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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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als Ant­wort das dump­fe Grol­len der Mör­ser ver­nah­men. Die Ein­schlä­ge wa­ren weit von uns ent­fernt. Wir be­fan­den uns nicht in di­rek­ter Ge­fahr.
    Jetzt wur­de es rasch dunk­ler. Ich gab dem Zwerg ein Zei­chen. Wir bra­chen zu un­se­rem Er­kun­dungs­gang auf.
     
     
8.
     
    Die letz­ten hun­dert Me­ter zu un­se­rem Ver­steck leg­ten wir im Lauf­schritt zu­rück. Schon von wei­tem konn­ten wir die Ge­dan­ken von Fra­mus G. Al­li­son er­fas­sen. Sie ka­men al­ler­dings nicht klar, son­dern reich­lich ver­wor­ren. Der Aus­tra­lier er­wach­te ge­ra­de aus tiefer Be­wußt­lo­sig­keit.
    Als wir durch die Bü­sche bra­chen, rich­te­te er sich stöh­nend auf.
    »Wir sind’s, Fra­mus«, sag­te ich. Han­ni­bal und ich konn­ten in der Dun­kel­heit ein­wand­frei se­hen. Un­se­re Pa­ra­sin­ne ver­stärk­ten das Licht der Ster­ne wie bei ei­nem La­ser mil­lio­nen­fach. Für den Aus­tra­lier aber war es stock­dun­kel. »Was ist pas­siert?«
    »Die­se Sau­ban­de«, sag­te er flu­chend.
    Ich führ­te ihn zu ei­nem Baum­stumpf, so daß er sich set­zen konn­te.
    »Wir könn­ten es auch te­le­pa­thisch aus Ih­nen her­aus­ho­len«, sag­te Han­ni­bal dro­hend.
    Fra­mus G. Al­li­son haß­te es, auf die­se Wei­se aus­ge­lo­tet zu wer­den. Er be­gann so­fort mit sei­nem Be­richt:
    »Zwei rus­si­sche Of­fi­zie­re tauch­ten in un­se­rer Nä­he auf. Sie woll­ten of­fen­sicht­lich ir­gend et­was aus­kund­schaf­ten. Die bei­den At­lan­ter ha­ben sie mit ih­ren Schock­waf­fen er­le­digt. Sie nah­men ih­nen die Uni­for­men ab und leg­ten sie sich selbst an. Dann weck­ten sie die Rus­sen auf und ver­hör­ten sie. Ich ha­be nicht viel ver­stan­den. Ich weiß nur, daß von Ras­pu­tin und ei­nem Flug­zeug die Re­de war. Ver­mut­lich ist der De­ne­ber in Rich­tung Pe­ters­burg ab­ge­hau­en.«
    »Sie ha­ben die Stadt Pe­ters­burg er­wähnt?« frag­te ich.
    »Ja, das weiß ich ge­nau«, be­stä­tig­te er.
    »Ver­dammt«, mur­mel­te Han­ni­bal wü­tend. »Die­se Nar­ren sind Ras­pu­tin ge­folgt. Sie wol­len ihn tö­ten. Da­mit brin­gen sie al­les durch­ein­an­der.«
    »Spielt der Tod die­ses Man­nes wirk­lich ei­ne so große Rol­le?« forsch­te der Wis­sen­schaft­ler. »Ich weiß, daß er im Jah­re 1916 tat­säch­lich er­mor­det wur­de.«
    »Ja, aber wann war das?« frag­te ich.
    »Las­sen Sie mich nach­den­ken, Thor. Oh, Mann, wenn mein Kopf nur nicht so weh tä­te. Ha­be ich Ih­nen ei­gent­lich ge­sagt, daß Sie mir eins mit dem Kol­ben ih­rer Waf­fe drü­ber ge­ge­ben ha­ben?«
    »Nein, aber das ist auch nicht so wich­tig«, er­wi­der­te ich. »In wel­chem Mo­nat starb Ras­pu­tin?«
    »Ich weiß nur, daß es kalt war an dem Tag. Es lag Schnee.«
    Fra­mus G. Al­li­son schlug sich stöh­nend mit der fla­chen Hand vor die Stirn.
    »Das kommt da­bei her­aus, wenn man mit lee­rem Ma­gen den­ken soll. Ras­pu­tin wur­de am 16.12.1916 er­mor­det. Ich bin mir des­sen jetzt ganz si­cher.«
    Mir fuhr der Schreck in die Glie­der. Die bei­den At­lan­ter han­del­ten un­ver­ant­wort­lich. Sie wuß­ten nicht, was sie an­rich­ten konn­ten, wenn sie den De­ne­ber ein hal­b­es Jahr frü­her tö­te­ten und da­mit den ge­schicht­li­chen Ab­lauf ver­än­der­ten.
    »Wir müs­sen et­was un­ter­neh­men, Großer«, sag­te Han­ni­bal. »Da­mit dür­fen die At­lan­ter nicht durch­kom­men.«
    »Du wirst zu­sam­men mit Fra­mus ver­su­chen, ins Raum­schiff zu kom­men. Wir ha­ben einen Weg ge­fun­den«, ant­wor­te­te ich. »Das Schiff muß ab­ge­si­chert wer­den. Ich wer­de ver­su­chen, ei­ne rus­si­sche Ma­schi­ne zu ka­pern und Ta­ka­lor nach St. Pe­ters­burg zu fol­gen.«
    Er woll­te sich ge­gen die­se Re­ge­lung auf­leh­nen, aber ich ließ es nicht zu.
    »Die De­ne­ber wis­sen jetzt, daß wir mit dem Schiff ver­schwin­den wol­len«, er­klär­te ich. »Wir müs­sen da­her da­mit rech­nen, daß sie hart und kon­se­quent an­grei­fen wer­den. Sie wer­den ver­su­chen, den Raum­er zu zer­stö­ren, be­vor wir start­be­reit sind. Das wirst du ver­hin­dern.«
    »Okay, ich mach’s ja schon«, sag­te er mur­rend. »Ob­wohl Sie sich ei­gent­lich dar­über klar sein müß­ten, Herr

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