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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte, ohne das Risiko einzugehen, erwischt und als Deserteur verurteilt zu werden. Worauf der Tod durch den Strang stand.
    Trotz seines kriminellen Hintergrundes hielt Robert Waldemar für einen der großartigsten Menschen, die er jemals getroffen hatte. Er wollte, dass Waldemar die Anerkennung erhielt, die ihm zustand, und so die Chance bekam, ein friedliches und ehrliches Leben zu führen, wenn er wollte. Und jetzt näherten sie sich diesem Ziel mit jedem Schritt, den sie taten. Robert und Waldemar, Ogley und Clarice. Sie alle waren Schauspieler in dem Stück, das Robert geschrieben hatte, und gnade ihnen Gott, wenn es ihnen nicht gelang, Ogley davon zu überzeugen, dass Señora Carmen Menendez ihm wirklich aus Spanien hierher gefolgt war und nach Rache dürstete. Und die Mittel besaß, sie auch auszuüben.

    »Mrs. Ogley, Ihr seht heute Nacht wahrhaftig entzückend aus.« Robert verbeugte sich vor der dünnen, flachbrüstigen, etwas langweiligen Frau, die sich an Ogleys Arm klammerte.
    »Danke, Mylord. Der Ball, den Ihr Oscar zu Ehren gebt, ist wahrhaftig wunderbar.« Mrs. Ogleys große Augen leuchteten.
    »Es ist ein Privileg, einem solchen Helden seinen Tribut zu zollen.« Robert hielt einen Lakaien an. »Euer Glas ist ja fast leer, Colonel. Nehmt ein frisches.«
    »Danke.« Ogley grinste Robert an, als würde er dessen Verachtung genießen.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass es später ein Feuerwerk gibt?«, erkundigte sich Mrs. Ogley.
    »Das stimmt«, antwortete Robert.
    »Lord Hepburn hat gesagt, dass nichts zu aufwendig ist, um Colonel Ogleys Heldentaten zu feiern.« Clarice schmachtete Ogley mit ihren großen, bernsteinfarbenen Augen bewundernd an.
    Der Colonel reagierte mit etwas übertriebener Galanterie. »Dann gewährt Ihr diesem Helden vielleicht die Ehre, die nächste Quadrille mit ihm zu tanzen.«
    »Das sollte ich eigentlich nicht tun.« Clarice zierte sich, und Robert wusste, dass sie dieses Ansinnen mit Fug und Recht hätte zurückweisen sollen. »Ich habe mir heute beim Ausritt den Knöchel verstaucht, aber... das ist die einzige Gelegenheit, die ich jemals haben werde, mit einem Helden zu tanzen. Selbstverständlich, Colonel Ogley, es ist mir ein großes Vergnügen, mit Euch zu tanzen.«
    Robert machte Anstalten, sie aufzuhalten. Aber sie hatte Recht. Wenn Ogley mit ihr tanzte, würde das seinen Glauben stärken, dass Clarice im Ballsaal war, wenn er Carmen begegnete.
Aber er wollte nicht, dass Ogley sie anfasste, ja, er konnte kaum ertragen, dass er ihre Hand berührte.
    Das wusste Ogley ebenfalls, und er warf Robert einen triumphierenden Blick zu, als er Clarice auf den Tanzboden führte, um sich zu den anderen zu gesellen, die sich gerade für die Quadrille aufstellten.
    Die Schmeichler, die den Helden umringten, traten zur Seite und beobachteten ihn.
    »Was für ein entzückendes Paar die beiden abgeben«, erklärte Mrs. Ogley.
    Robert zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass er sie ebenfalls hätte zum Tanz auffordern sollen. Aber er hatte seit seiner Rückkehr von der Halbinsel nicht mehr getanzt.
    Bevor er jedoch etwas antworten konnte, sprach Mrs. Ogley weiter. »Oscar tanzt gern, und ich bin eine ganz schreckliche Tänzerin. Ich behalte die Schritte einfach nicht, und ich habe keinerlei Rhythmusgefühl. Er hat zwar sehr viel Geduld mit mir, aber ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall.«
    »Ich muss zugeben, Madame, dass ich ebenfalls ein hoffnungsloser Tänzer bin.« Außerdem wollte Robert Ogley im Auge behalten. Ogley, der Clarice mit seinem aufdringlichen Interesse sichtlich in Verlegenheit brachte.
    Dann fiel Robert ein, dass ein guter Gastgeber wenigstens Konversation machen würde. Wenn er nur wüsste, wie das ging! Er warf Mrs. Ogley einen kurzen Seitenblick zu und bemerkte, dass sie ihn mit unverhüllter Neugier betrachtete.
    »Ihr wirkt gar nicht wie ein verzogener junger Lord«, erklärte sie.
    »Nicht?« Sie war sehr direkt und weit offener, als er erwartet hatte.
    »Nein, so wirkt Ihr nicht, obwohl Oscar Euch so genannt hat. War er vielleicht eifersüchtig?« Als Robert nicht sofort
antwortete, fuhr sie fort: »Ich weiß, dass er seine kleinen Aversionen gegen manche Leute hegt, und ich fürchte, Ihr seid einer dieser Unglücklichen. Sein Kammerdiener Waldemar ist ein anderer.«
    »Ach?« Robert fragte sich, ob Ogley sie gebeten hatte, ihm auf den Zahn zu fühlen - doch nein. Ogley würde niemals einer Frau eine solche Aufgabe anvertrauen. Also, worauf wollte sie

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