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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Chong – ihr seid meine Familie.«
    Â»Ich und Chong? Und was ist mit Morgie?«
    Benny zuckte die Achseln. »Der ist der Familienhund.«
    Als Morgie das Lachen hörte, hob er den Kopf. Auf der anderen Seite des Vorgartens, im Schatten der großen Eiche, schüttelten Benny und Nix sich vor Lachen. »Was zum Teufel ist so lustig?«, fragte er gereizt.
    Chong spähte matt unter dem Holztisch hervor. Er sah, wie die beiden lachten, sah aber auch, dass sie getrennt saßen. Er seufzte.
    Â»Das gefällt mir nicht«, knurrte Morgie. »Dieser Affenarsch macht sich an Nix ran.«
    Â»Morgie«, mahnte Chong.
    Â»Was?«
    Â»Halt die Klappe.«
    Aber Morgie ließ nicht locker. »Was denn? Willst du mir erzählen, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen?«
    Chong dachte darüber nach. »Angesichts deiner persönlichen Gewohnheiten, deiner Einstellung zur Körperpflege und deiner kruden Intelligenz würde ich mal sagen, dass du eine Menge Gründe hast, dir Sorgen zu machen.«
    Â»Hey!«
    Chong schnaubte und schloss die Augen.
    Erneut grollte im Westen tiefer Donnerhall.
    Nach einer Weile zog Nix ihr Tagebuch aus der Tasche, spitzte einen Bleistift mit einem Taschenmesser und begann zu schreiben. Benny beobachtete sie, tat jedoch so, als würde er woanders hinschauen. Er interessierte sich vor allem dafür, wie ihr verschwitztes T   -   Shirt an ihrem Körper klebte, als sie sich streckte, um nach der Tasche zu greifen. Und dafür, wie das Sonnenlicht goldene Flecken in ihren grünen Augen erscheinen ließ. Genervt stieß er mit dem Kopf fest gegen die raue Rinde des Baums. Dann noch einmal.
    Was zum Teufel ist mit mir los?, fragte er sich – und das nicht zum ersten Mal.
    Nix bemerkte entweder nicht, dass er sie beobachtete, oder sie war – selbst mit knapp 15 Jahren – schon zu geübt darin, als junge Frau durchs Leben zu gehen, als dass sie sich irgendetwas hätte anmerken lassen. Sie beugte sich über das Buch und schrieb fast 20 Minuten, wobei sie lediglich am Ende jeder vollen Seite eine kurze Pause einlegte, um den Bleistift neu anzuspitzen.
    Als sie wieder einmal nach dem Messer griff, fragte Benny: »Was kritzelst du da rein?«
    Â»Ich schreibe ein Buch«, erwiderte sie und entfernte geschickt einen Holzsplitter.
    Â»Worüber? Über Friede, Freude, Eierkuchen? Werde ich von deinen Killer-Eierkuchen gefressen?«
    Â»Bring mich nicht in Versuchung. Nein, es ist kein Roman. Ich schreibe ein Sachbuch.« Sie blies auf die angespitzte Bleistiftspitze. Ȇber Zombies.«
    Benny lachte. »Was denn, du willst Zombies töten? Ich dachte, ihr hättet das Training mit den Schwertern nur aus Spaß mitgemacht.«
    Â»Ich will Zombies nicht unbedingt töten«, erklärte Nix. »Aber ich will sie verstehen.«
    Â»Was gibt es denn da zu verstehen?«, fragte Benny, wusste jedoch im selben Moment, wie dumm diese Bemerkung war. Die Situation zwischen ihm und Nix hatte sich tatsächlich verändert und er betrat nun unbekanntes Terrain – ein Terrain, das völlig anders aussah und in dem auch eine neue Sprache gesprochen wurde. Benny fühlte sich absolut hilflos. Er versuchte es erneut: »Ich meine … warum?«
    Statt seine Frage zu beantworten, erkundigte Nix sich: »Willst du eigentlich dein ganzes Leben in Mountainside verbringen?«
    Â»Irgendwo muss man ja leben«, setzte er an, sah aber in ihren Augen Enttäuschung aufblitzen.
    Nix schüttelte den Kopf. Dann beugte sie sich mit gespitztem Bleistift wieder über ihr Buch, um den Faden ihrer Ausführungen aufzunehmen. Bevor sie jedoch einen halben Absatz weitgekommen war, zog eine Formation von Möwen über ihre Köpfe hinweg. Die Bäuche der Seevögel leuchteten so weiß wie Schnee, die Flügelenden schimmerten schwarz. Nix deutete mit dem Kopf auf sie. »Sie schlafen wahrscheinlich an der Küste, direkt am Meer. Den Landkarten zufolge befinden wir uns keine 200 Meilen vom Pazifischen Ozean entfernt, aber ich habe das Meer noch nie gesehen. Niemand in unserem Alter hat das. Und wie es aussieht, wird das auch so bleiben. Das Meer könnte genauso gut in einer anderen Welt liegen.«
    Â»Warum möchtest du es sehen?«
    Â»Und warum möchtest du es nicht sehen?«
    Â»Ich …« Benny wusste, dass er sich auf gefährlichem Terrain bewegte: Nix’

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