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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinaus?
    »Wenn wir diesen Triumphzug hinter uns haben und uns auf unseren Landsitz zurückziehen, werde ich Oscar bitten, einen anderen Kammerdiener in seine Dienste zu nehmen.«
    »Wirklich?« Robert war alarmiert. »Warum?« Sie wollte sich auf ihren Landsitz zurückziehen? Ob Ogley das wusste?
    »Es fällt zwar nicht jedem auf« - Mrs. Ogley wählte ihre Worte mit Bedacht -, »aber Oscar kann manchmal sehr engherzig sein, und mir wäre es lieber, wenn er keine Chance bekäme, sich so zu verhalten.«
    Sie war offenbar auch erheblich klüger, als Robert erwartet hatte, und wusste sehr viel über ihren Ehemann. Er vermutete, dass sie nicht ohne Grund ihm diese Dinge anvertraute. Sie wusste mehr, als sie sich anmerken ließ. Ihm gegenüber, und ganz gewiss Ogley gegenüber. »Was wird dann aus Waldemar?«
    »Das kümmert mich nicht. Ich glaube, er könnte schwierig werden, wenn man ihn schlecht behandelt, deshalb wird Oscar ihn sicher in ein anderes Regiment schicken. Ach du liebe Güte!« Sie schaute entsetzt auf den Tanzboden. »Prinzessin Clarice ist verletzt.«
    »Oh!«
    Robert hörte Clarice’ Ausruf laut und deutlich.
    »Oh! Es tut mir so leid, Colonel Ogley, aber ich kann leider nicht weitertanzen.«

    Die Paare der Quadrille gerieten ins Stocken, als Clarice an Ogleys Arm vom Parkett humpelte. Begleitet von einer Welle mitfühlenden Murmelns formierten sich die Tänzer neu.
    »Meine Güte.« Mrs. Ogley eilte Ogley und Clarice entgegen, Robert an ihrer Seite, als sie von der Tanzfläche kamen. »Eure Hoheit, kann ich Euch helfen?«
    »Ich komme mir so albern vor, weil ich diese Szene mache.« Clarice stützte sich schwer auf Ogleys Arm und humpelte, als hätte sie große Schmerzen. »Darf ich Euch vielleicht darum bitten, dass Ihr mich in eine Nische bringt, wo ich mich in Ruhe erholen kann?«
    Robert reagierte auf sein Stichwort. »Hier entlang, Hoheit. Auf der Fensterbank könnt Ihr Euren Knöchel hochlegen, die Vorhänge zurückziehen und den Tanzenden zusehen, wenn Ihr möchtet.«
    »Großartig.« Clarice lächelte ihn tapfer an, doch ihre volle Unterlippe zitterte verdächtig. »Ich danke Euch sehr, Mylord.«
    »Ich hole Euch ein Glas Punsch.« Robert wandte sich rasch ab, bevor er seinem Drang nachgab und in schallendes Gelächter ausbrach.
    Wie schaffte sie das? Es gelang ihr, einen so dramatischen Moment in einen Grund für Fröhlichkeit zu verwandeln. Und wie brachte sie ihn dazu, nur an sie zu denken und sie zu begehren, wenn er sich doch eigentlich darauf konzentrieren sollte, dass sein Plan reibungslos verlief? Er verstand sich selbst nicht mehr, und war beinahe froh, dass ihn Leute anhielten und ihn nach dem Befinden von Prinzessin Clarice fragten. Sie lenkten ihn mit ihren lästigen Fragen ausreichend ab. Als er mit dem Punsch und einem Teller Keksen zu Clarice zurückkehrte, konnte er ihr die Schale mit glaubwürdiger Gelassenheit in die Hand drücken.
    Sie nahm sie entgegen und winkte ihn und Mrs. Ogley fort.
»Geht und amüsiert Euch! Ich werde mich hier eine Weile ausruhen. Dann gehe ich kurz hinauf und lege eine kalte Kompresse auf meinen Knöchel.«
    Colonel Ogley stand vor der Nische und hatte es anscheinend eilig, von diesem Aufstand um eine so alberne Verletzung weg und zurück zu seinen Bewunderern zu kommen, die er so liebte. Als Mrs. Ogley ihre Hand unter seinen Arm schob, marschierte er mit ihr davon, ohne Clarice noch eines Blickes zu würdigen.
    Robert machte sich einen Moment an dem Vorhang zu schaffen, wobei er ihn geschickt fast vollständig schloss. »Gut gemacht«, sagte er leise. »Fertig für den nächsten Akt?«
    Clarice holte tief Luft, und als sie antwortete, klang ihre Stimme tief, heiser und hatte einen starken, spanischen Akzent. »Ich bin bereit, Mylord. Ich werde Euch nicht enttäuschen.«

25
    Hübsch ist, wer Hübsches tut, aber Hässlichkeit dringt bis auf die
Knochen.
     
DIE ALTEN VON FREYA CRAGS
     
     
     
     
     
    H ätte Ogley Hepburn nicht scharf beobachtet, hätte er sicher nicht bemerkt, wie sich Waldemar in den Ballsaal schlich, zu seinem alten Hauptmann schlenderte und mit ihm plauderte. Er wirkte angeregt, obwohl Ogley ihm seine Liebenswürdigkeit doch eigentlich aus dem Leib geprügelt hatte. Jedenfalls wirkte sein Verhalten bedrohlich auf Ogley, vor allem, als Lord Hepburn abrupt nickte und in Begleitung von Waldemar den Saal verließ.
    Ogley hatte nicht vergessen, dass er Carmen gesehen hatte, und er glaubte nicht, dass er unter Halluzinationen

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