Lost Secrets - 2
hast das Bad. Und ich habe die Verbindungstür.“
„Geh‘ ruhig rein. Ich bleibe hier einfach liegen und schlafe die nächsten zwei Wochen durch.“ Sie legte sich wieder hin und schloss die Augen. Äußerlich schien sie ruhig, innerlich brodelte und kochte sie. Erics Geständnis an ihren Vater kam ihr wieder in den Sinn. Er wollte sie.
Einige Minuten später kam er wieder aus dem Badezimmer. Sein blondes Haar war feucht und seinem Körper entströmte ein verführerisch frischer Duft.
„Bad ist frei.“
„Danke.“
Heather stand auf. Plötzlich war Eric vor ihr. Er hob die Hände und sie schloss die Augen, hielt den Atem an. Doch als nichts geschah, öffnete sie sie wieder und sah hinauf in seinen himmelblauen Blick, der vor Lust verhangen war. Er ballte die erhobenen Hände zu Fäusten, und ließ sie resigniert sinken.
„Also dann“, sagte er und wirkte, als würde es ihn seine letzte Kraft kosten. „Bis morgen.“
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Ja, bis dann.“
Dann ging er hinaus und schloss die Verbindungstür hinter sich.
*
Auch eine wirklich kalte Dusche hatte Heathers Gedanken und ihren Körper nicht beruhigen können.
Mein Gott, es war Wahnsinn. War sie nicht gerade mit diesem Irren zusammen gewesen? Und hatte nicht Eric alles bis ins kleinste Detail gesehen? Warum verachtete er sie nicht, wie sie selbst es tat?
Diese Frage stellte sie sich immer und immer wieder, während sie sich in ein Badetuch einwickelte und sich auf die Bettkante setzte.
Keine Ahnung, wie spät es war. Doch ihr Herz hämmerte und ihr Blut kochte. Und zu alldem kam die Angst. Angst vor Eric, weil sie sich mit ihm so unerhört wohl fühlte; ihm nach so kurzer Zeit so vorbehaltlos vertraute.
Heather erkannte, dass sie in seiner Nähe sein wollte, auch jetzt, auch wenn keiner von Ihnen etwas tat oder sagte. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag.
Ohne einen bewussten Entschluss gefasst zu haben, stand sie auf und ging zur Verbindungstür, legte ein Ohr dagegen, um zu lauschen.
Es war rein gar nichts zu hören. Vorsichtig legte sie die Hand auf die Klinke. Das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie das leise Quietschen der Tür nicht hören konnte. Sie trat geräuschlos über die kleine Holzstufe und blickte hinüber zum Bett, wo Erics Körper in ein helles Laken geschlungen war. Er lag auf dem Bauch. Seine Hände umarmten das Kissen unter seinem Kopf. Sein Körper wirkte wie eine schlafende Statue, die glatte Haut spannte sich über den beeindruckenden Muskeln und der Schwung seines Rückgrads führte geradewegs zum Ansatz seines muskulösen Pos, der unter der Decke verborgen war.
Heather überlief ein Zittern, vor Aufregung, aber auch vor Angst. Was, zum Teufel, trieb sie hier eigentlich? Sie hielt das Handtuch über ihrer Brust fest und trat etwas näher ans Bett. Als eine der dunklen Dielen unter ihrem Fuß knarrte, flog Erics Körper herum. Er hielt eine Pistole auf sie gerichtet und blinzelte erst einige Male, bevor er sie sinken ließ.
„Heather?“, fragte er verwundert.
Sein Blick glitt über ihr Gesicht, hinab zu dem Badetuch, das nur das allernötigste bedeckte. Dann sah er wieder auf, durchforschte ihre Züge mit einer Intensität, die sie erschaudern ließ.
Sie schloss für einen Augenblick die Augen. Ihr Körper wurde von einem Beben erfasst, hin und her geworfen zwischen Vernunft, Angst und der plötzlich aufbrandenden Lust, die sie empfand.
„Heather?“, wiederholte er und fragte damit nach so viel mehr, als nur nach ihrem Namen.
Sie sah ihn nur stumm an, und das schien ihm Antwort genug. Eric Moore war offenbar nicht gewillt auf eine goldgeprägte Einladungskarte zu warten. Er ließ die Waffe achtlos auf das Nachtkästchen fallen und kam aus dem Bett auf sie zu.
Seine Bewegungen waren fließend, verheißungsvoll und voller Kraft. Heather atmete tief ein und beinah wurde ihr schwindlig, als er plötzlich vor ihr stand, mit nichts als schwarzen Pants bekleidet. Die Luft um sie herum pulsierte von dem Wissen, dass sie einander wollten. Es war ein köstliches, sehnsuchtsvolles Zerren in ihrem Schoß, als sie den Blick hob.
Es war ihm anzusehen, wie sehr er sich zurückhielt; dass er ihr die Möglichkeit geben wollte, sicher zu sein. Und gleichzeitig war sein verhangener Blick eine Warnung.
„Ich will mich nicht mit weniger zufrieden geben, als mit allem“, flüsterte er, wieder mit diesem untrüglichen Gespür für das, was sie dachte. Er umfasste ihren Hinterkopf mit
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