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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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macht mir da ein großes Versprechen.«
    »Das stimmt. Und ich halte meine Versprechen. Immer.« Er beugte sich weit aus dem Sattel, nahm ihre Hand und drückte sie. »Doch als Gegenleistung müsst Ihr tun, worum ich Euch ersuche.«
    »Bevor ich dem zustimme, müsst Ihr mir haarklein schildern, was genau Ihr von mir verlangt.«
    »Wenn die Zeit reif ist.« Er hob ihre Hand zu seinen Lippen und küsste ihre behandschuhten Finger.
    Diese höfische Geste hätte schon wegen des schützenden Leders weit weniger verführerisch sein sollen als der Kuss, den er ihr zuvor auf ihre nackte Hand gegeben hatte.
    Stattdessen jedoch war er noch weit verführerischer. Unwillkommene Bilder drängten sich in ihrem Kopf, auf welche höchst anrüchige Arten er ihr langsam erst den Handschuh
hätte abstreifen können und dann den Rest ihrer Kleidung. Und wie er anschließend mit seinen Lippen ihre blasse Haut liebkost und ihre empfindsamen Nerven gereizt hätte.
    Sie zog ihre Hand hastig zurück.
    Auch wenn sie nicht wusste, aus welchen Gründen er ihre Teilnahme an diesem Ball verlangte, wusste sie sehr genau, dass er ihren Körper begehrte und dieses Verlangen auch recht unverhohlen zeigte. Er beobachtete sie mit seinen hinreißenden blauen Augen, in deren Blick sich Aggression und Leidenschaft mischten. Und sie..., sie verlangte danach, beides anzustacheln und ihm näherzukommen.
    Die Sinnlichkeit dieses Mannes war gefährlicher als eine Waffe.
    »Bitte sagt mir, was Ihr von mir verlangt.« Diese Aufforderung klang viel zu direkt und hatte einen Unterton... Es klang fast wie eine Frage, die eine Kurtisane ihrem Freier hätte stellen können.
    Er hatte dies offenbar ebenfalls registriert, denn er lächelte sie an. Dieses Lächeln löste erneut Fluchtgedanken in Clarice aus, Gedanken daran, wie einfach es wäre, die freie Straße hinabzureiten, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.
    »Es wäre einfacher, wenn Ihr mir die Pflichten auflisten würdet, die mich als Eure hauseigene Schönheitsberaterin erwarten.«
    Er lächelte und antwortete ausweichend. »Für den Moment genügt es, wenn Ihr freundlich zu Millicent und geduldig mit Prudence seid. Darüber hinaus kümmert Ihr Euch um meine Verwandten, die just in diesem Moment über uns hereinfallen. Unterhaltet meine Nichten. Es sind Dutzende, und wenn diese Mädchen in ihr hohes, schrilles Kichern verfallen, können sie Glas zum Bersten bringen.«

    »Ihr seid nicht ganz aufrichtig zu mir.«
    »Wenn die Zeit kommt, werde ich Euch mitteilen, was ich von Euch verlange.« Er schaute ihr in die Augen. Es war ein so eindringlicher Blick, dass sie am liebsten die dunklen, beinahe vergessenen Winkel ihrer Seele schützend bedeckt hätte. »Wenn die Zeit kommt«, wiederholte er leise.

8
    Niemals Lächeln. Das macht Lachfalten.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
     
     
    H epburn hatte nicht übertrieben. Er hatte tatsächlich viele Nichten, die wiederum Freundinnen mitbrachten. Ebenso wie seine Schwestern, die ebenfalls in Begleitung ihrer Freundinnen erschienen. Darüber hinaus gaben sich auch weit entfernte Verwandte ein Stelldichein, deren Verwandtschaftsgrad man nicht in einem Satz hätte erklären können. All diese Mädchen hatten Mütter, die mit ihnen zusammen an diesem Nachmittag eingetroffen waren, um sich auf den Ball vorzubereiten, den man zu Ehren des berühmten Kriegshelden Colonel Ogley gab. Und nun ihre Töchter auf deren Einführung in die Gesellschaft vorzubereiten.
    Klugerweise waren die Väter und Brüder fischen gegangen.
    Clarice saß ein wenig abseits, nippte an ihrem Tee und ließ ihren Blick durch den geräumigen Ankleideraum gleiten, der von Rüschen und Schleifen, Perlen und Federn fast überquoll. Sie lauschte der Konversation der Frauen und dem Klirren der Tassen, beobachtete, wie die Mädchen sich zur Teezeit auf die Sandwiches und die Kuchen stürzten, und entspannte sich, als sie an Hepburns Absichten dachte. Denn
eines war klar: Er brauchte sie tatsächlich, damit sie unterhielt, half und organisierte.
    Auf Hepburns Schwester Prudence konnte sie dabei nicht zählen. Die hübsche, kurvenreiche Blondine war siebzehn Jahre alt und verschmolz vollkommen mit der Schar kichernder, kreischender junger Frauen.
    Leider war auch Millicent ebenso wenig hilfreich. Da die Mädchen und ihre Mütter keinen Anlass sahen, eine schlichte, bescheidene und ledige Lady zu respektieren, ignorierten sie einfach Millicents Vorschläge und Bitten.
    Clarice

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