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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiches Herz. Er hatte sie besessen, und er wollte sie wieder besitzen. Und wieder und immer wieder, bis die Welt verschwand und nur noch Clarice übrig war, Clarice mit ihren weichen Armen und ihrem weichen Herzen.
    Clarice ahnte nichts von seinen Gedanken. »Einige der Togen blieben an gewissen... Extremitäten hängen, wenn Ihr versteht, was ich meine...«
    Er verstand sehr gut und musste unwillkürlich lächeln.
    »… was es natürlich nur noch schlimmer machte«, fuhr sie fort. »Die Botschafter waren schrecklich schockiert, und Großmutter zitterte förmlich vor Wut.«
    Ihre Geschichte erinnerte ihn an seine eigene Jugend, als er noch absolutes Vertrauen in das Gute im Menschen besaß und sich seiner Überlegenheit und seines Ranges sicher war. Damals hatte er an die Familie geglaubt, an die Liebe, daran, dass die Guten immer belohnt und die Bösen immer bestraft würden.
    Jetzt glaubte er an nichts mehr, oder an alles, je nach dem, wie man es sah. Und er fürchtete sich vor nichts. Nicht einmal vor dem Tod.
    Clarice plauderte weiter, ohne seine melancholischen Reflexionen auch nur zu erahnen. »Aber Papa... Ich könnte schwören, dass auch er gelacht hat.« Sie trank einen Schluck Wein. »Wir wurden an diesem Abend ohne Essen ins Bett geschickt, sogar die frisch verlobte Kronprinzessin.«
    Plötzlich merkte Robert, dass er ihr glaubte. Er glaubte, dass Clarice eine echte Prinzessin war. Ihre Erinnerungen waren zu unschuldig, und ihre Mischung aus Traurigkeit und
Fröhlichkeit zu real. Sie versuchte, das verdächtige Glitzern in ihren Augen zu verbergen, wenn sie von ihrer verlorenen Familie sprach, und sie lächelte, aber ihre Lippen zitterten.
    Sie war eine Prinzessin. Eine Prinzessin im Exil, und er würde sie benutzen, wie es ihm gefiel, und sie so oft nehmen, wie er konnte. Weil es letzten Endes gleichgültig war, was sonst noch zwischen ihnen stand, ihre Leidenschaft füreinander konnten sie nicht leugnen. Er war mit vielen Frauen zusammen gewesen, einige waren wunderschön, andere geheimnisvoll, wieder andere erdverbunden oder erfahren, aber keine hatte seine Sinne so gefangengenommen wie Clarice. Da war etwas zwischen ihnen, etwas sehr Seltenes, wie ein Schatz, und er würde es einfangen, wenn er konnte.
    »Natürlich haltet Ihr mich für eine Lügnerin«, sagte sie, »aber meine Erinnerungen sind mir trotzdem kostbar.«
    »Nein.« Er sollte das eigentlich nicht gestehen. »Ich glaube Euch.«
    Sie sah ihn verwirrt an. »Mylord… Ich verstehe Euch nicht... Was sagtet Ihr...? Was?«
    Er konnte ihr die Verwirrung nicht verdenken, die der Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen verriet. Und auch nicht das Zittern ihrer Hand, als sie das Glas auf den Tisch neben sich stellte.
    Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Mann, der sie herumkommandiert und verhöhnt hatte, ihr jetzt glauben sollte, was er vorher so nachdrücklich geleugnet hatte.
    »Ich glaube Euch«, wiederholte er. »Ihr seid eine Prinzessin. Ihr mögt die Menschen vielleicht mit Euren Cremes und Salben betrügen, aber Ihr seid keine Betrügerin, was Eure königliche Abstammung angeht. Ich kenne zwar die Umstände nicht, die Euch hierhergeführt haben, aber alles an Euch weist auf Eure königliche Abstammung hin. Ihr seid
eine Prinzessin.« Er verzog selbstkritisch den Mund und ging weg, verschmolz mit den Schatten in der Bibliothek. »Und ich gebe trotzdem keinen Pfifferling darauf, denn ich begehre Euch.«
    Clarice hätte am liebsten auf der Stelle Pirouetten gedreht, hätte getanzt und ihre Freude hinausgeschrien. Nach so vielen Jahren im kalten Exil hätte sie die Motive jedes Menschen angezweifelt, der behauptete, er würde ihrer Geschichte Glauben schenken. Aber dass dieser harte und zynische Mann sagte, dass er ihr glaubte... Sie konnte ihre eigene Reaktion kaum fassen. Sie wusste, dass er nicht log. Dieser Mann würde sich nicht zu einem solch falschen Spiel herablassen, um sein Ziel zu erreichen. Warum sollte er auch? Er hatte ja bereits ihre Einwilligung, bei seiner Scharade mitzuspielen.
    Und er hatte bereits mit ihr geschlafen. Jetzt jedoch machte er ihr das größte Geschenk, das er ihr machen konnte. Er schenkte ihr sein Vertrauen.
    Sie ging zu ihm und legte ihre Hände auf seine Schultern. »Ich begehre Euch auch«, sagte sie.
    Seine Augen waren unergründlich. Sein Körper fühlte sich unter ihren Händen heiß an. Langsam hob er seine Hände und umfasste ihre Handgelenke. »Also...?«
    Ihre Brust hob und senkte sich

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