Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin
Böse vor Euch zu bekämpfen?«
Bei seinen Worten und seinem Tonfall lief ihr ein alarmierendes Prickeln über die Haut. Jeder Schritt, den sie an seiner Seite tat, führte sie tiefer in die Gefahr. Sie spürte es. Sie konnte es wittern. Aber sie wusste trotzdem nicht, wie sie dem entgehen sollte. »Ich halte mich für eine recht annehmbare
Darstellerin«, brachte sie mühsam heraus, »aber vor gar nicht allzu langer Zeit, in England, um genau zu sein, musste ich meine Grenzen zur Kenntnis nehmen.« Sie war nicht in der Lage gewesen, ihre Abneigung vor Richter Fairfoot zu verbergen. Wäre ihr das gelungen, hätte sich die ganze Sache ohne jede Feindseligkeit regeln lassen. Vielleicht aber auch nicht. Als sie sich an die boshafte Fratze Fairfoots erinnerte, war sie sich sicher, dass es nicht ohne Feindseligkeit gelungen wäre.
»Dann könnt Ihr nicht wissen, warum ich diese Forderungen stelle. Aber Ihr könnt mir vertrauen und mir willfährig sein.«
»Warum sollte ich das tun?«
Scheinbar ohne sich zu bewegen, trat er dicht neben sie, schlang seine Arme um ihre Taille und beugte sich zu ihrem Ohr hinab. »Deshalb.«
Als sie seinen warmen Atem spürte, sträubten sich ihr die Nackenhaare. Es lief ihr kalt über den Rücken, und gleichzeitig breitete sich eine Hitzewelle in ihrem Inneren aus. »Lasst mich los!« Es gelang ihr trotzdem, jedes einzelne Wort nachdrücklich auszusprechen.
Sein Atem strich unmittelbar unter ihrem Ohr vorbei, oder war es sein Mund, der sie berührte, liebkoste und ihr die Luft nahm?
»Hört auf!« Sie klang atemlos. »Ihr habt mir versprochen, dass Ihr auf meinen Ruf achten würdet.«
Er hob den Kopf, schaute auf sie hinunter und lächelte. Es war kein zynisches Lächeln, genauso wenig ein höfliches, leeres Lächeln und auch kein gefährliches, raubtierhaftes Lächeln. Es war ein charmantes Lächeln, das sie bezauberte.
O nein! Es wäre Clarice nie in den Sinn gekommen, dass er so lächeln konnte, als wenn ihr Anblick ihm Freude machen
würde und als wenn er vorhätte, ihr dasselbe Vergnügen zu bereiten.
O nein, dachte sie wieder.
Denn es bereitete ihr Vergnügen. Es gelang ihm, mit einer einfachen Umarmung und einem Lächeln eine komplette Närrin aus ihr zu machen.
Sie gab ihrer Bestürzung laut Ausdruck. »O nein!«
Das schien ihn jedoch keineswegs zu überzeugen. »O doch!« Er zog sie an sich, so nah, dass sie seine Wärme von ihren Schenkeln bis zu ihren Brüsten fühlte. »Es scheint so unmöglich, habe ich Recht?«
»Was? Was habt Ihr gesagt?« Er konnte doch unmöglich meinen, was sie glaubte, dass er es meinte. Es wäre zu schrecklich.
Offenbar konnte er auch noch ihre Gedanken lesen. »Dass Ihr und ich einander ähnlich sind, obwohl wir uns so gut wie gar nicht kennen. Was, glaubt Ihr wohl, macht uns so ähnlich?«
»Zwischen uns bestehen keinerlei Ähnlichkeiten.«
Er verspottete sie mit seinem prüfenden Blick und beantwortete dann seine eigene Frage. »Ähnliche Erfahrungen.«
»Wir haben nichts gemein...«
»Wir wurden beide in privilegierte Verhältnisse hineingeboren und dann in die grausame Welt hinausgestoßen, wo wir uns ohne jede Hilfe durchschlagen mussten.«
O nein! Er sagte die richtigen Dinge. Er sagte genau das, was sie hören wollte.
Sie versuchte, sein Verständnis abzuwehren. Das musste sie tun. »Wovon redet Ihr?«, fragte sie trotzig. »Warum tut Ihr so, als empfändet Ihr Mitgefühl mit mir? Ihr glaubt doch nicht im Geringsten, dass meine Geschichte stimmt.«
»Überzeugt mich.« So plötzlich, dass ihr keine Chance zur Gegenwehr blieb, presste er seinen Mund auf den ihren.
Seine Lippen fühlten sich wie Seide an.
So glatt und kühl wie glänzender Marmor. Er liebkoste verführerisch zärtlich ihre Lippen. Es war, als wären ihre Mädchenträume wahr geworden und die Statuen im Palast ihres Vaters zum Leben erwacht.
Sie schloss unwillkürlich die Augen.
Sanft liebkoste Hepburn ihre Unterlippe, als wenn dieses Gefühl ihm Freude machte. Seine Lippen jedenfalls bereiteten ihr Vergnügen. Sie konnte ihn fast schmecken... fast..., und sie wollte ihn auch schmecken. Wollte ihn verzehren, jeden köstlichen Zentimeter seines himmlischen, verbotenen Körpers.
Hepburn strich ihr über den Rücken und die Hüften, seine Hände glitten zu ihrem Po und drückten ihn fester gegen seine Hüften. Der Druck seiner Lenden erweckte etwas Unkeusches in ihr, ein Gefühl, das ihren Magen zusammenzupressen und ihr die Kehle zuzuschnüren schien.
Sie
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