Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
Vom Netzwerk:
und grinste wie ein Dämon. »Ihr könnt so schnell rennen, wie ihr wollt. Es gibt keinen Ausweg.«
    Nix drehte sich auf dem Absatz um und schleuderte eines der Säckchen in seine Richtung. White Bear hob abwehrend die Hände, trotzdem platzte das Säckchen auf und hüllte ihn in Staub. Hustend, keuchend und fluchend wich er zurück. Kurz brandete überraschtes Lachen auf, das jedoch sofort wieder erstarb, als White Bear mit einem tödlichen Blick zu Benny und Nix herumwirbelte.
    Sie rannten von der Grubenöffnung fort und verschwanden im Schatten. Vor sich hörten sie Zombies und erkannten, dass sie wieder auf die Hauptgrube zuliefen. Schnell änderten sie die Richtung, verfolgt von Rotaugen-Charlie, dessen Kiefer jetzt nicht mehr durch ein Stück Holz zusammengehalten wurden.
    Ihnen blieb jetzt nur noch der dunkle Seitentunnel.
    Â»Kein Licht«, schnaufte Benny.
    Nix biss sich auf die Lippe und warf einen Blick in beide Richtungen des Gangs. Ihre Weste war mit Blutstropfen übersät, wo sich Charlies Nagelspitzen durch ihre Kleidung und in ihre Haut gebohrt hatten. Dann presste sie mit schmerzverzerrtem Mund hervor: »Keine andere Wahl.«
    Als sie in die Dunkelheit liefen, verstummte die Menge über ihnen plötzlich.
    Â»Mein Gott!«, keuchte Nix. »Was kommt jetzt?«

Preacher Jack stand neben White Bear und beide blickten mürrisch hinab in die Gruben. »Das dauert zu lange«, verkündete der alte Mann.
    Â»Die Kids sind ziemlich gut«, entgegnete White Bear. »Das Ganze fängt an, mir Spaß zu machen.«
    Â»Inzwischen sollten sie längst tot sein«, knurrte Preacher Jack ungehalten.
    Â»Entspann dich, Dad … Charlie hat sie im Griff. Diese Kids sind Happy Meals für ihn, wirst schon sehen.«
    Preacher Jack beugte sich noch weiter vor. »Hör mir zu, Junge, wenn sie diese Glocke finden und wir sie gehen lassen müssen, dann …«
    White Bear lachte aus voller Brust. »Dad, als Mann des Glaubens könntest du ruhig ein bisschen zuversichtlicher sein. Ich habe alles unter Kontrolle und …«
    Doch im nächsten Moment verstummte er, denn er hatte bemerkt, dass die Menge plötzlich still geworden war. Die Leute schauten nicht länger in die Gruben der Gerechtigkeit. Sie starrten schockiert auf die Rückseite des Hotels. Preacher Jack undWhite Bear rissen die Köpfe herum und entdeckten den Mann auf der Veranda. In seinem Holster steckte eine Pistole und an einem Riemen über seiner Schulter hing ein langes Schwert.
    Â»Imura«, murmelte Preacher Jack, warf dann den Kopf in den Nacken und brüllte den Namen förmlich heraus, sodass er in der gesamten Arena widerhallte: »Imura!«
    Neben ihm grinste White Bear wie ein fröhlicher Dämon, trat einen Schritt vor und rief mit lauter Stimme: »Na, wenn das keine Überraschung ist! Bist du hier, um dir die Spiele anzusehen und dich zu amüsieren, Tom?« Er lachte, aber nur die Wachen stimmten in sein Gelächter ein. Die Menschen auf den Rängen rutschen nervös hin und her und schwiegen. Preacher Jack hob die Hand und alle Augen richteten sich auf ihn.
    Â»Du fragst, warum ich hier bin?«, reagierte Tom mit einem angedeuteten Lächeln. Er sprach laut genug, dass ihn die Menge hören konnte, und hielt den Steckbrief hoch, damit alle ihn sahen. »Offensichtlich wolltest du doch, dass ich herkomme.«
    Â»Wohl wahr«, erwiderte Preacher Jack. »Du und deine miese kleine Bande von Sündern und Mördern.«
    Â»Damit meinst du meinen Bruder Benny? Und Nix Riley, Lou Chong und Lilah?«
    Â»Sie alle sind Sünder«, nickte der Prediger.
    Â»Wo sind sie, Matthias?«, fragte Tom fordernd.
    Â»Ach, sie warten auf ihre Chance, Erlösung zu finden«, antwortete der alte Mann, ohne dabei zu den Gruben zu schauen.
    Tom zerknüllte den Steckbrief und ließ ihn demonstrativ von der Veranda in den Staub fallen. »Das ist eine Sache zwischen dir und mir. Lass Benny und die anderen da raus.«
    Der Prediger spuckte auf den Boden. »Das ist eine Sachezwischen deiner und meiner Familie. Du hast zwei meiner Söhne und meinen Enkel umgebracht. Tu nicht so, als würdest du das nicht verstehen, Tom Imura. Du hast die Familie da hineingezogen. Hier geht es um Blutschuld.«
    Tom ignorierte die johlenden Pfiffe der Wachen und das aufgeregte Stimmengewirr der Menge. Er schaute Preacher Jack direkt in

Weitere Kostenlose Bücher