Losung Takalor
Brigadegeneral, daß ich mit meinem Federgewicht weitaus weniger Sprit mit einem der Flugzeuge verbrauchen würde und damit eine größere Reichweite hätte.«
»Es ist mir klar, Herr Major. Dennoch bleibt es so.« Ich grinste ihn an, denn ich hatte ihn durchschaut. Es juckte ihm in den Fingern, denn es ging ihm keineswegs nur darum, die beiden Atlanter von ihren Mordplänen abzuhalten, sondern auch darum, mit einer der primitiven Kisten dieser Zeit zu fliegen.
»Was ist mit den beiden russischen Offizieren geschehen?« fragte ich.
»Die Atlanter haben sie erschossen, nachdem sie alles erfahren hatten«, antwortete Allison. »Dabei hätte es vollkommen genügt, sie mit dem Paralysator für einige Zeit auszuschalten.«
Ich verstand Takalor und Oftroc nicht mehr. Warum taten sie das? Warum hatten sie den Australier niedergeschlagen. Die Wirkung einer Schockwaffe wäre zuverlässiger gewesen als ein Hieb über den Kopf, und sie hätte länger angedauert. Warum hatten sie die Offiziere getötet? Das war absolut überflüssig gewesen.
»Oftroc hat es getan. Er hat die Pistole von einem der beiden Russen benutzt«, ergänzte der Australier.
Ich verabschiedete mich und lief durch den Wald auf die russische Front zu. Für mich war es hell genug. Ich konnte alle Einzelheiten erkennen, so daß ich weder über eine Wurzel stolperte, noch gegen einen Baum rannte. Mir saß die Angst im Nacken, denn ich wußte nicht, wie groß der politische Einfluß des Denebers, der die Rolle Rasputins gespielt hatte, bis zu seinem historisch vermerkten Tode gewesen war. Vielleicht nahm bereits der Erste Weltkrieg einen ganz anderen Verlauf, wenn dieser Mann jetzt schon starb.
Ich begriff Takalor nicht. Dieser Mann war mir durchaus sympathisch. Ich respektierte sein Wissen und sein Können. Wie war es möglich, daß ein solcher Mann blind vor Haß reagierte, wenn er einem Deneber begegnete. Wie konnte er sich so weit vergessen, daß er einen einzelnen Deneber über Hunderte von Kilometern verfolgen wollte?
Ich erreichte einen Erdwall. Dahinter begannen die Drahtverhaue, die von den Russen als Sperren gegen die anstürmenden Deutschen und Österreicher errichtet worden waren. Einige Männer patrouillierten dahinter.
Ich sondierte ihre Gedanken.
Bei den Russen herrschte Alarm! Zwei Offiziere hatten das zweite von zwei Flugzeugen, die hinter den Linien stationiert gewesen waren, an sich gebracht und waren damit geflohen. Mit der anderen Maschine war Rasputin mit einem ranghohen Offizier abgeflogen. Niemand ahnte, daß es sich tatsächlich nicht um den bekannten Mönch handelte, sondern um einen Deneber. Man empfand seinen Besuch hier an der Front auch gar nicht als ungewöhnlich und machte sich keineswegs Gedanken darüber. Man rätselte allein, weshalb die beiden Offiziere die zweite Maschine an sich gebracht hatten. Darüber herrschte vollkommene Unklarheit.
Eine vertraute Stimme klang in mir auf.
He, Großer. Weißt du eigentlich, daß Rasputin ein ausschweifendes Leben geführt hat. Es heißt, daß ständig die schönsten Frauen des Zarenreichs in seiner Nähe waren. Und weiter: Für die engen Freunde Rasputins wurde das Leben durch ihn ebenfalls recht angenehm. Frage: Du hast doch wohl nicht vor, ein enger Freund Rasputins zu werden?
Durchaus nicht , antwortete ich lachend. Was ist los?
Der Teufel hat sich selbständig gemacht.
Ein bißchen deutlicher, bitte.
Die Deneber haben es sich im Schiff gemütlich gemacht. Sie sitzen auf der Lauer und warten auf uns. Mit ihren Suggestivmechaniken haben sie sich etwa fünfhundert Soldaten robotiert. Diese haben sich rund um das Schiff herum eingegraben. Wir
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