Lost Land, Der Aufbruch
gebracht.
»Ich hab dir doch gesagt, du sollst bei den Kindern bleiben«, knurrte Tom.
»Ãh ⦠den Kindern geht es gut. Wirklich.« Chong grinste leicht verwirrt. »Aber ⦠da ist etwas anderes. Du solltest besser mitkommen.«
Tom wandte sich von dem Wachposten ab. Der Mann war zu einem winselnden, unterwürfigen Haufen zusammengesackt. Sein Anblick widerte Tom an. Er stieà ihn mit der FuÃspitze an und befahl: »Rühr dich nicht von der Stelle!«
Der Mann nickte und hob die Hände.
Tom ging zur Tür und trat in den Flur. Sofort fuhr seine Hand an sein Schwert und fast hätte sich ein Kampfschrei aus seiner Brust gelöst. Dann erstarrte er schockiert.
Im Flur drängten sich etliche Leute, alle bis an die Zähne bewaffnet. Tom starrte sie mit offenem Mund an, bis einer aus der Gruppe die Hand ausstreckte, und Toms Unterkiefer sanft hochklappte.
»Du fängst sonst noch Fliegen«, meinte Sally Two-Knives und grinste amüsiert.
Tom schaute sich um und sah Gesichter, die eigentlich gar nicht hier sein konnten. »Das versteh ich nicht â ich meine â¦Â«
»Du schuldest mir zwei Rationendollar«, wandte Fluffy McTeague sich an Basher. »Ich habe dir ja gesagt, dass ihm die Worte fehlen werden.«
Im hinteren Bereich des Flurs nahmen J Â - Â Dog und Dr. Skillz den Kindern gerade die Halsringe ab. Sie blickten auf und grinsten breit.
»Kahuna!«, meinte J  -  Dog.
»Yo, Bruder!«, stimmte Dr. Skillz ein.
»Wie seid ihr alle hergekommen?«, rief Tom.
Sally und Solomon klärten ihn über die Diskussion auf, die sie im Wald geführt hatten. »Wir haben alle zusammengetrommelt«, sagte Solomon schlieÃlich. »Du bist beliebt, Bruder. Das ganze Leichenland sucht nach dir. Die Leute wollen dich entweder warnen oder für gutes Geld an White Bear verkaufen.«
»Ich habe den Steckbrief gesehen. White Bear will nicht nur mich ⦠sondern auch meinen Bruder und seine Freunde. Tot oder lebendig.«
»Lebendig bist du âne Menge wert«, sagte Hector Mexico. »Aber tot? Wesentlich weniger.«
»Wir wollen nicht, dass du gehst, Boss. Wäre das Ende einer Ãra«, erklärte Basher. »Wir werden es auf keinen Fall zulassen, dass White Bear das letzte Kapitel von Tom Imuras Geschichte schreibt.«
Tom runzelte die Stirn. »Dann ⦠ist das also eine Rettungsaktion?«
»Yo, Action, Mann!«, riefen J  -  Dog und Dr. Skillz wie aus einem Mund.
»Aber das hier ist doch gar nicht euer Kampf.«
Darauf entgegnete Solomon Jones: »Es ist immer unser Kampf gewesen, Tom. Und wenn du nicht mehr da bist, egal, ob tot oder nach Osten abgehauen, wird es unser Krieg sein.«
Tom schüttelte den Kopf.
»Mein Sohn«, sagte Solomon lächelnd, »erkennst du denn nicht, wenn das Universum dir mal âne Pause beschert?«
»Ist in letzter Zeit nicht oft passiert.«
»Dann gewöhn dich besser daran, denn die Kavallerie ist da.«
»Es gibt nur ein kleines Problem«, schränkte Sally ein. »Wir sind 20 und die anderen 400. Und ich tauge nicht viel in einem Kampf, wenn mir die Kugeln ausgehen.«
Jetzt lächelte Tom. »Machst du Witze? Habt ihr denn nicht gesehen, was in der Eingangshalle herumliegt?«
Basher schüttelte den Kopf. »Nein. Wir sind wie die Ninjas durch ein Gästezimmer im Erdgeschoss eingestiegen und haben uns dann die Hintertreppe hochgeschlichen.«
»Wenn ihr die Kavallerie seid, bin ich der Weihnachtsmann. Okay, lasst uns nach unten gehen und die Geschenke auspacken.«
Rotaugen-Charlie ragte in seiner ganzen GröÃe von fast zwei Metern vor Benny und Nix auf. Ein Auge war milchig rosa, das andere â einst so blau wie die Augen seines Vaters â nur noch schwarz und tot. Im Leben hatte er die cremeweiÃe Haut eines Albinos besessen, jetzt war sie grau-weiÃ, verfault und mit Schimmel übersät. Fliegen schwirrten um ihn herum und Maden wanden sich in den Fetzen seines toten Gewebes. Er knurrte und machte einen schwerfälligen Schritt vorwärts. Und Benny wurde klar, was er da drauÃen auf dem Feld bei der Raststätte gesehen hatte: nicht Charlie, der einen Angriff der Zombies anführte, sondern Charlie, der selbst ein Zombie und Teil eines Schwarms war, den Preacher Jack dorthin getrieben hatte. Und Preacher Jack hatte Charlie auch wieder
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