Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
Vom Netzwerk:
Moment, in dem der Prediger das letzte Stück Verkleidung abriss, schloss sich eine Hand um sein Fußgelenk. Der alte Mann schaute leichtüberrascht und genervt nach unten. Er schüttelte die Hand ab, drehte sich zur Seite, um seinen Säbel zu ziehen, und sah die beiden Teenager, die direkt auf ihn zusteuerten. Rasch nahm er den Säbel und befriedete seine Wachen mit zwei schnellen Stößen. Einen Augenblick später begann Vegas Pete, zu zucken, und Preacher Jack erledigte auch ihn. Little Bigg jedoch lag ausgestreckt im Staub und regte sich nicht. Preacher Jack knurrte. Es war nicht das erste Mal, dass er so etwas sah. Er zuckte die Achseln, drehte sich um und marschierte los, um Toms Bruder und das Riley-Mädchen abzuschlachten.
    Um an das obere Ende der Tribüne zu gelangen, musste Chong über die Leute springen, die bei Lilahs Angriff verbrannt waren. Als er die oberste Stufe erreichte, trat er durch eine Wand aus Rauch, doch Lilahs toter Körper war nicht da. Er warf einen Blick über die Brüstung zu der Stelle, wohin sie gefallen sein musste, aber auch dort war nichts zu sehen.
    Dann traf ihn etwas mit dermaßen schockierender Wucht an der Schläfe, dass er in die Knie ging und auf den brennenden Leichen landete. Er schrie, wand sich aus den Flammen heraus und landete mit einem dumpfen Aufprall in der nächsten Sitzreihe.
    Chong spürte etwas Warmes auf seinem Gesicht, und als er seine Wange berührte, waren seine Finger rot von Blut. Er schaute nach oben und sah, dass eine massige Gestalt auf ihn zukam – allerdings kein Zombie und auch kein Wachposten.
    Vor ihm stand White Bear.
    Â»Sieh an, kleiner Mann«, brummte der Riese mit dem verbrannten Gesicht. »Wenn das kein Todeskandidat ist.« WhiteBear war über und über mit Blut bespritzt – auch wenn Chong bezweifelte, dass es sich dabei um sein eigenes handelte – und trug zwei merkwürdige Waffen: einen Schraubenschlüssel in der linken und ein Brecheisen in der rechten Hand. Hinter ihm erstreckte sich eine Spur der Zerstörung – zertrümmerte und reglose Körper von Menschen und Zombies. »Steh auf, Junge … Hab wenigstens den Mumm, aufrecht zu sterben.«
    Chong versuchte, auf die Füße zu kommen, aber durch den Schlag auf den Kopf drehte sich alles um ihn herum. Seine Knie gaben nach und Blut rann ihm über das Gesicht und in den Mund.
    Â»Dann stirbst du eben auf den Knien, Kleiner«, schäumte White Bear. »Ich werde deinen Schädel an einer Kette um den Hals tragen, damit jeder weiß, dass mit White Bear nicht zu spaßen ist.«
    Chong tastete nach seinem heruntergefallenen Holzschwert. »Tom wird dich töten«, verkündete er mit einem blutigen Lächeln.
    Â»Niemals.«
    Chong nickte. »Doch … Tom wird dich töten. Du wirst heute Nacht hier draußen sterben, und du kannst bestenfalls darauf hoffen, als Zombie zurückzukehren. Du und dein durchgeknallter Vater.«
    Â»Pass auf, was du sagst, kleiner Mann.«
    Chong spuckte Blut auf White Bears Stiefel. »Oder was? Bringst du mich sonst um?« Er drehte sich zur Seite, um ihm seine verletzte Schulter zu zeigen. »Ich bin bereits tot, schon vergessen? Ich wurde in der Grube gebissen. Du hast mich getötet, und wenn ich dich nicht töten kann, dann wird Tom es tun. Oder SolomonJones oder Sally. Du und dein Vater, ihr seid Abschaum … und eure Zeit ist abgelaufen.«
    Â»Fahr zur Hölle«, knurrte White Bear und hob sein Brecheisen. Chong hielt sein Bokutō bereit, aber beide wussten, wie dieser Moment enden würde.
    Â»Lilah«, sagte Chong – denn ihr Name sollte das letzte Wort sein, das ihm über die Lippen kam.
    Als White Bear den Arm hoch über den Kopf gehoben hatte, ertönte plötzlich ein lautes, feuchtes Knacken. Der große Mann erstarrte, die Brechstange noch immer über dem Kopf, aber er hatte die Augen jetzt so weit aufgerissen, dass es aussah, als klebten seine Lider an seiner Stirn. Im nächsten Moment begann er zu husten, dann quoll dunkles Blut über seine Lippen und lief ihm das Kinn hinunter.
    Â»Was ist?«, fragte Chong.
    Aber White Bear hatte darauf keine Antwort. Er zitterte am ganzen Körper und sank plötzlich auf ein Knie, das Brecheisen rutschte aus seiner Hand in den Dreck. Hinter ihm tauchte eine schlanke Gestalt auf. Ihre Augen zuckten nervös hin und her und sie

Weitere Kostenlose Bücher