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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht aus den Augen ließen. Weil er einer dieser Männer war, dem eine Frau zutrauen konnte, dass er sie vor allen Gefahren schützen würde, vor allen, mit einer Ausnahme: nämlich der Gefahr, die er selbst darstellte. Eigentlich hätte jede Frau davor gewarnt sein müssen, wie gut er verführen und faszinieren konnte.
    Nur: Welche Frau, die einigermaßen bei Sinnen war, wollte schon davor sicher sein?
    Meine Güte. Sie sollte nicht auf diese Art und Weise an ihn denken. Clarice sah sich um. Schon gar nicht, wenn er sie in einen verlassenen Teil des Herrenhauses führte. Altmodische Möbel schmückten den breiten, endlosen Korridor, und ihre Schritte hallten in einer beinahe ehrwürdigen Stille.
    Er hatte nie geleugnet, dass er sie noch zu einem anderen Zweck brauchte, als nur zu dem, seine Verwandten zu unterhalten. Er hatte sie gefangen, und jetzt war er bereit, endlich zu reden.
    »Ihr kommt zu meinem Ball«, erklärte er.
    »Durch diese Szene im Wintergarten habt Ihr es mir unmöglich gemacht, nicht zu erscheinen.«
    »Stimmt.« Er schien nicht den Funken Schuldgefühle zu haben. »Bitte haltet Euch morgen Nachmittag bereit, damit man für Eure Kleider Maß nehmen kann.«

    »Meine Kleider? Ich brauche keine... Kleider!«
    »Wartet. Hört mich erst an.« Er legte ihr den Finger auf die Lippen. Seine Berührung traf sie wie ein Blitz, und sie war wie elektrisiert, als er den Finger dort ruhen ließ. »Ich möchte nämlich, dass Ihr Euch verkleidet.«

11
    Mit einem winzigen Lächeln geht alles viel leichter.
     
DIE ALTEN VON FREYA CRAGS
     
     
     
     
     
    V erkleiden?« Clarice war wie vom Donner gerührt. »Was soll das heißen, verkleiden?«
    Er schien zu glauben, dass er sich unmissverständlich klar ausgedrückt hatte. »Ich habe eine Person eingeladen, die aber leider nicht an dem Ball teilnehmen kann, deshalb möchte ich, dass Ihr so tut, als wäret Ihr sie.« Er verzog das Gesicht. »Sie hat geheiratet.«
    Bei der unglaublichen Arroganz, nein, der Dummheit dieses Planes stockte Clarice der Atem. Sie wusste einen Moment nicht einmal, wo sie anfangen sollte zu erklären, warum dieser Plan unmöglich durchzuführen war. Aber sie würde es versuchen. »Erstens kann ich niemanden überzeugen, dass ich sie bin, es sei denn, niemand kennt diese Person. Denn ich bin nicht sie. Das versteht Ihr doch, oder?«
    Er warf ihr einen rätselhaften Blick zu, als sie weitergingen. »Ich verstehe eine ganze Menge.«
    Was meint er denn damit? Und warum sieht er mich so an?
    Der Vollmond stand hoch am Himmel. Sein silberweißes Licht schien durch die Fenster, deren Vorhänge zurückgezogen waren. Die Kerzen flackerten im Luftzug. Hepburn
bewegte sich durch das Mondlicht und den Schatten und verschmolz damit wie ein Mann, der es gewöhnt war, sich seiner Umgebung anzupassen. »Ich gebe diesen Ball aus einem ganz besonderen Grund...«
    »Ja, zu Ehren Colonel Ogleys.«
    »Das selbstverständlich auch.« Hepburn lächelte mit einer so kalten Liebenswürdigkeit, dass es ihr eisig über den Rücken lief. »Ich verfolge aber noch einen anderen Zweck, und der eben erwähnte Gast wollte mir dabei helfen. Jetzt jedoch nehmt Ihr ihren Platz ein.«
    Diese Idee war einfach absurd. Wie kam er darauf, dass dieser Plan funktionieren könnte? »Und was ist dieser andere Zweck?«
    »Das möchte ich nicht weiter erklären.« »Ihr meint, nicht mir, der Frau, die vorgibt, eine Prinzessin zu sein.« Als sie die Feindseligkeit in ihrer Stimme hörte, hielt sie unwillkürlich die Luft an. Welche Rolle spielte es, ob Hepburn ihr glaubte? Alles in allem war er nicht von Bedeutung für ihr Leben. Jedenfalls solange nicht, wie sie in seiner Obhut sicher war. »Warum muss diese Person unbedingt auf Eurem Ball auftauchen?«
    »Einige Gäste kennen sie, deshalb muss sie anwesend sein.«
    Wieder ließ Clarice ihren Blick durch den verlassenen Korridor schweifen. Falls Hepburn verrückt war, und das kam ihr im Moment sehr wahrscheinlich vor, konnte sie nichts weiter tun, als sich von ihm lösen und die Flucht ergreifen. Sollte sie den Weg zurücklaufen, den sie gekommen waren? Er würde sie einholen, selbst wenn sie weglief. Sollte sie aus dem Fenster springen? Nein. Unter ihnen befanden sich die Quartiere der Dienerschaft und die Küche. Ein Sprung aus sieben Metern Höhe würde ihr vermutlich nur
ein gebrochenes Bein einbringen. Also musste sie hierbleiben und ihn von diesem wahnsinnigen Plan abbringen.
    »Ihr habt in etwa Ihre Größe. Und ihre

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