Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Waldemars Haar zu einem wilden Schopf um sein intelligentes Gesicht. »Was wirst du deswegen unternehmen?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist mir eben erst klar geworden.«

    »Wenn du meine Meinung dazu hören willst...«
    »Will ich.«
    »Ich würde in eine Herberge gehen und erst mal ausschlafen.«
    Roberts Hochstimmung fiel in sich zusammen. »Das geht nicht. Sie reist vielleicht ab. Ich habe zwar Anweisungen erteilt, sie aufzuhalten, aber sie ist intelligenter als alle anderen Frauen, die ich bisher kennen gelernt habe. Ich will nicht zu lange wegbleiben. Sie könnte mir entwischen.«
    Waldemar lachte. »O nein, Prinzessin Clarice wird nicht vor dir weglaufen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich könnte sagen, weil sie auf ihre Belohnung wartet, nachdem sie Ogley erfolgreich übertölpelt hat, aber die Wahrheit ist, dass sie dich... mag.«
    »Hoffentlich hast du Recht.« Robert schüttelte trotzdem den Kopf. »Ogley reist heute ab, und ich muss dafür sorgen, dass er wirklich verschwindet.«
    Waldemars Augen funkelten vor Vergnügen. »Mach dir um den Colonel keine Sorgen. Er denkt, du bist wie er. Er hält jeden für so gemein und verachtenswürdig, wie er selbst ist. Ich war lange genug sein Kammerdiener und Prügelknabe. Lass dir versichern, dass er vermutet, du hättest deine Meinung geändert und würdest jetzt seiner Frau sagen wollen, wer diese Heldentaten auf der Halbinsel in Wirklichkeit vollbracht hat. Es wartet schon der nächste Ball auf ihn, und außerdem ist er ein Feigling. Er ist aufs Weglaufen spezialisiert. Er hofft, dass er dadurch dem zweifelhaften Vergnügen entgeht, nochmals von dir gedemütigt zu werden. Aus den Augen, aus dem Sinn. Das denkt er.«
    »Bist du dir da sicher?«, erkundigte sich Robert.
    »Absolut sicher«, erwiderte Waldemar. »Willst du wirklich
vor Prinzessin Clarice treten, bevor du die Möglichkeit hattest, dich ein bisschen herzurichten?«
    Robert blickte an sich herunter. Er roch den Schweiß von dem langen, anstrengenden Ritt, aber trotzdem... »Ich will Clarice sofort sehen.«
    »Ach, mein guter Freund.« Waldemar legte Robert den Arm um die Schultern. »In deinem Zustand solltest du dem Mädchen keinen Heiratsantrag machen.«
    »Heiratsantrag?« Robert holte tief Luft. »Selbstverständlich. Ich werde ihr einen Heiratsantrag machen.« Ehe! Vor vier Tagen hätte er noch behauptet, dass eine Ehe das Letzte wäre, an das er Gedanken verschwendete. Jetzt jedoch ließ ihn die Idee nicht mehr los. »Aber so einfach ist das nicht, Waldemar. Sie wird mich nicht akzeptieren. Sie ist eine Prinzessin!«
    »Zum Teufel mit Prinzessin. Sie ist eine Frau. Ich habe ihr Gesicht gesehen. Sie betet dich an.« Waldemar zerzauste erneut Roberts Haar. »Das tun übrigens die meisten Frauen, weißt du. Wird wahrscheinlich daran liegen, dass du sie die ganze Nacht wach hältst. Ich werde nie herauskriegen, woher du diese Ausdauer nimmst.«
    »Hafer«, erklärte Hepburn.
    Waldemar stutzte und hielt Robert dann drohend einen Finger unter die Nase. »Du lügst. Sag mir, dass das gelogen ist.«
    »Alle Schotten essen Hafermehl, und wir alle können die ganze Nacht Liebe machen.« Als Waldemar ihn missbilligend ansah, musste Robert sich anstrengen, ein Grinsen zu unterdrücken.
    »Vielleicht ist es ja einen Versuch wert«, murmelte Waldemar. »Außerdem, ein Spatz in der Hand ist mehr wert als zwei Tauben auf dem Dach.«

    Hepburn sah ihn verblüfft an. »Was soll das denn heißen?« »Besser einen wohlhabenden, gutaussehenden Earl, den sie sicher an der Angel hat, als einen Prinzen, den sie noch fangen muss.« Der Kapitän des Schiffes rief ihnen zu, dass sie gleich ablegen würden, und Waldemar winkte ihm. »Ich muss gehen, und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Außer: Danke, ich werde dir immer und ewig dankbar sein.« Er umarmte Hepburn etwas ungelenk, ließ ihn los, drehte sich herum und lief die Laufplanke hinauf. Als die Mannschaft sie hochzog, beugte er sich über die Reling. »Denk immer daran! Eine echte Prinzessin aus dem Märchen wird ihrer wahren Liebe folgen, nicht irgendeinem Prinzen in Strumpfhosen, den sie nicht kennt, der eine hübsche Frisur hat und vornehm lispelt! Prinzessin Clarice ist die Deine, du musst sie nur nehmen. Frag sie! Du wirst es schon sehen!«

27
    Gott schickt uns die Widrigkeiten als ein moralisches Stimulans.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
     
     
    C larice wurde durch ein Gefühl von Dringlichkeit ge weckt, das sie nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher