Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
heißen?«
    »Richter Fairfoot ist jetzt bei ihr.«
    Einen Moment lang wurde Robert von seiner Wut fast überwältigt. Fairfoot soll in der Hölle schmoren!, dachte er. Dafür wird er bezahlen! Aber er riss sich zusammen. »Er hat ohne mich angefangen?«, fuhr er den Mann schärfer an. »Gott, dafür schneide ich ihm die Eier ab. Seit wann ist er bei ihr?«
    Behemoth kratzte sich die stoppelige Wange. »Seit dem letzten Glockenschlag.«
    Robert hämmerte mit seinem Stemmeisen gegen die Tür und malte sich aus, es wäre Fairfoots Kopf. »Öffnet die Tür. Augenblicklich!«

    Offenbar drang Roberts Autorität diesmal zu Behemoth durch, denn er schlug das kleine Fenster zu, und nach wenigen Sekunden öffnete sich die große Eichentür.
    »Schon besser!«, fuhr Robert ihn an, als er eintrat. Er strich sich den Mantel glatt und hoffte, dass Behemoth sich die Satteltaschen nicht zeigen ließ. »Führt mich zu der Gefangenen!«
    »Ich darf meinen Posten nicht verlassen, Colonel Ogley.« Behemoth wuchtete die Tür hinter ihm zu und schob den Riegel vor.
    Robert seufzte gereizt. »Ist denn niemand da, der mich zu ihr führen kann?«
    »Hm.« Behemoth kratzte sich das bärtige Kinn. »Wenn Ihr durch den Fried geht, trefft Ihr auf weitere Wachen. Sie werden Euch zu ihr bringen.«
    Robert konnte es nicht riskieren, über den Rasen zu laufen, so gern er das auch getan hätte. Behemoth würde ihn beobachten, und vielleicht sahen ihn auch die Wachen im Fried. Also nickte er nur hochmütig und marschierte über die Rasenfläche. Dass er Ogleys militärische Haltung nachahmen konnte, war zwar eine schwache Rache, aber mehr konnte er im Moment nicht tun.
    Die Tür zum Fried war ebenfalls verschlossen, und Robert benutzte wieder sein Stemmeisen, um sich bemerkbar zu machen.
    Der Wachposten, der diesmal die Tür öffnete, war ordentlich gekämmt, erheblich älter und wirkte wie ein erprobter Kriegsveteran.
    Mit einem Wort, er war misstrauisch.
    Robert brannte förmlich darauf, endlich in die Festung zu kommen und Clarice zu erreichen, bevor Fairfoot sie vergewaltigen konnte, aber er wusste auch, wie man den Soldaten
spielen musste. Er richtete sich steif auf und sah den Mann ausdruckslos an. »Ich bin Colonel Ogley. Ich bin auf Richter Fairfoots Einladung hier, um mich um einen Gefangenen zu kümmern.«
    »Und welcher Gefangene soll das sein?«, wollte der Wachmann wissen.
    »Ich bin kein Narr, und ich halte Euch ebenfalls nicht für einen. Also. Es ist der einzige Gefangene, der heute hier eingeliefert wurde. Die Frau, die behauptet, eine Prinzessin zu sein. Und jetzt lasst mich gefälligst eintreten. Sofort.«
    Zu Roberts Freude trat der Wachmann zurück und ließ ihn herein. »Jawohl, Sir. Aber Richter Fairfoot hat nichts davon erwähnt, dass Ihr kommen würdet.«
    Ein anderer Soldat stand etwas abseits. Er hatte eine Muskete mit einem Steinschloss im Arm.
    »Deshalb muss ich ihn erst fragen«, fuhr der erste Mann fort. »Für gewöhnlich ist er bei diesen… Dingen lieber allein.«
    Robert lächelte eisig. »Für gewöhnlich muss er dabei auch nicht mit mir teilen, richtig? Aber ich verstehe. Ihr müsst Eure Pflicht tun.«
    Der Wachmann nickte und entspannte sich sichtlich, als er in Robert den Soldaten erkannte, der die feineren Erfordernisse des Protokolls verstand.
    »Wie heißt Ihr?«, erkundigte sich Robert.
    »Ranald.«
    »Gut, Ranald, dann folge ich Euch einfach zu der Zelle, wo die Gefangene einsitzt.«
    »Das kann ich nicht zulassen, Sir, aber Ihr könnt mich bis zum Gatter begleiten.«
    »Das genügt.« Es war mehr als genug. Sobald Robert wusste, wo Prinzessin Clarice eingesperrt war, würde er diesen
Kerl und seinen Gefährten erledigen und Richter Fairfoot außer Gefecht setzen. Danach würden Clarice und er flüchten. Es war ein einfacher Plan, der auch einfach funktionieren würde.
    Sie stiegen eine Treppe hinauf, und eine andere hinunter. Dann noch eine. Zwar befand sich Clarice nicht im untersten Verlies des Kerkers, aber Robert brannte der Magen, wenn er an Clarice dachte, an ihre wunderschöne Haut und ihren wunderbaren Duft, und dass sie jetzt unbarmherzig allem möglichen Ungeziefer ausgeliefert war. Vor allem Richter Fairfoot.
    Er trat Ranald absichtlich auf die Hacken, und als sich der Soldat empört umdrehte, bellte Robert ihn an: »Im Laufschritt, Mann! Ich habe es eilig!«
    Ranald marschierte schneller weiter.
    Sie erreichten eine große Kammer, die sich im Inneren der Feste befand. Dort standen und saßen

Weitere Kostenlose Bücher