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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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den dürren Hals umdrehen würde. Diese letzte Beleidigung hatte ihn seine Beherrschung gekostet und ihn angreifen lassen, und wenn der Schuss nicht gewesen wäre …
    Sie stolperte zu der Pritsche zurück, ließ sich daraufsinken und starrte hoffnungsvoll auf die Gitterstäbe.
    War es Robert? War er rechtzeitig angekommen?
    Fairfoot war mittlerweile mehr als nur besorgt. Er stand an der Tür und spähte in den Korridor hinaus.
    Während ihr Atem rau durch ihre Kehle strömte, überlegte Clarice, was sie tun sollte. Wie sollte sie helfen, sich selbst und Robert? Sollte sie Fairfoot von hinten angreifen?
    Ihr Blick fiel auf seinen Gürtel. Konnte sie ihm die Schlüssel wegschnappen und entkommen? Sie sah sich um. Sie hatte keine Waffen. Nur einen Eimer mit Wasser, einen Nachttopf, und die Kerze, die hell brannte.
    Dann drehte sich Fairfoot herum, und ihr wurde klar, dass es zu spät war. Er hielt einen Dolch in der Hand. Die Klinge war dreißig Zentimeter lang, und ihre scharfe Schneide glänzte. Er deutete damit auf sie. »Wenn das tatsächlich dein aristokratischer Liebhaber sein sollte, muss er durch dich hindurch, wenn er mich treffen will.«
    Clarice massierte sich den wunden Hals und starrte auf die Dolchspitze. Ihr fiel vor lauter Not nichts ein. Sie wollte
nicht als menschlicher Schild dienen, jedenfalls nicht, um Fairfoot zu schützen.
    Dann sah sie hinter ihm eine fast unmerkliche Bewegung. War das Robert? War das ihre Rettung?
    Ablenkung. Sie musste Fairfoot ablenken. »Habe ich schon gesagt«, krächzte sie, »dass Ihr ein Feigling seid? Es tut gut, Recht zu behalten.«
    »Ich bin kein Feigling, Schätzchen, sondern klug genug, um am Leben zu bleiben und es dir heimzuzahlen.« Er winkte mit dem Dolch. »Steh auf und komm her.«
    Sie behielt den Korridor im Auge, als sie langsam aufstand. Sie tat, als wäre sie stärker verletzt, als es tatsächlich der Fall war, und holte tief Luft, um reagieren zu können. Sie humpelte auf Fairfoot zu und kam ihm näher, als sie ihm je wieder sein wollte.
    »Das wird nicht funktionieren«, erklärte sie, als sie nur noch auf Armlänge von ihm entfernt war. »Lord Hepburn wird Euch töten, ganz gleich, wie Ihr Euch auch vor ihm verstecken wollt.« Als Fairfoot sie packen wollte, duckte sie sich, stieß die Kerze um und tauchte die Zelle in völlige Finsternis.
    »Du blödes Miststück!«, kreischte Fairfoot. Sie hörte, wie die Schlüssel klapperten, als er sie suchte. Der Stahl seines Dolches klirrte gegen die Steine der Wand und das Metall des Eimers.
    Sie schleuderte ihm den Nachttopf entgegen. Sein Gebrüll verriet ihr, dass sie ihn getroffen hatte. Hastig kroch sie unter die Pritsche und rollte sich zusammen. Sie betete, dass Robert kam, bevor Fairfoot sie fand, denn sie bebte so sehr vor Angst, dass ihre Zähne klapperten. Sie war, stellte sie fest, mindestens genauso feige wie Fairfoot.
    Der Richter tobte durch die Zelle, und verfluchte sie auf derbste Weise. Er kam näher und immer näher.

    Dann hörte Clarice über seinen Schritten und seinen Verwünschungen ein dünnes Pfeifen. Sie hatte dieses Geräusch schon einmal gehört und hob den Kopf, als sie versuchte, es zu identifizieren...
    Bumm!
    Die Explosion war ohrenbetäubend. Der Blitz blendete sie, und sie roch den beißenden Gestank von Schießpulver. Überall sprühten rote und goldene Funken durch die Zelle und hinterließen auf ihrem Weg feurige Bahnen.
    Feuerwerk. Dieses Feuerwerk hatte sie auf Roberts Ball gesehen. Es war das Feuerwerk für die Feierlichkeiten zu Ehren Colonel Ogleys gewesen.
    Jetzt war es das Feuerwerk für ihre Freiheit!
    Ohne nachzudenken kroch sie unter der Pritsche heraus und lief durch die Funken und Flammen auf den schreienden Fairfoot zu. Sie trat schwer gegen seine Knie, und er stürzte wie eine gefällte Eiche um und schlug mit dem Kopf gegen die eiserne Kante der Pritsche.
    Und blieb regungslos liegen.
    Vorsichtig schlich sich Clarice an ihn heran.
    Er rührte sich nicht.
    Sie riss die Schlüssel von seinem Gürtel und lief zur Tür. Die Funken stoben immer noch, als sie den Schlüssel ins Schloss schob.
    Im Korridor hörte sie laute Schritte. Ihre Ohren rauschten, und sie dachte: Lass es Robert sein. Es muss Robert sein. Nach all dem muss es einfach Robert sein.
    Es war Robert! Er stand mit einer Fackel vor ihrer Zellentür, und Clarice hatte seinen Anblick niemals mehr genossen.
    Als sie aus der Zelle stolperte, schlang er seinen Arm um sie. »Bist du verletzt?« Er strich

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