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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Zeit konzentriert und logisch, aber sobald ich irgendwelche Bedenken äußere, motzt sie mich entweder an oder sie tut so, als hätte ich überhaupt nichts gesagt.« Er schaute hinüber zu Tom. »Du hast es doch auch bemerkt, oder?«
    Â»Ja, stimmt«, räumte Tom ein, »aber ich weiß nicht, ob sie deshalb verrückt ist. Sie hat ihre letzten Familienbande verloren,Benny, und sie fühlt sich in vieler Hinsicht vollkommen allein auf dieser Welt.«
    Â»Aber sie ist nicht allein!«
    Â»Doch. Jeder ist in seinem Inneren allein – die einen mehr, die anderen weniger. Lilah lebt seit Jahren auf diese Weise für sich allein und vielleicht wird sie sich nie ganz öffnen.«
    Â»Du meinst, dass Nix einfach nur auf die Expedition fixiert und einsam ist?«
    Â»Das habe ich nicht gesagt. Ich stimme dir zu, dass in ihrem Leben bestimmte Kräfte am Werk sind. Ich weiß nicht, ob sie wirklich verrückt ist, also eine Gefahr ist für sich und andere, aber ich fürchte, dass sie sehr labil ist. Behalte sie gut im Auge.«
    Er schlug Benny auf die Schulter, und gemeinsam gingen sie zu Nix, um sich zu erkundigen, wie sie sich fühlte. Sie wirkte blass, fast schon grün, und ihr Gesicht – zumindest das, was Benny unter dem Verband davon erkennen konnte – war schweißüberströmt. Lilah saß auf einem Baumstumpf und reinigte ihre Nadel sorgfältig mit Alkohol.
    Â»Ich weiß, die Frage ist bescheuert«, wandte Benny sich an Nix, »aber wie fühlst du dich?«
    Â»Als hätte Mrs Laffertys Handarbeitskreis sich auf mich gestürzt.« Ihr Gesicht war aufgedunsen und sie konnte beim Sprechen kaum die Lippen bewegen. Ihre Augen schimmerten glasig vor Schmerzen und der Erschöpfung vom Kampf gegen diese Schmerzen. »Danke«, sagte sie in Lilahs Richtung.
    Â»Ich will auch nicht in diese Stadt zurück«, entgegnete Lilah und ging davon.
    Benny und Nix schauten Tom an.
    Er seufzte und meinte dann: »Okay. Wir ziehen weiter.«

Sie ruhten sich noch eine weitere Stunde aus, bevor Tom alle zum Aufbruch aufforderte.
    Benny schlenderte zu Chong hinüber, doch sein Freund wollte nicht reden. Stumm schnallte er sich seinen Rucksack um, zog die Riemen stramm und mied die Blicke der anderen.
    Â»Dann mal los«, sagte Tom. »Ich will noch vor Einbruch der Dunkelheit an der Raststätte sein. Nix … wir marschieren nur so schnell, wie du kannst.«
    Â»Mir geht’s gut.«
    Â»Nein, das stimmt nicht. Du bist verletzt, und obwohl es nicht so schlimm ist, wie es aussieht, hat dein Körper ein Trauma erlebt. Hör auf deinen Körper. Wenn du dich übernimmst, brichst du zusammen, und ich schwöre bei Gott, dass ich dich dann in die Stadt zurücktragen werde. Haben wir uns verstanden?«
    Â»Ja.«
    Tom richtete den Gurt seines Schwerts. »Wir gehen von hier aus bergab und damit immer tiefer in zombieverseuchtes Gebiet. Haltet die Augen auf und befolgt meine Anweisungen.« Er warf Chong einen strengen Blick zu, der daraufhin einmal kurz nickte.
    Sie brachen auf. Tom ging voran, doch bald schon hatte ihn Benny eingeholt. Nach etwa einer Meile meinte er: »Wir haben innerhalb weniger Stunden ganz schön viel vermasselt.«
    Tom knurrte, meinte dann aber: »Trotz allem, was ich gesagt habe, und obwohl wirklich unglaublich viel in die Hose gegangen ist: Dieser Tag hätte schlimmer sein können. Nicht viel schlimmer … aber schlimmer.«
    Â»Daran erinnert mich Lilah auch immer wieder«, entgegnete Benny leise. »Ich glaube, es würde ihr Spaß machen, mich zu befrieden.«
    Â»Das bezweifle ich, aber ich gebe zu, dass sie manchmal ein bisschen eigenwillig sein kann.«
    Â»Meinst du wirklich, dass ›eigenwillig‹ es trifft?«
    Â»Gib ihr etwas Zeit, Kleiner. Sie hat …«
    Â»â€¦ sechs Jahre allein gelebt, ich weiß. Ich werfe ihr ja gar nicht vor, dass sie seltsam ist, Tom. Es erscheint mir nur ein bisschen unheimlich, wenn jemand andauernd damit droht, dich zu töten.«
    Tom nickte, wiederholte dann aber: »Gib ihr Zeit.«
    Benny ließ sich zurückfallen und ging langsamer, bis Nix zu ihm aufschloss, aber an den starren Zügen ihres verbundenen Gesichts erkannte er, dass sie nicht in der Stimmung für Gesellschaft war und auch nicht reden wollte. Er lief eine Weile neben ihr her, aber als er bemerkte, dass sie immer wieder

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