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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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waren, hätte ich sie am liebsten wieder zurückgenommen.
    Â»Hättest du denn gerne, dass ich mit dir flirte?« Nathaniels Blick schien mich jetzt am Schließfach festzunageln.
    Â»Nein«, sagte ich, obwohl ich dachte: Ja, ja, ja . »So ein Quatsch. War nur ein Beispiel.«
    Aus der Turnhalle drang lauter Jubel und das Getrampel der Leute auf den Tribünen.
    Â»Klingt fast so, als wär das Aufwärmen vorbei«, meinte Nathaniel.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war fast schon Mittag. Mir graute bereits davor, in der Cafeteria zu sitzen, während sich alle über meine Unterhosenparade unterhielten. Außerdem würde ich mir von Nicole anhören müssen, dass das alles nur ein Scherz gewesen sei, wobei sie wieder mal alles geben würde, um sich zu mir nach Hause einladen zu lassen und Nathaniel anzugeifern. Der Gedanke jagte mir einen Schauder über den Rücken. Ich presste meine Augen ganz fest zu und ließ meinen Kopf nach hinten gegen das Schließfach knallen. Wenn sich nur sofort alle Welt in nichts auflösen würde.
    Â»Willst du, dass ich dich nach Hause bringe?«
    Ich öffnete ein Auge, weil ich sehen wollte, ob er das ernst meinte. »Und den Rest des Unterrichts schwänzen? Da könnten wir aber ganz schön Ärger kriegen.«
    Â»Ich lebe für die Gefahr. Außerdem, unser Ruf erfordert es doch geradezu, dass wir uns danebenbenehmen.«
    Das entlockte mir ein Lächeln. »Du kommst aus einer Familie, auf der ein Fluch liegt.«
    Â»Und du präsentierst sämtlichen Mitschülern deine Unterwäsche.« Er tat so, als wäre er angewidert. »Gütiger Himmel, Mädchen, da waren Neuntklässler im Publikum. Die sind praktisch noch Kinder.« Nathaniel schüttelte betroffen den Kopf.
    Â»Vermutlich habe ich die jetzt für den Rest ihres Lebens verstört. Beim Anblick von Oma-Unterhosen bekommen sie wahrscheinlich Flashbacks zu diesem traumatischen Ereignis.«
    Wieder brandete Lärm hoch in der Turnhalle. Nathaniel hielt mir die Hand hin.
    Â»Lass uns gehen.«
    Ich dachte keine Sekunde länger darüber nach. Ich griff nach seiner Hand und gemeinsam zogen wir los.

22
    W ie kann es denn sein, dass du nicht Autofahren kannst?«, fragte Nathaniel verblüfft. Der Tag war überraschend warm, daher hatte er die Fenster runtergekurbelt. Der Wind spielte mit meinem Haar.
    Wir fuhren in Nathaniels Wagen über die Insel. Viele Leute erben Autos von Verwandten, nur dass es sich dabei meistens um einen alten, schrottreifen Ford Taurus mit zerrissenen Sitzbezügen und riesigen Rostflecken an der Karosserie handelt. Nathaniel hingegen hatte den Triumph seines Großvaters von 1960 übernommen. Sobald wir in den Wagen gestiegen waren, wurde uns klar, dass wir nicht heimfahren konnten. Dick und meine Mom waren zwar ziemlich mit sich selbst beschäftigt, doch selbst sie würden darauf kommen, dass die Schule nicht schon um die Mittagszeit vorbei war.
    Â»In Seattle habe ich kein Auto gebraucht«, erklärte ich. »In der Zivilisation gibt es nämlich etwas, wovon du vermutlich nie gehört hast, man nennt das öffentliche Transportmittel.«
    Â»Was soll das denn sein, öffentliche Transportmittel?«
    Ich schlug nach ihm und wühlte dann in seiner Tüte mit dem Pausenbrot. Er hatte viel bessere Sachen eingepackt als ich. Ich steckte mir ein paar Trauben in den Mund. Eine fiel mir runter und kullerte unter den Sitz. Scheiße. Nathaniel passte immer penibel darauf auf, dass sein Wagen blitzblank war. Ich hatte so den Verdacht, dass er die Ledersitze zusätzlich mit einem Microfasertuch polierte. Beiläufig beugte ich mich nach vorn und tastete mit den Fingern nach der Traube, doch sie blieb verschwunden. Sie würde da unten vor sich hin faulen, bis eine Rosine aus ihr geworden war. Ich lehnte mich zurück. Besser, ich genoss die Fahrt. Wenn er erst mal rausfand, dass ich in seinem Wagen Lebensmittel verschlammte, damit sie dort verrotteten, würde ich in Zukunft wieder mit dem Fahrrad fahren müssen.
    Â»Ã–ffentliche Transportmittel sind viel umweltfreundlicher.« Vorsichtig steckte ich mir eine weitere Traube in den Mund. »Die Ökos wären begeistert von mir.«
    Â»Wir haben doch bereits darüber gesprochen, dass ich für die globale Erwärmung verantwortlich bin, daher bringt uns das in dieser Diskussion nicht weiter. Du würdest doch sicher gern

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