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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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über ihr Haar, ihren Körper.
»Hast du einen Funken abbekommen? Bist du verbrannt? Brennst du?«
    »Nein!«
    »Wo ist Fairfoot?« Er schwenkte die Fackel durch die Zelle. »Verdammt! Hast du ihn etwa selbst umgebracht?«
    »Er ist nur bewusstlos.« Sie schlug die Gittertür zu und schloss ab. »Verschwinden wir!«
    »Du hättest ihn mir überlassen sollen.« Er packte ihren Arm und lief mit ihr zu dem kleinen, hellen Viereck der Tür am Ende des Korridors.
    »Ich war unter der Pritsche.« Sie konnte trotz ihres wunden Halses, der noch von dem Versuch Fairfoots schmerzte, sie zu erwürgen, genug atmen, um zu laufen. Panik, schoss es ihr durch den Kopf, ist ein ausgezeichneter Muntermacher.
    Als sie das Wachhaus erreichten, erwartete sie ein Chaos. Inmitten von drei Leichen und einem gefesselten Wachposten stand ein Mann, ein Fremder, der ganz in Schwarz gekleidet war und sie offensichtlich erwartete.
    Sie mochte sein Gesicht nicht. Es war zu dünn, fast asketisch streng, und es erinnerte sie an jemanden. Jemanden, der sie sehr misstrauisch machte.
    Sie wäre zurückgezuckt, aber Robert warf sich die Satteltaschen über die Schulter. »Gehen wir!«
    Der Fremde floh mit ihnen.
    Als sie durch die düsteren Korridore und die Treppen hinauf- und hinunterliefen, zog Robert ein Messer aus dem Ärmel. Der Fremde folgte seinem Beispiel. Beide Männer schienen mit dieser Waffe sehr gut vertraut zu sein. Robert hielt Clarice kurz vor dem letzten Raum zurück und schob sie gegen die Wand. »Warte hier!«, befahl er.
    Der Fremde stürmte in den Raum, dicht gefolgt von Robert.
Als der Kampf zu Ende war, streckte Clarice vorsichtig den Kopf um die Türzarge.
    Ein Wachposten lag auf dem Boden, während der Fremde ihm die Hände auf den Rücken fesselte.
    Sie hasteten weiter, hinaus auf den Rasen in die wunderbar frische Nachtluft. Clarice litt zwar unter Seitenstichen, aber sie lief weiter. Nichts konnte sie hier in der Festung von Gilmichael halten, so nahe bei Richter Fairfoot und seinem verdammten Galgen.
    Als sie sich dem äußeren Wachhaus näherten, wurden sie langsamer. Robert hielt die Hand hoch und gebot Schweigen, und die beiden Männer bedeuteten ihr zu warten, während sie die Wachen außer Gefecht setzten.
    Clarice ließ ihnen nur zu gern den Vortritt. Ihr Hals tat weh, sie wusste nicht, ob sie je wieder richtig atmen konnte, und ihre Prellungen und Blessuren machten sich allmählich bemerkbar. Vor allem ihr Wangenknochen schmerzte, wo Fairfoots Faust sie getroffen hatte. Amüsiert bemerkte sie, dass es ihr offenbar schon wieder besser ging, weil sie keinen Wert darauf legte, morgen in den Spiegel zu sehen. Ihre Eitelkeit meldete sich bereits wieder, ein gutes Zeichen.
    Aber sie würde es genießen, mit Robert nach Hause zu reiten.
    Sie beobachtete ihn, wie er sich an das Wachhaus heranschlich. Er nickte dem Fremden zu, schob den Riegel zurück, und im nächsten Moment stürmten die beiden Männer hinein. Sie hörte dumpfe Schläge, einen kurzen Schrei und dann Stille.
    Robert erschien in der offenen Tür und winkte Clarice heran. Sie gehorchte nur zu gern. Er hatte sie gerettet. Nichts in ihrem Leben war mit diesem Moment zu vergleichen. Viel zu lange hatte sie Amy und sich aus ihren Zwangslagen befreien müssen. Und jetzt hatte Robert sie errettet, als wäre sie
eine hilflose Prinzessin. Clarice war verzaubert von dieser Rolle. Und von ihm, von Robert.
    Im Wachhaus nahm der Fremde einem bewusstlosen Wächter gerade einen Knüppel ab. Es war ein sehr großer, sehr hässlicher, und sehr bewusstloser Wächter.
    Erleichtert schmiegte sich Clarice in Roberts Arme.
    Er drückte sie so fest an sich, dass sie fast zu einem Wesen zu verschmelzen schienen. Er rieb seine Wange an ihrem Scheitel. Sie kuschelte sich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Sein männlicher Duft umhüllte sie, und sie wäre am liebsten für immer in seinen Armen geblieben.
    Der Fremde räusperte sich vernehmlich.
    Robert hob den Kopf, und als hätte der Mann etwas gesagt, antwortete er. »Er hat Recht. Wir müssen so weit wie möglich von hier weg. Sobald sich die Wachen von ihren Fesseln befreit und Fairfoot aus seiner Zelle geholt haben, wird hier die Hölle ausbrechen.«
    »Ich weiß.« Sie trat widerwillig von ihm weg. »Ich weiß.« Der Fremde beobachtete sie ruhig. Sein Gesicht war eine unergründliche Maske, und erneut erregte etwas an ihm ihre Aufmerksamkeit und ihren Argwohn. Sie kannte ihn, sie hätte schwören können, dass sie

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