Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
die Prinzessin blieb. Sie wollte eine Chance, sich mit dieser Frau anzufreunden. Und vor allem wollte sie feststellen, ob Prinzessin Clarice weiterhin Robert irritierte und ihn wieder ins Leben zurückholte.
    Also blieb sie einen Moment zu lange unentschlossen sitzen, bis Robert sie kurz ansah. »Millicent. Bitte.«
    Dieser verschlossene Soldat mit den kalten Augen war wieder da und hatte den Mann vertrieben, der erste Anzeichen von Menschlichkeit zeigte. Sie zuckte zusammen. Es schmerzte sie, ihn so in sich gekehrt zu erleben. Es tat ihr weh, dass sie nichts tun konnte, um zu ihm durchzudringen. Darüber hinaus kränkte es sie, dass er sie vor den Augen einer Prinzessin zurechtwies, als würde sie ihm nichts bedeuten.
    Als wäre sie nicht seine geliebte Schwester, sondern eine praktische Haushälterin für sein Heim. Wie sie es für ihren Vater gewesen war. Und wie sie es für den Rest ihres Lebens sein würde. Ihr Vater hatte ihr einst vorhergesagt, dass sich niemand jemals auch nur einen Deut um ihre Gefühle scheren würde. Er hatte Recht behalten.
    »Selbstverständlich, Bruder«, sagte sie hastig, bevor sie noch in Tränen ausbrach. »Sofort.« Sie drehte sich um und ritt eilig durch das Tor zum Haus. Ihrem Zufluchtsort.

7
    Eine Prinzessin sorgt immer dafür, dass ihre Worte süß sind, denn sie muss sie vielleicht einmal selbst schlucken.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
     
     
    C larice sah Millicent nach, als sie davonritt, und wünschte sich, dass die Frau ein bisschen mehr Mut gezeigt hätte und sich gegen ihren Bruder aufgelehnt hätte und als Schutz für Clarice dageblieben wäre.
    Nicht dass Clarice tatsächlich Schutz benötigt hätte. Sie hatte sich schon in widrigeren Umständen befunden als diesen. Wahrlich, was sollte ihr Lord Hepburn schon antun, hier, mitten auf der Straße? Bislang war sie immer davongekommen. Trotzdem wäre es einfacher gewesen, wenn sie Millicent als Puffer dabeigehabt hätte. »Ihr habt ihre Gefühle verletzt.«
    »Wie bitte?« Hepburn schaute seiner Schwester nach. »Macht Euch nicht lächerlich. Millicent ist viel zu vernünftig um...«
    »Gefühle zu haben?«, schleuderte sie ihm entgegen. »Oder fühlt sie sich zu wertlos, als dass sie wagen würde, sie zu zeigen?«
    Typisch Mann. Er starrte Clarice an, als spräche sie in einer Fremdsprache. »Ich bin sicher, dass Millicent ihren Wert für MacKenzie Manor kennt.«

    »Davon bin ich allerdings auch überzeugt.«
    Sein Blick sagte ihr, dass er ihre Ironie verstanden hatte und dass sie ihn verwirrte. Zweifellos würde er ihre Bemerkung als gewöhnliches weibliches Gewäsch abtun, während seine Schwester weiterhin in ihrer unterdrückten Jungfernschaft dahinwelkte.
    Dagegen musste Clarice etwas unternehmen. Millicent brauchte Hilfe. Und Clarice musste sich von Lord Hepburn fernhalten.
    Denn trotz allem bereitete er ihr ein Unbehagen, das noch kein Mann in ihr hatte auslösen können, und sie vermutete, dass er eine Art hatte, seinen Willen durchzusetzen, die ihre Beklommenheit noch vertiefen würde.
    Sie wappnete sich gegen eine bissige Erwiderung seinerseits und sah ihn an, doch er wendete sein Pferd und sagte nur: »Kommt!« Im nächsten Moment trieb er seinen Wallach die schattige, von Bäumen gesäumte Anhöhe zum Herrenhaus hinauf.
    Clarice starrte ihm verblüfft nach und sah sich dann auf der verlassenen Straße um. Jetzt konnte sie davonreiten. Hepburn war ein gebildeter Mann. Er würde sie nicht jagen... und selbst wenn sie seinen Anstand überschätzt hatte, könnte sie auf Blaize ihm und diesem langbeinigen Wallach entkommen, den er Helios nannte.
    Wahrscheinlich jedenfalls.
    Aber... Amy wartete in Freya Crags, sie brauchte dringend Geld, und es stand ihr eine große Summe ins Haus, wenn sie MacKenzie Manor besuchte. Hepburn war kein Schurke. Nichts, was Amy ihr geschrieben oder gesagt hatte, deutete auf so etwas hin. Selbst falls er Clarice das Leben schwer machte, wenn er das Versprechen, das im Blick seiner blauen Augen gelegen hatte, einlöste, konnte sie mit ihm
fertig werden. Sie war daran gewöhnt, sich in Acht zu nehmen.
    Sie wendete Blaize in Richtung Haus, hielt dann jedoch inne.
    Dennoch, ihm jetzt zu gehorchen und ihm zu folgen, löste in ihr das Gefühl aus, sie wäre ein Schmetterling, der freiwillig in das klebrige Netz einer Spinne flog.
    Falls sie dieses Projekt weiter verfolgte, musste sie noch vorsichtiger sein als gewöhnlich. Sie würde Millicent helfen und ihre Erzeugnisse

Weitere Kostenlose Bücher