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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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das Holzschwert und ließ es gegen Charlies linkes Knie krachen. Durch die Wucht des Aufpralls spritzten Schweißtropfen vonihrem Gesicht und ihren Armen. Gipsstaub platzte aus ihren Taschen und hüllte den Gang in einen Dunst, der an Friedhofsnebel erinnerte. Charlie wollte sich auf sie stürzen, aber er knickte um und landete auf dem zertrümmerten linken Knie. Nix’ Schwert schwirrte durch die Staubwolke – ein geisterhaftes, seltsam schönes Bild. Die spitz zulaufende Klinge aus Hartholz traf Charlie so hart am Mund, dass kurz darauf etliche seiner abgebrochenen Zähne durch die Luft flogen und sich bis zur Hälfte in die Lehmwand bohrten. Dann änderte Nix ihre Position und holte gegen die andere Seite von Charlies Mund aus, zerschmetterte seinen Kiefer und zerstörte den Rest der abgefeilten Zahnstümpfe.
    Dennoch streckte der gewaltige Zombie weiterhin die Hände nach Nix aus. Er war zwar verkrüppelt und hatte zersplitterte Knochen, aber er konnte sie noch immer herunterziehen und töten.
    Mit der zarten Anmut einer Tänzerin machte Nix einen Schritt nach hinten, sodass Charlie ins Leere griff und nach vorn auf sein Gesicht stürzte. Dann trat sie ein paarmal gegen seinen Stahlhelm, der schließlich scheppernd in die Dunkelheit rollte.
    Â»Das ist für meine Mutter, du dreckiges Schwein!«, zischte Nix und holte immer wieder mit ihrem Bokutō aus und schlug mit aller Kraft, allem Hass und aller Liebe, die in ihr waren, auf ihn ein. Als das Schwert auf Charlies Schädelbasis landete, zerbrachen sowohl die Klinge als auch der Knochen. Der große Mann, das Monster ihrer schlimmsten Albträume, brach zusammen und blieb dann reglos liegen.
    Endlich gelang es Benny, sein Bein unter dem Zombie herauszuziehen. Mühsam rappelte er sich auf, hielt inne und schaute zuerst auf Charlie und dann zu Nix.
    Auch sie blickte hinunter auf das, was sie getan hatte und was es bedeutete … als sich ihr Gesicht plötzlich verzerrte und sie zu weinen begann. Benny eilte zu ihr, nahm sie in den Arm, hielt sie fest, und sie klammerte sich an ihn. Ihre Tränen rannen heiß an seinem Hals herab. Das Feuer des Wahnsinns, das so lange in ihren Augen gebrannt hatte, flackerte noch einmal kurz auf, bevor es endgültig erlosch. Auf Nix’ Gesicht spiegelten sich tiefer Schmerz und unendliche Erleichterung.
    Â»Ich … ich hab ihn umgebracht!«, wimmerte sie.
    Â»Ja, das hast du«, murmelte Benny in ihre zerzausten roten Locken. »Du hast das Monster getötet.«
    Benny warf einen kurzen Blick in Dr. Skillz’ Richtung, und als er nach oben schaute, sah er, wie sich J   -   Dog wieder über die Grubenöffnung beugte. »Hey, wenn ihr euch da unten lange genug ausgeruht habt, könnten wir hier oben ein bisschen Hilfe gebrauchen.«

Dr. Skillz hielt die Zombies in Schach, während Nix und Benny aus der Grube kletterten, dann folgte er ihnen. Stumm starrten Benny und Nix auf das fürchterliche Gemetzel um sie herum. Überall lagen Tote und einige erwachten bereits wieder. Hunderte von Zombies füllten die Arena und Hunderte von Menschen kämpften gegen sie und gegeneinander. Es war kein Sinn darin zu erkennen, keine Strategie.
    Â»Wo ist Tom?«, rief Nix.
    Benny schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Dann sah Benny etwas, das ihm den Atem stocken ließ. Einige der Kämpfer kamen ihm bekannt vor – nicht diejenigen, die ihn angriffen, sondern die Gegner von White Bears Männern. Er kannte ihre Gesichter von den Zombiekarten. Es war ein völlig unwirklicher Augenblick.
    Â»S-S-Solomon Jones?«, stammelte Benny. Nix wirbelte herum und schaute in die Richtung, in die Benny zeigte. Und tatsächlich, da war der legendäre Kopfgeldjäger mit den beiden Macheten und schlug eine Schneise durch die Tribünen. Etwa zehn Meter weiter stand Hector Mexico auf der obersten Stufeeiner Zuschauertribüne und feuerte einen Schuss nach dem anderen aus seinem Gewehr auf alles ab, was ihm zu nahe kam. Berge von Toten lagen um ihn herum. Auf der anderen Seite der Arena stand Basher Bashman, der in jeder Hand einen Baseball-Schläger hielt und damit Menschen zurückdrängte, die in das Hotel wollten – der einzige Ausgang, es sei denn, sie sprangen von den zwölf Meter hohen Tribünen. J   -   Dog bewachte jetzt die andere Tür, von seiner Doppelaxt tropfte leuchtend rotes Blut. Andere

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