Lotta schlaeft - endlich
erkennen
Die Verantwortung hört nie auf. Als mir das erste Mal klar wurde, dass ich tatsächlich nie, auch nicht für eine Sekunde, aufhöre, Mutter zu sein und damit immer (zumindest die ersten Jahre) rund um die Uhr verantwortlich bin für mein Kind, hat mich das ganz schön mitgenommen. Ich glaube, ich hatte so etwas wie einen depressiven Moment. Irgendwie kam es mir vor, als ob mir mit einem Mal meine ganze Unbeschwertheit abhandengekommen wäre. Zum Glück blieb dieses schwere Gefühl nicht allzu lang, aber ab und zu befällt es mich wieder für einen Augenblick.
Diese Verantwortung macht vielen Eltern (besonders den Müttern) vor allem nachts zu schaffen. Immer für das Kind da sein. Nicht einmal einfach einschlafen können, ohne die Gewissheit, dass es sowieso gleich wieder aufwacht. Das alles kostet wahnsinnig viel Kraft. Ganz besonders, wenn die Verantwortung und der tatsächliche Aufwand hauptsächlich an einer Person hängen (wie das ja häufig der Fall ist…). Natürlich kommt es auch darauf an, mit welchem Nervenkostüm bzw. Schlafbedürfnis man ausgestattet ist. Die individuelle Belastungsgrenze kann ganz unterschiedlich ausfallen. Wahrscheinlich kennt jeder von uns irgendeine Mutter, die trotz anhänglichen Baby-Zwillingen und aufmüpfigem Kleinkind die Ruhe in Person ist und höchstens mal im Ansatz angestrengt wirkt. Aber das spielt keine Rolle. Die Frage ist, wie es Ihnen aktuellgeht und ob Sie gerade mit viel Mühe an Ihrer persönlichen Grenze entlanghangeln und Ihnen die Kraft auszugehen droht.
Warnsignale bei erschöpften Eltern
ja
nein
Brechen Sie regelmäßig bei den kleinsten Anlässen in Tränen aus?
Vergessen Sie häufig wichtige Termine?
Suchen Sie ständig nach irgendwelchen Dingen, die Sie irgendwo haben liegen lassen?
Fühlen Sie sich oft persönlich angegriffen und reagieren Sie schnell gereizt?
Fällt es Ihnen zunehmend schwer, Geduld für Ihr Kind aufzubringen?
Macht Ihnen das Essen keinen Spaß mehr?
Fällt es Ihnen morgens schwer, sich auf den Tag zu freuen?
Können Sie sich häufig nicht mehr an das erinnern, was Ihnen jemand erzählt hat?
Fallen Ihnen die einfachsten Erledigungen unheimlich schwer?
Können Sie kein Buch lesen, keinen Film schauen, kein Gespräch führen, ohne, dass Ihnen nach fünf Minuten die Augen zufallen?
Signale ernst nehmen
Jeder Mensch hat einen bestimmten Schlafbedarf – wie die Kinder, so auch die Erwachsenen. Dem einen reichen fünf Stunden Schlaf, der andere braucht seine acht Stunden, um fit zu sein (der Alltag zeigt, dass viele Männer offenbar mehr Schlaf benötigen als Frauen …). Wenn Sie über Wochen und Monate hinweg ständig zu wenig schlafen, dann ist klar, dass das Ihrem Körper und Ihrer Psyche nicht gut tut. Und Ihrer Familie daher auch nicht.
Wie viel Schlafentzug können Sie aushalten? Sind Sie bereits an Ihrer persönlichen Grenze angekommen? Siewissen es nicht? Ja – das Krasse ist, dass man das manchmal tatsächlich gar nicht selbst merkt. Besonders Frauen sind Spezialisten darin, Warnsignale schlicht zu ignorieren und einfach so weiter zu machen wie bisher. Oft müssen sie erst einem anderen Auto hinten rein fahren oder einen wichtigen Geschäftstermin komplett vergessen, damit sie sich fragen, was eigentlich mit ihnen los ist. Meistens sind es aber die anderen, denen auffällt, dass es einer Mutter nicht gut geht. Spätestens dann, wenn sie bei der Frage „Wie geht's dir denn eigentlich?“ in Tränen ausbricht.
Wie geht es Ihnen? In der nebenstehenden Tabelle sind ein paar Fragen an Sie – wenn Sie die meisten mit Ja beantworten, dann ist es allerhöchste Zeit, dass Sie etwas unternehmen. Sie müssen wieder zu Kräften kommen!
Mehr schlafen
Was hilft am besten gegen akute Erschöpfung? Schlafen. Eigentlich ganz einfach. In der Realität ist es aber alles andere als einfach, mit einem kleinen Baby zu ausreichend Schlaf zu kommen. Vor allem, wenn man dann auch noch Ansprüche hat wie „Meine Wohnung muss immer aufgeräumt und sauber sein.“ oder „Ich muss im regelmäßigen Kontakt zu all meinen Freunden stehen.“.
Was müssen Sie konkret tun, damit Sie sich trotz widriger Umstände (ich weiß, keine so nette Bezeichnung für ein süßes Baby) so viel Schlaf verschaffen, dass Sie wieder im Alltag funktionieren und dabei auch noch hin und wieder Spaß empfinden?
Runter mit den Erwartungen
Es gibt verschiedene Möglichkeit, zu mehr Schlaf zu kommen. Die einfachste ist: Werden Sie zum Gelegenheitsschläfer. Das
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