Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost in Ireland - Verschollen in Irland

Lost in Ireland - Verschollen in Irland

Titel: Lost in Ireland - Verschollen in Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Langenscheidt
Vom Netzwerk:
Tagen verschwunden. Das war nicht mehr normal, nicht einmal für die spontane Freundin.
    “Let’s go out and get a snack”, schlug Ian vor. “And don’t tell me you’re not hungry. I know you’re not hungry, but you must eat something. It won’t help your friend if you → starve to death .”
    Sie gingen in das kleine Restaurant, in dem sie am Abend vorher gewesen waren, und wieder machte Ruth die Erfahrung, dass sie mehr Appetit hatte als erwartet. Während sie auf das Hauptgericht warteten, klingelte Ruths Handy. Einen Moment lang war sie enttäuscht, als sie Georgs Büronummer erkannte.
    “Du hast angerufen?”, sagte Georg ohne Einleitung.
    “Ja.” Ruth überlegte, warum sie ihn hatte sprechen wollen, aber es fiel ihr nicht mehr ein.
    “Gibt’s was?” Georg war noch wortkarger als sonst.
    “Nein, ich wollte mich nur mal melden”, sagte Ruth.
    “Geht’s dir gut?”, wollte Georg dann doch noch wissen.
    “Ja, klar, mir geht’s gut. Dublin ist sehr schön und die Konferenz ist ganz interessant.”
    “Schön.”
    Sie konnte an seiner Stimme hören, dass er mit den Gedanken ganz woanders war. Sie schluckte ihren Ärger hinunter und sagte: “Mein Essen kommt, ich muss auflegen.”
    “Ja, ich muss auch weitermachen”, sagte Georg. Er zögerte, fügte dann hinzu: “Meld dich mal wieder.”
    Ruth hörte ein Klicken. Er hatte einfach aufgelegt! Wütend warf sie das Handy neben sich. Kein “Ich liebe dich”, kein durch die Leitung gehauchter Kuss, nichts. Sie gestand sich ein, dass sie selbst nicht eben herzlicher gewesen war.
    “My husband”, sagte sie überflüssigerweise zu Ian, der es mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.
    In diesem Moment wurde das Hauptgericht gebracht und Ruth war dankbar für die Ablenkung.
    Nach dem Essen schlug Ian vor, in einen der zahlreichen Coffee Shops zu gehen und dort einen Kaffee zu trinken.
    “Don’t you drink tea in Ireland anymore?”, mockierte sich Ruth.
    “Oh yes, we still do”, bestätigte Ian. “If you feel down, there’s nothing that helps better than a nice cup of tea. But if you want to wake up, there’s nothing better than coffee.” Er beugte sich zu Ruth, als wolle er ihr ein Geheimnis anvertrauen. “And I need to wake up”, flüsterte er.
    Sie bestellten einen Cappuccino und einen doppelten Espresso to go und liefen am Liffey entlang zurück zum Hotel.
    “It’s almost time to call Limerick again”, sagte Ian, als sie die Lobby betraten. Er fragte an der Rezeption, ob es womöglich eine Nachricht gäbe, aber der junge Mann schüttelte nur
bedauernd den Kopf. In Ruths Zimmer wollte Ian zum Telefon
    greifen, aber Ruth nahm ihm den Hörer aus der Hand.
    “Maybe I should call the gallery”, sagte sie. “Bridget might tell another woman more.”
    Sie hatte erwartet, dass Ian protestierte, aber er nickte nur und sagte: “Yes, maybe that’s a good idea. It’s worth a try.”
    Mit zitternden Fingern wählte Ruth die Nummer auf dem Zettel. Sie hasste es, auf Englisch zu telefonieren. Im Büro war es zum Glück sehr selten nötig; wenn möglich, erledigte sie ihre Anfragen per E-Mail, da hatte sie Zeit und Muße, im Wörterbuch nachzuschlagen, wenn sie ein Wort nicht wusste.
    “I’m right here if you need any help”, sagte Ian und drückte ihre Hand.
    Ruth hätte ihn am liebsten geküsst, doch am anderen Ende der Leitung meldete sich jemand.
    “Yes, hello, this is Ruth Langner from Munich, Germany”, sagte Ruth und begann zu schwitzen. Sie hatte eigentlich nach Conny fragen wollen, sagte dann jedoch: “Can I talk to Mrs McMahon, please?”
    “ → Hold on a second, please”, ertönte die Stimme, danach ein Klick. Ruth hörte Musik und immer wieder eine männliche Stimme, die sie bat: “Hold the line.”
    Sie schaute zu Ian, der sie aufmunternd anlächelte.
    “Bridget McMahon speaking.”
    Ruth stellte sich noch einmal vor und sagte dann: “I wonder if you have heard anything from Conny → recently . Conny Bauer.”
    Bridget McMahon zögerte.
    “Who are you exactly?”, fragte sie misstrauisch.
    Ruth stellte sich noch einmal vor und sagte, sie sei eine Freundin von Conny.
    “Oh, you’re Ruth!”, rief Bridget und klang erfreut. “How are you?”
    “I’m fine, thanks”, sagte Ruth und fragte wieder nach der Freundin.
    “Oh”, sagte Bridget. “She called yesterday morning, around a quarter to ten.”
    “What did she say?”, fragte Ruth.
    Bridget sagte, dass Conny ihr mitgeteilt habe, sie wolle entgegen ihres

Weitere Kostenlose Bücher