfragen
Blockaden, die durch schlechte Gewohnheiten entstehen, lösen wollen
schlechte Gewohnheiten durch gute ersetzen
Es gibt eine Reihe von schlechten Gewohnheiten, die nicht so gravierend sind wie die bereits besprochenen. Sie sind aber trotzdem »schlimme Herren«. Sie hindern Sie daran, eine Sache besser zu machen, sich selbst etwas Gutes zu tun oder Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen angenehm zu gestalten. In der folgenden Tabelle stehen sich »schlimme Herren« und »gute Diener« gegenüber:
Schlimme Herren
Gute Diener
kein Frühstück essen
mit einem aufbauenden Frühstück eine gute Grundlage für den Tag schaffen
beim Essen Zeitung lesen
die Mahlzeit genießen
sich zu wenig Zeit zum Essen nehmen
gut kauen und daher besser verdauen
schmatzen, schlürfen
ein angenehmer Tischgenosse sein
gleich losschießen
durchatmen und kurz überlegen
Türen offen stehen lassen, Licht brennen lassen, Wasserhähne schlecht zudrehen
Sorgfältig mit Energie umgehen
anderen ins Wort fallen
grundsätzlich den anderen ausreden lassen
zu spät kommen
besser planen
sich die Schuhe nicht abputzen
eine Übung in Rücksichtnahme einlegen
grundsätzlich oder häufig bei Gelb über die Kreuzung fahren
lernen, sich an Regeln zu halten
Dinge herumliegen lassen
alles gleich an seinen Platz geben
mit jemandem reden, der weit weg in einem anderen Raum ist und daher nichts verstehen kann
zu dem Angesprochenen hingehen
Das trifft vielleicht auf Sie alles nicht zu. Wenn Sie trotzdem eine schlechte Gewohnheit bei sich entdecken, brauchen Sie nicht entsetzt zu sein. Sie bietet eine gute Gelegenheit, Loslassen zu üben. Das können Sie, indem Sie die schlechte Gewohnheit durch eine gute ersetzen.
Gute Gewohnheiten sind ein Leitfaden durch den Tag. Sie verbessern vor allem Ihre Beziehungen zu Ihrem Umfeld.
ÜBUNG 10: Durchforsten Sie Ihre Gewohnheiten!
• Listen Sie Ihre guten Gewohnheiten auf. Das ist gar nicht so einfach, weil Ihnen Ihre richtigen Handlungsweisen wahrscheinlich selbstverständlich erscheinen. Es ist wichtig, dass Sie sich guter Gewohnheiten bewusst sind, weil sonst ein einseitiges Bild Ihrer Persönlichkeit in Ihnen entsteht.
• Und Ihre schlechten Gewohnheiten? Leider können wir sie oft selbst nicht erkennen. Nehmen Sie die Hilfe einer vertrauten Person in Anspruch. Forschen Sie dabei auch nach Ihren Motiven.
Zerreiß deine Fesseln
Probleme sollte man nicht auf Eis legen.
Sie halten sich da zu lange.
(Norbert Stoffel)
Meist werden Gewohnheiten nicht als Problem eingestuft. Manche davon sind jedoch zumindest der Beginn von Süchten oder Abhängigkeiten , die zu regelrechten Fesseln werden.
In vielen Fällen hat sich der Körper auf eine Gewohnheit eingestellt und reagiert auf eine bestimmte Weise. Die Gewohnheit ist zur Sucht geworden. Das trifft auf Kaffee, Nikotin, Alkohol, Medikamente, Drogen und auch auf das Naschen zu.
Das Wort »Sucht« hat sich in unserem Sprachgebrauch als etwas etabliert, das Ablehnung und Unverständnis, aber auch Mitleid oder Hilflosigkeit dem Süchtigen gegenüber hervorruft. Es sei denn, wir betrachten
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