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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie Carmen mit der Faust gegen ihre Brust schlug. So melodramatisch wie immer.
    Verdammt sollte sie sein!
    Ogley wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte nachzudenken. Er musste sich etwas ausdenken!
    Es stimmte also. Hepburn, der miese Querulant, hatte sie aus Spanien hierhergeholt.
    »Was wird wohl seine langweilige, fade Frau sagen, wenn ich ihr erzähle, wie ich durch das Land gewandert bin, mein Baby im Arm? Sein Baby!« Carmens Stimme vibrierte vor Leidenschaft.
    Und Ogley hätte am liebsten verächtlich ausgespuckt. Das war eine dumme, lächerliche Übertreibung, und das würde er Brenda auch sagen.
    Aber er konnte sich nicht einmal selbst zum Narren halten. Sollte es Carmen tatsächlich gelingen, Brenda in ihre Krallen zu bekommen... Wenn sie ihr von ihrer Liaison erzählte, schlimmer noch, von dem Kind, dann würde er die Scheidungspapiere bekommen und in die Welt hinausgeworfen werden, wo er verhungern würde. Brenda betete ihn zwar
an, aber Ogley gab sich keineswegs der gefährlichen Annahme hin, dass sie einen solchen Betrug einfach hinnehmen würde.
    Und sie war eine Frau und würde möglicherweise Carmens Partei ergreifen. Wenn er schon diese schlampige Spanierin geschwängert hätte, würde sie sagen, hätte er anschließend für sie sorgen müssen. Als ob er, Colonel Ogley, für Dienste bezahlen würde, wenn er sie nicht mehr in Anspruch nahm!
    Carmens Stimme schien Pfähle in seinen Kopf zu treiben. »Meine kleine Anna hat keinen Papa. Die anderen Kinder machen sich über sie lustig, schimpfen sie einen Bastard.«
    Brenda hatte immer Kinder gewollt. Wenn sie jetzt herausfand, dass er seine leibliche Tochter im Stich gelassen hatte … Der Schweiß, der sich in seinen Achselhöhlen sammelte, befleckte seine Uniform.
    Carmens Stimme sank zu einem traurigen Singsang herab. »Und manchmal hat mein Baby vor Hunger geweint.«
    Ogley konnte es nicht mehr ertragen. Diese verdammten hysterischen Weiber! Lächerlich, melodramatisch! Er stürmte durch die Tür und deutete mit dem Finger auf die drei schockierten Gesichter, die sich zu ihm herumdrehten. »Das kannst du mir nicht antun! Ich werde das nicht zulassen!«
    Carmen hob den Arm und wollte sich auf ihn stürzen, aber Waldemar fing sie ab. Sie stürzte sich wie eine Furie auf ihn, aber Hepburn mischte sich ein. »Señorita, nein! Erlaubt mir, das zu regeln!«
    Carmen schlug ihren Fächer auf, hielt ihn vor ihr Gesicht und wedelte sich voller Wut Luft zu, während ihre bernsteinfarbenen Augen vor... Wie seltsam! Ogley hatte immer gedacht, ihre Augen wären tiefbraun gewesen. Aber zum Teufel! Welche Rolle spielte am Ende schon die Augenfarbe einer Frau? Mit einem verächtlichen Schulterzucken wandte
er sich an Hepburn. Hepburn war der Puppenspieler. Nur Hepburn war von Bedeutung.
    Hepburn machte eine Handbewegung, woraufhin Waldemar Carmens Arm packte und sie zur Tür zerrte. Ogley trat zurück, aber ihre Röcke wischten gegen seine Beine. Eine Wolke aus Parfum, aus frischen Blumen und süßen Gewürzen, umwehte ihn. »Bastardo!«, zischte sie ihm giftig zu.
    Er wirbelte herum und starrte ihr nach, während Waldemar sie den Korridor hinunterführte. Dann drehte er sich zu Hepburn herum. »Ich will Carmen allein sprechen.«
    »O nein! Nein.« Hepburn lachte leise und höhnisch. »Was habt Ihr vor? Wollt Ihr sie umbringen?«
    Weil ihm dieser Gedanke tatsächlich gekommen war, lief Ogley dunkelrot an.
    »Nein«, wiederholte Hepburn, »ich habe ihr versprochen, dass Ihr sie nicht allein seht und sie einschüchtern könnt. Sie will Euch von Eurem Sockel stoßen, während all die Leute zusehen, und ich wüsste keinen einzigen Grund, warum ich das nicht zulassen sollte.«
    Ogley fühlte, wie sich der Speichel in seinen Mundwinkeln sammelte und trocknete. »Meine Frau.«
    »Sie wird schockiert und bestürzt sein, wenn sie erfährt, dass Ihr eine Geliebte gehabt habt, da bin ich sicher.«
    »Sie wird es verstehen.« Aber Ogley konnte sich nicht einmal selbst davon überzeugen. Und wenn Carmen nun die Wahrheit über den wahren Helden der Halbinsel erzählte? Es war schon schlimm genug, sich vorzustellen, dass all seine Bewunderer sich von ihm abwandten. Doch Brenda, die ihn rückhaltlos bewunderte, würde sich von diesem Schock nie wieder erholen. Ebenso wenig, wie sich seine Ehe davon erholen würde. Oder seine Geldbörse... Allein der Gedanke war unerträglich!

    »Mrs. Ogley wird noch entsetzter sein, wenn sie erfährt, dass Ihr den Ruf einer jungen

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