Losung Takalor
überrascht.
Als er zusammenbrach, fuhr ich herum. Hannibal hatte den zweiten Deneber getötet. Takalor richtete sich auf. Er war bleich und sah verstört aus.
Oftroc lag auf dem Boden. Das grüne Flimmern seines Individualschirms war nicht mehr vorhanden. Seine Beine waren kaum mehr als Asche. Die Verbrennungen an Schultern und Hüfte wa ren so schwer, daß er nicht überleben würde.
Nun war Takalor unsere letzte Chance.
Der Atlanter kniete neben dem Sterbenden nieder. Er beugte sich über ihn und legte sein Ohr an seine Lippen. Oftroc flüsterte etwas. Ich konnte es nicht verstehen, und ich konnte seinen Parablock auch nicht durchbrechen.
Zusammen mit Hannibal lief ich den Gang weiter. Unser Weg war an einem Panzerschott zu Ende, das sich von dieser Seite aus nicht öffnen ließ.
»Großer, wir wollen ehrlich sein«, sagte Utan. »Wir sitzen in der Falle. Wir können die Deneber nicht daraus vertreiben. Deshalb sollten wir so schnell wie möglich verschwinden.«
Als ich mich umdrehte, sah ich, daß Takalor den sterbenden Oftroc auf seine Arme genommen hatte. Er verschwand mit ihm im Hintergrund durch ein Türschott, das mir bisher verborgen geblieben war. Ich spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, aber ich ahnte die Wahrheit nicht.
Dort, wo der von mir erschossene Deneber lag, glaubte ich, ei ne Bewegung erkennen zu können. Ich eilte hinüber, sprang durch die offene Tür in einen mit positronischem Gerät angefüllten Raum und blieb neben einem weiteren Türschott stehen. Ich sondierte meine nähere Umgebung und ließ die Waffe sinken. Ich hatte mich getäuscht. Hier war niemand.
Als ich auf den Gang zurückkehrte, kam auch Takalor wieder heraus.
Er blickte mich ernst an.
»Oftroc ist tot«, sagte er. Dann preßte er die Lippen zusammen und seine Augen verengten sich. »Es hat keinen Sinn mehr, General. Wir müssen das Schiff verlassen.«
»Sie wollen darauf verzichten, die Deneber zu erledigen?« fragte ich.
»Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«, erwiderte er. Dabei schritt er bereits auf die Leiter zu. »Außerdem fürchte ich, daß von außen weitere Deneber nachrücken werden. Wenn das stimmt, dann kommen wir hier überhaupt nicht mehr heraus.«
»Diese Ansicht teile ich mit Ihnen«, entgegnete ich. Ich stutzte aber. Warum sagte er das? Es war doch von Anfang an unsere Absicht gewesen, mit diesem Raumschiff zu starten und zu verschwinden. Damit hätten wir uns automatisch allen von außen nachdrängenden Kampfgruppen entzogen.
Er kletterte die Leiter so schnell herunter, daß ich glaubte, er sei abgestürzt. Doch er fing sich unten geschickt wieder ab.
Hannibal und ich blickten uns an.
»Schnell«, sagte er nervös. »Verdammt, Großer, sie haben uns hereingelegt. Wir müssen ’raus!« Schlagartig begriff ich.
Jeder Protest kam zu spät und war damit nutzlos. Ich eilte die Leiter in nicht geringerem Tempo hinunter als Takalor, und hetz te hinter ihm her. Der Wurzelzwerg folgte mir laut fluchend. Er beschimpfte die Marsianer und alles, was mit ihnen zusammen hing, weil sie es gewagt hatten, ihren Heimatplaneten zu verlassen und auf unserer guten, alten Erde tätig zu werden.
Framus G. Allison wußte nicht, was er von der Situation hal ten sollte, als Takalor an ihm vorbeirannte. Er ließ sich jedoch von uns mitzerren.
»Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was los ist?« brüllte er.
Ich sah den Atlanter, der mittlerweile einen Vorsprung von fast fünfzig Metern gewonnen hatte. Wir sprangen aus der Einschußöffnung in der Raumschiffshülle heraus, landeten auf dem weichen Waldboden und zwangen den schwergewichtigen Australier, Rekord zu laufen. Er ließ sich diese Tortur etwa hundert Meter weit gefallen, dann aber
Weitere Kostenlose Bücher