Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sie nichts lieber getan, als ihre Röcke zu raffen und sich im Laufschritt in die sichere Küche zu flüchten. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und beschloss, sein Konkurrenzverhalten ein wenig zu manipulieren. »Werdet Ihr mir einen Gefallen tun?«
    »Jeden!«
    »Tanzt Ihr mit Prudence?« Sie lächelte scheu und stellte überrascht fest, dass es gar nicht so schwer war zu flirten. »Ich muss mit all diesen grünen Jungen tanzen, und sie wird böse sein, wenn niemand sie auffordert.«
    Corey kniff seine großen blauen Augen zusammen, als die Bedeutung ihrer Worte in sein Bewusstsein sickerte. Ganz offenbar hatte Millicent ihm erfolgreich eine Idee in den Kopf gesetzt. »Ich habe einen viel besseren Plan«, erklärte er. »Ich tanze einfach jeden Tanz mit Euch. Dann können diese jungen Hirsche Euch nicht mehr auffordern und müssen Prudence fragen.«
    »Wie klug Ihr doch seid, Corey.« Millicent lachte ihn an und registrierte beiläufig, wie leicht sie ihn hatte manipulieren können. »Aber Ihr wisst ja selbst, dass dies unmöglich ist. Wenn ich jeden Tanz mit Euch tanze, wäre das quasi eine öffentliche Ankündigung unserer Verlobung.«

    »Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee«, gab Corey zurück.
    Schlug er etwa eine Verlobung vor? Er wollte ihr einen Antrag machen? Das war doch ihr Traum! Aber warum sank sie dann nicht ohnmächtig in seine Arme?
    Millicents Vernunft, die deutlich stärker ausgebildet war als ihre romantischen Tagträumereien, antwortete prompt. Weil er dich vor einer Minute noch nicht einmal erkannt hat.
    Wie sie ihre Vernunft hasste, die es großartig verstand, ihr alle Illusionen zu nehmen! Sie atmete bemerkenswert ruhig, während sie geschmeichelt mit den Wimpern klimperte. »Ich fürchte, Corey, das ist eine sehr schlechte Idee.«
    »Lady Millicent.« Lord Alderwinkle unterbrach sie mit einer tiefen Verbeugung. »Ich würde Euch liebend gern zum Dinner geleiten.«
    Corey drängte ihn zur Seite. »Ihr kommt zu spät. Ich habe sie bereits gefragt.«
    »Das habt Ihr nicht!« Millicent wollte ihn nicht in dem Glauben lassen, dass er nur zu fragen brauchte, damit er sie bekam.
    »Aber das wollte ich gerade«, protestierte Corey.
    Mr. Mallett gesellte sich zu ihnen. »Wir alle wissen ja zur Genüge, wohin einen gute Absichten bringen, Lord Tardew, stimmt’s?«
    Mittlerweile war Millicent von mehreren Männern umringt, die lachten, während Corey verständnislos die Stirn runzelte. »Ah? Wohin denn?«
    Alle lachten und taten, als wäre er besonders geistreich gewesen. Corey stimmte in ihr Lachen ein, aber Millicent beschlich der furchtbare Verdacht, dass er den Seitenhieb nicht kapiert hatte. Und falls das stimmte, war Corey nicht sonderlich intelligent. Was wiederum bedeutete, dass, angesichts ihrer
zerschmetterten Illusionen und der anstrengenden Rolle als Mittelpunkt der männlichen Aufmerksamkeit, diese Nacht sehr, sehr lang zu werden versprach.
     
    »Nun seht doch nur.« Clarice beobachtete Millicent, während Robert seinerseits Clarice nicht aus den Augen ließ. »Sie ist die neueste Ballkönigin. Ich liebe es, wenn meine kleinen Hilfestellungen so außerordentlich gut funktionieren.«
    Robert führte Clarice durch die Menge und sorgte dafür, dass jeder sie in ihrem silbern schimmernden Kleid sah und die Pfauenfeder und das golden schimmernde Haar bemerkte. »Du bist selbst wunderschön«, flüsterte er.
    Sie warf ihm einen langen Blick zu, der ihn so deutlich an ihre letzte Nacht erinnerte, dass er sich einen Moment beunruhigt fragte, ob er sich schleunigst entschuldigen und abwarten müsste, bis seine ungebetene körperliche Reaktion wieder abebbte. »Lächle!«, befahl er ihr gepresst.
    »Ich weiß, wie man das macht«, erwiderte sie anzüglich. »Vertrau mir.«
    Ihr vertrauen? Er vertraute ihr. Unerklärlicherweise vertraute er ihr vollkommen. Und er begehrte sie. Mein Gott, wie er sie begehrte! Er hätte sie am liebsten in die Arme genommen und sie aus diesem Ballsaal getragen, wo die Gentlemen sie lüstern angafften. Er wollte sie von der Gefahr wegbringen, der sie sich gegenübersah, ebender Gefahr, in die er sie wissentlich gebracht hatte.
    Lord Plumbley blieb vor ihr stehen und bat sie um einen Tanz. Robert beobachtete, wie sie bedauernd den Kopf schüttelte. »Bedauerlicherweise habe ich mir heute beim Tanzen den Knöchel verstaucht. Ich kann leider überhaupt nicht tanzen. Aber ich setze mich gern hin und gestatte Euch, mir einen Punsch zu bringen.«

    Lord Plumbley

Weitere Kostenlose Bücher