Lost in Ireland - Verschollen in Irland
zu ihm hinüber.
“Good morning”, sagte sie.
“Good morning”, gab Ian zurück. Er sah müde aus, und Ruth entdeckte ein paar Stellen in seinem Gesicht, die der Rasierer nicht richtig erwischt hatte. Sie widerstand dem Verlangen, sie zu berühren.
“Did you → manage to sleep?”, wollte er wissen.
Ruth nickte. “Yes, I slept quite well”, erwiderte sie. Die Frage, wann sie Paddy anrufen könnten, brannte auf ihrer Zunge, aber sie wagte nicht, sie zu stellen.
Er werde Paddy sofort nach dem Frühstück anrufen, sagte Ian, als habe er ihre Gedanken erraten. “But I need some strong coffee first.”
“I’ve already had mine”, sagte Ruth, “it works wonderfully – at least for a while”, fügte sie hinzu.
Konnte man einen Mann fragen, wie seine Nacht gewesen war, oder war das zu intim? Ruth beschloss, dass es ihr egal war.
“How was your night?”
“The night was too short and I slept badly as well.”, sagte Ian grinsend. “I am an old man.”
Die Nachricht von Connys Verschwinden hatte sich offenbar herumgesprochen, denn einzelne Kollegen traten an ihren Tisch und fragten: “Have you found her yet?”
Ruth und Ian schüttelten nur den Kopf.
“I’m sure we’ll find her shortly. Ruth, are you ready to go?”, sagte Ian schließlich.
Ruth nickte und sie verließen den Frühstücksraum. Ian schaute auf sein Handy und deutete nach draußen. “The → signal is too bad → inside . Please, stay here. It’s raining → heavily .”
Ruth protestierte, doch dann sah sie, dass es tatsächlich schüttete, und beschloss, lieber drinnen zu warten. Ungeduldig ging sie auf und ab und beobachtete Ian, der unendlich lange telefonierte. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Offensichtlich ein gutes, denn als er das Hotel betrat, war seine Miene sehr viel heiterer als vorher.
“Good news?”, wollte Ruth wissen. Sie zog Ian zu den Sesseln hinüber. Sie setzten sich. “Come on”, drängte sie, als Ian zögerte.
“Paddy’s found him”, begann er.
Ruth hielt den Atem an. Lieber Gott, lass ihn keinen Mörder sein, dachte sie.
“He’s well known to the police”, fuhr Ian fort. “He’s mainly known for buying and selling stolen goods. They also → suspect him of → forging documents. But they can’t → arrest him as there’s no → proof .”
Hehlerei und Urkundenfälschung? Das hörte sich eher harmlos an. Ruth atmete erleichtert auf.
“So he hasn’t killed anybody?”, sagte sie.
Ian versuchte ein Lächeln, das schrecklich misslang.
“Tell me”, forderte Ruth. Ian zögerte. “Tell me”, wiederholte sie.
“He hasn’t killed anybody”, bestätigte Ian schließlich, doch Ruth war sicher, da kam noch etwas. Sie hielt den Atem an.
“He’s known to be → violent .”
Das klang nicht gut. Ein brutaler Schläger, der womöglich Conny in seiner Gewalt hatte.
Das klang überhaupt nicht gut. Ruth schloss die Augen. Panik erfasste sie.
“Are you alright?”, fragte Ian und nahm ihre Hand.
“No, I am not!”, sagte Ruth tonlos.
“Sorry, it was a stupid question.”
“No, it wasn’t.” Ruth schlug sich beide Hände vors Gesicht.
“What now?”, fragte sie.
“That’s what I asked Paddy as well”, sagte Ian. “He said we should wait until tonight and then → contact the police if Conny hasn’t come back by then.”
“I can’t wait until tonight!”, rief Ruth aufgebracht.
“I know”, sagte Ian ruhig. “That’s what I told him.”
“Good”, sagte Ruth. “Good.”
Dann fiel ihr plötzlich ein, dass Ian noch keinen Namen erwähnt hatte.
“Do you know what his name is?”
Ian nickte. “Sure. His name is Terry McMahon.” Er schaute sie aufmerksam an. “Do you recognize the name?”
Ruth sagte den Namen mehrmals vor sich hin, aber er löste nichts bei ihr aus. Frustriert schüttelte sie den Kopf.
“No, I don’t think I have ever heard that name before.”
Ian schaute auf die Uhr.
“The workshop is starting in five minutes”, sagte er.
“I don’t want to attend the workshop”, entgegnete Ruth. “I want to find my friend.”
“Yes, I know. I just wanted to let you know”, beruhigte Ian sie.
“You can go if you want”, erwiderte Ruth. Sie hoffte, er würde bleiben, und war mehr als erleichtert, als er sagte: “No, I’ll stay with you, of course.”
“Thanks.”
“No problem”, murmelte Ian und sah schnell weg, als Ruth ihn anschaute.
“Do you know where he lives?”, fragte sie.
“The address they have is
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