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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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die Augen. »Charlie hat die Karten ausgeteilt, Matthias, das weißt du ganz genau. Er hat über diese Berge geherrscht, als seien sie sein persönliches Königreich, und er hat sich nicht darum geschert, wer dabei verletzt wurde, solange er bekam, was er wollte. Er war ein Parasit, ein Dieb, ein Mörder und ein Kinderschänder.«
    Â»Wag es nicht …«, setzte White Bear an, doch sein Vater berührte ihn am Arm.
    Â»Lass ihn ausreden. Dann werden wir sehen, wie die Gerechtigkeit darüber urteilt.« Bei diesen Worten zuckte sein Blick kurz zu den Gruben.
    Unten in der Grube, tief in den Schatten verborgen, starrten Benny und Nix zum Rand hinauf, als könnten sie sehen, was dort vor sich ging. Die Stimmen drangen nur gedämpft zu ihnen. Bennys Herz raste und in der Dunkelheit griff Nix nach seiner Hand und drückte sie fest.
    Â»Nix«, flüsterte Benny aufgeregt, »ist das Tom?«
    Tom trat an den Rand der Veranda, sodass alle ihn sehen konnten. »Vor einigen Jahren haben Charlie und seine Schläger versucht, Sunset Hollow zu überfallen. Es war meine Heimat, der Ort, an dem meine Familie gelebt hatte. Ich erklärte den Ort zum Sperrbezirk. Alle respektierten das, außer Charlie. Er hat nie etwas respektiert … aber es lief nicht besonders gut für ihn. Ich gab ihm und seinen Männern die Chance, sich zurückzuziehen. Aber sie nutzten sie nicht. Später, als Charlie im Dreck kniete und um sein Leben winselte, ließ ich ihn leben, weil er mir schwor – bei Gott schwor –, sich zu ändern und solche Dinge nie wieder zu tun. Nie wieder Menschen zu verletzen. Ich ließ ihn leben, Matthias. Ich ließ Gnade walten, aber kaum hatte er sich davongeschlichen, trieb er es schlimmer als je zuvor.«
    Â»Diese Geschichte hab ich schon mal gehört«, entgegnete Preacher Jack. »Sie war damals gelogen und sie ist auch jetzt gelogen. Niemand hat Charlie je in einem fairen Kampf besiegt.«
    Tom ging darauf nicht ein. »Letztes Jahr eröffnete Charlie ein neues Gameland und machte Jagd auf die eine Person, die mir sagen konnte, wo es lag. Lilah. Das Verlorene Mädchen. Um sie zu finden, brach er in Jessie Rileys Haus ein. Er prügelte diese wunderbare Frau zu Tode und entführte ihre Tochter Nix. Du weißt, was dann passiert ist.«
    Â»Ja, ich weiß. Du hast Charlie zu Unrecht beschuldigt, und dann haben du und deine Sippe ihn im Wald aus dem Hinterhalt überfallen und getötet, als er nicht aufgepasst hat.«
    Â»Zu Unrecht beschuldigt? Ich war da, Matthias. Ich habe Jessie Riley in den Armen gehalten, als sie starb. Ich weiß, was passiert ist. Charlie hat es herausgefordert, und ich bereue nur, dass nicht ich derjenige war, der ihn zur Strecke gebracht hat.«
    Â»Ja … dein Bruder, diese Ausgeburt der Hölle, dieser Satansbraten, hat meinen erstgeborenen Sohn in einen Hinterhalt gelockt und ihn umgebracht.«
    Das Raunen der Menge wurde lauter. Es existierten DutzendeVersionen von dem Kampf in Charlies Lager, und zwischen den Zuschauern brachen Streitigkeiten aus, als Tatsachen und Vermutungen in den Raum gerufen wurden.
    White Bear wirbelte herum und brüllte: »RUHE!« Seine Stimme hallte von den Wänden des Wawona Hotels zurück und die Menge schwieg gehorsam.
    Preacher Jack machte einen bedrohlichen Schritt auf Tom zu. »Du hast gesagt, was du zu sagen hattest. Jetzt hörst du mich in dieser Sache an, Tom Imura. Deine Zeit ist vorbei. Deine Herrschaft der Korruption, des Terrors und des Mordens ist abgelaufen. Ich werde die Blutschuld an dir und den deinen rächen, und wie ein Bauer, der ein ganzes Feld niederbrennt, um eine drohende Fäule zu verhindern, werde ich den Namen Imura aus dieser Welt tilgen. Deine Sünden gegen meine Familie sind zahllos und deshalb verfluche ich dich und die deinen für alle Generationen.« Er drehte sich langsam im Kreis und wandte sich so auch an die geschockte und stumme Menge. »Jeder, der zu dir steht, wird mit dir fallen. Das sind meine Worte und die der meinen.«
    Einen Moment lang herrschte Stille, nur durchbrochen vom beständigen Stöhnen der lebenden Toten, die im Zirkuszelt an ihre Stühle gefesselt waren.
    Unten in den Gruben der Gerechtigkeit flüsterte Benny: »Was geht da vor?«
    Â»Keine Ahnung«, antwortete Nix. »Wir müssen Tom wissen lassen, dass wir hier sind!«
    Hinter ihnen drang

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