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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Gedärme zu treten. Die grauhaarige Frau krallte ihre weißen Finger in Nix’ Weste und reckte den Hals, um sie zu beißen.
    Benny war zu beschäftigt, um Nix zu Hilfe zu eilen. Der fette Zombie taumelte auf ihn zu und blockierte mit seiner massigen Gestalt den engen Tunneleingang. Er grapschte nach Benny, während dieser den Zombie mit dem Beil bearbeitete und blutleere Fleischstücke aus seinem Gesicht und seiner Brust hackte.
    Mit einem letzten Schrei unbändiger Wut holte Nix mit ihrem Beil aus und versenkte die lange, spitze Glasscherbe in der Augenhöhle der grauhaarigen Untoten. Diese wich zurück, zitterte und fiel zu Boden, wobei sie Nix den Beilgriff aus der Hand zog.
    Statt wegzurennen, stieß Benny sich mit einem Fuß von der Wand ab und stürzte sich auf den anderen Zombie, traf ihn am Brustbein und stieß ihn mit beiden Händen zurück. Das Monster trat mit den Fersen auf den dritten Zombie, taumelte rückwärts und krachte mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, während Benny ihn am Hemd festhielt. Der Zombie hörte nicht auf, nach Benny zu grapschen, denn der harte Aufprall schien ihmnichts auszumachen; nur seine toten Fettschichten wackelten einen Moment, als er landete. Der Dicke biss in Bennys zerfetzten Hemdärmel, warf den Kopf hin und her und riss daran wie ein Terrier. Doch Benny hackte so lange mit dem Beil auf den Zombie ein, bis er die restlichen Sehnen in seinem Gesicht durchtrennt hatte, und der Unterkiefer einfach herabfiel.
    Einen Augenblick starrte Benny das Monster entsetzt an, dann warf er sich zur Seite und rollte kraftlos ab, kam aber trotzdem wieder auf die Füße. Als er sich umdrehte, sah er, wie Nix an ihrem Beil zerrte, um es aus der Augenhöhle ihres Angreifers freizubekommen. Endlich löste es sich mit einem dumpfen, schmatzenden Geräusch, und sofort rannten die beiden weiter.
    Nix warf Benny ein irres, triumphierendes Lächeln zu.
    Macht ihr das etwa Spaß? Dieser unfassbare Gedanke schoss Benny durch den Kopf.
    Oben am Grubenrand brach die Menge in begeisterten Beifall aus. Leute warfen Sachen auf sie herunter – Erdnüsse, Zigarettenkippen, zusammengeknüllte Wettscheine. White Bear lachte aus voller Kehle und amüsierte sich prächtig. Als sie an einer weiteren Öffnung vorbeirannten, schaute Benny schnell nach oben und sah Preacher Jack. Er kannte den Mann nicht gut genug, um die Feinheiten seines Gesichtsausdrucks deuten zu können, aber was er in diesem Augenblick sah, erforderte keine Interpretation. Es war ein Ausdruck purer, boshafter Freude.
    Warum?, wunderte sich Benny. Wir gewinnen doch.
    Als sie jedoch um die nächste Kurve bogen, erhielt er die schreckliche Antwort auf diese Frage. Der nächste Gang war eine Sackgasse und endete nach ungefähr sechs Metern an einer nackten Wand.
    In der Sackgasse stand mindestens ein Dutzend Zombies. Aber das war nicht der Grund dafür, dass Benny abrupt innehielt und entsetzt die Augen aufriss. Und auch nicht der Grund für den gellenden Schrei, der den Tiefen von Nix’ Seele entsprang.
    Die gewaltige Kreatur, die vor ihnen in der Dunkelheit aufragte, verwandelte die Welt in ihren schlimmsten Albtraum. Der riesige, furchterregende Zombie war größer als alle, die sie je gesehen hatten. Er war mit Muskeln bepackt und zahllose Kämpfe zu Lebzeiten hatten auf seinem ganzen Körper tiefe Narben hinterlassen. Aus seiner Lederweste ragten Hunderte von scharfen Stahlnägeln, wie aus einem tödlichen Kaktus. Um Hals und Handgelenke trug er Eisenringe mit Stahlspitzen, und ein Helm aus glänzendem Stahl bedeckte seinen Kopf und seinen Nacken, um Verletzungen des Hirnstamms zu verhindern. Als er die Lippen zurückzog, sahen Benny und Nix, dass irgendein Wahnsinniger seine Zähne zu messerscharfen Spitzen gefeilt hatte.
    Doch all das – von seiner Größe bis zu seiner grausamen Rüstung – war nicht das Schlimmste an diesem Zombie. Schließlich nannte Nix das Grauen beim Namen.
    Â»Charlie …«

Vor dem Hotel …
    Lilah entdeckte einen Schuppen mit ausrangierten Sportgeräten, darunter schlaffe Bälle, alte Angelruten und Frisbees. Einen Moment lang betrachtete sie den Schrott … und dann lächelte sie.
    Ja, dachte sie, das ist perfekt.
    Im Hotel …
    Â»Tom!«, rief Chong aus dem Flur. Er hatte gerade alle gefangenen Kinder in ein anderes Zimmer

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