Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin
versuchte, ihre Hände zwischen sich und ihn zu schieben, doch sie bewirkte damit nichts weiter, als dass sie den Zauber seiner Berührung verspürte. Durch all die Schichten seiner Kleidung fühlte sie seine Hitze und seine feste Brust. Sie drückte verrückterweise auch noch ihre Handflächen dagegen, um seine Muskeln zu fühlen, und zeichnete mit williger Freude seine Konturen nach.
Ihre Zärtlichkeit verwandelte seinen vorsichtigen Kuss, wie die Hitze der Sonne den Frühling verwandelt. Er drückte sie an sich, stieß ein erregtes Stöhnen aus und vertiefte den Kuss. Seine Zunge drang zwischen ihre Lippen und liebkoste die empfindsame Haut im Innern ihres Mundes, ihre Zähne und dann ihre Zunge. Ihre Knie wurden weich, als eine Woge von... Es war sinnlos, so zu tun, als wüsste sie nicht, was sie da durchströmte. Es war eine Woge des Verlangens.
Es war wundervoll, ein Fest für ihre Sinne. Sein Duft war berauschend, ein Geruch von Zitronenseife, vermischt mit männlicher Lust. Das Aroma stieg ihr zu Kopf wie trunken machender Weingeist. Sein Geschmack stärkte sie, erweckte Bedürfnisse, die sie sich nicht einmal erträumt hätte. Jede Berührung seiner Zunge band sie fester an ihn, schenkte ihr ein größeres Wissen von ihm und schuf so viel Intimität, dass jeder Atemzug, den sie machte, der seine war, jeder Schlag ihres Herzens mit seinem in Einklang stand. Sie hatte noch nie zuvor einen Mann begehrt, doch ihn begehrte sie.
Er strich mit den Händen ihre Arme entlang, ergriff ihre Hände und legte sie dann auf seine Schultern. Sie klammerte sich an ihn und wimmerte vor Entzücken. Weit öffnete sie den Mund, damit er ihn erforschen konnte, und erwiderte scheu seine Liebkosung. Sie wollte ihn nehmen, wie er sie nahm. Ihre Zungen schienen miteinander zu fechten, jede versuchte, Wonne zu finden und zu schenken, bis die andere sich ergab.
Natürlich war er der Stärkere. Er hatte die Erfahrung auf seiner Seite, dazu war er rücksichtslos in seinem Verlangen, und offenbar nahm er ihre Lust wahr.
Als sie ihn schwach vor Wonne und doch voller Verlangen umarmte, löste er seine Lippen von den ihren. »Sagt mir, dass Ihr tut, worum ich Euch gebeten habe«, flüsterte er heiser.
Ihre Lider waren so schwer, dass sie sie kaum heben konnte. Sein wundervoller, feuchter Mund schwebte über ihrem, und sie tauchte nur mühsam aus dem Rausch auf, in den er sie mit großer Geschicklichkeit gestürzt hatte. »Wie?«, fragte sie benommen.
Er küsste ihre Wangen, ihre Nase und ihren Hals. »Sagt mir, dass Ihr bei meiner kleinen Maskerade mitspielen werdet... meinetwegen.«
Obwohl seine Worte seine Verführungskünste nicht schmälerten, blickten seine Augen scharf, war sein Kinn entschlossen vorgestreckt. Er hatte ihre Reaktion auf ihn abgeschätzt und hielt sie für eine gierige Schlampe.
Der gesunde Menschenverstand traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie versteifte sich in seinen Armen. »Ihr... Ihr Halunke!« Ohne Warnung rammte sie ihm ihren Ellbogen gegen das Brustbein.
Er stieß einen leisen Schmerzensschrei aus und stolperte rückwärts.
Clarice lehnte sich gegen die Wand. Empörung und Scham brannten in ihrem Bauch. »Ihr... Ihr habt das absichtlich gemacht. Ihr habt mich absichtlich geküsst. Habt Ihr wirklich angenommen, mein Charakter wäre so schwach, dass ich mich Eurer Verführung und Erpressung hingeben würde?«
Er lächelte gequält und rieb sich die schmerzende Brust mit der Handfläche. »Eigentlich nicht. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen zu glauben, dass Ihr einen schwachen Charakter habt oder dass Ihr tut, was ich möchte. Aber es war trotzdem ein sehr angenehmer Versuch.«
Sie kochte vor Wut, als sie sein Eingeständnis hörte. »Haltet Ihr Eure Küsse für so kostbar, dass ich ihretwegen den Verstand verlieren und meine Prinzipien missachten würde?«
»Meine Küsse sind kostbar. Ich verschwende sie nicht an jeden.«
Natürlich steigerte seine Antwort ihren Zorn nur noch. »Habt Ihr Euch tatsächlich vorgestellt, dass ich noch nie zuvor geküsst worden bin? Das bin ich, und zwar von besseren Männern, als Ihr es seid!« Es war ihr ungeheuer wichtig, ihm das zu sagen.
Als er antwortete, schickte seine tiefe Stimme ihr Botschaften,
die sie lieber nicht hören wollte. »Bessere Männer vielleicht... aber keine besseren Liebhaber.«
Sie erstarrte wie ein Kaninchen, das eine Schlange gesehen hatte. »Woher wollt Ihr das wissen?«
»Ich habe Euch Vergnügen bereitet, und außerdem wart
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