Lost Land, Der Aufbruch

einfach nur eine Zombie-Horror-Geschichte. In Ihrem Roman spielen Familie und Menschlichkeit eine große Rolle. Hatten Sie diese Themen schon von Beginn an im Blick?
    Horrorgeschichten können nicht ohne das menschliche Element sein. Wenn, dann ist es nur inhaltslose Unterhaltung ohne Tiefgang. »Lost Land« ist ein Roman über den Wert des Lebens – den Wert eines einzelnen Lebens und die Bedeutung allen Lebens – auch wenn dieses Leben genommen wurde. Für Benny Imura, den 15jährigen Protagonisten, bedeutet es, sich über seine Wertvorstellungen klar zu werden. Das Verständnis und die Wertschätzung von Menschlichkeit gehen in blutrünstigen Actiongeschichten oft verloren.

    Zombies erfahren momentan eine große Popularität – auch durch Fernsehserien wie » The Walking Dead « . Was hat Sie dazu bewegt, über Zombies zu schreiben?
    Als Zehnjähriger habe ich den Film »Die Nacht der lebenden Toten« gesehen, der mich sehr beeindruckt hat und der über Jahre ganz oben auf meiner Liste der gruseligsten Filme stand. Er hat aber auch meine Fantasie, mein Vorstellungsvermögen angefacht. Seit diesem Film habe ich ständig darüber nachgedacht, wie ich gehandelt hätte, wäre ich in diesem kleinen Haus auf dem Land festgesessen. Ich weiß, dass ich zum Teil anders gehandelt hätte als im Film und heute, nach all den langen Jahren und Überlegungen, habe ich die Möglichkeit meine Gedanken auch aufzuschreiben.

    Haben andere Autoren Sie inspiriert?
    Ja, es gibt drei bedeutende Werke, die mein Interesse am Zombie-Genre wieder geweckt haben: »The Book of The Dead«, herausgegeben von John Skipp und Craig Spector, das Remake von »Dawn of The Dead« von James Gun und Regisseur Zack Snyder und Robert Kirkmans grandioser Comic »The Walking Dead«.

    Wann in der Zukunft spielt » Lost Land – Die erste Nacht « ? Wie weit ist die Geschichte vom heutigen Tag entfernt?
    Der Roman spielt vierzehn Jahre nach der Ersten Nacht, die den Beginn der weltweiten Zombie-Apokalypse markiert. Ich mache die nicht an einem bestimmten Datum fest, sehe die Geschichte aber gerne vierzehn Jahre vom Hier und Heute entfernt. 

    Sie haben bislang nur für Erwachsene geschrieben. Was ist die größte Herausforderung, wenn man für Jugendliche schreibt?
    Es gibt eigentlich keine. Für mich war es eher überraschend zu sehen, wie viel Freiheit man beim Erzählen hat. Man kann Genres mischen, anspruchsvolle Figuren schaffen, den Plot sehr weit ausreizen. Es macht sehr viel Spaß für Jugendliche zu schreiben! Vor allem ist das Feedback bemerkenswert. Die Jugendlichen sind wirklich treue Fans der Serie und die weiblichen Leser – auch die älteren – schwärmen geradezu für Tom Imura, Bennys älteren Bruder. Für mich ist Tom eine tragische Figur, der viel Leid ertragen musste und mit einem großen Verlust zu kämpfen hat und dennoch an seinen Idealen ehrenhaft festhält.

    Ist die Serie als Trilogie angelegt?
    Eigentlich als Vierteiler. Der zweite Band ist bereits fertig gestellt. Gerade schreibe ich am dritten Teil. Es gibt im ersten Band einen Hinweis in der Geschichte, wie es für Benny und seine Freunde weitergehen kann. Mit ihrer Reise befassen sich die Folgebände.

    Werden Sie nach » Lost Land « weiter für Jugendliche schreiben ?
    Ich habe bereits einige Ideen im Kopf und kann es eigentlich kaum erwarten los zu legen. Zunächst werde ich aber an meiner Erwachsenenserie »Joe Ledger« weiterschreiben. Meine Ideen gehen genremäßig in unterschiedliche Richtungen, ob Dystopie, Fantasy oder Steampunk. Ich werde wohl eine Münze werfen müssen, um auszulosen, mit welcher Geschichte ich zuerst beginne.

Leseempfehlung:
Alex Scarrow, TimeRiders
    Ab 12 Jahren
    Aus dem Englischen von Cornelia Panzacchi

    Als E   -   Book in dieser Reihe bereits im Thienemann Verlag erschienen:

    Alex Scarrow
    TimeRiders – Wächter der Zeit (1)
    ISBN 978 3 522 62056 7

    Liam O’Connor hätte 1912 an Bord der Titanic sterben sollen.
    Maddy Carter 2010 in einem Flugzeug über Amerika.
    Saleena Vikram 2026 bei einem Brand in Mumbai.
    Doch Sekunden vor dem Tod der drei taucht ein mysteriöser Mann auf und reicht ihnen die Hand – und nun sind sie Agenten einer streng geheimen Organisation, die nur eine Aufgabe hat: die Welt vor der Zerstörung durch