Lotta schlaeft - endlich
weiter kümmern als ums Schlafen.
Katrin braucht Zeit zum Schlafen
Seit sieben Monaten – so alt ist Lotta jetzt – hat Katrin keine Nacht durchgeschlafen. Das spürt sie inzwischen deutlich. Doch trotz der Erschöpfung freut sie sich wahnsinnig über den Besuch von Anne – eine gute Freundin aus Freiburg. Die Telefonate mit ihr haben Katrin in den letzten Monaten immer sehr geholfen.
Mensch Katrin, Du brauchst mehr Schlaf! So kann das nicht weiter gehen! Was ist mit Christian? Du musst den mehr in die Pflicht nehmen!“ Anne und Katrin sitzen bei strahlendem Sonnenschein in einem Straßencafé und lassen es sich gut gehen – ohne Lotta. Die ist bei Christian. Katrin hat drei Stunden „Ausgang“ – dann muss sie wieder stillen. „Ja – ich weiß. Ist aber schwierig. Der muss ja früh raus und zur Arbeit.“ „Und was ist mit dem Wochenende? Da könnte er dir ja regelmäßig Lotta für ein paar Stunden abnehmen, damit du schlafen kannst.“ Anne lässt nicht locker. „Christian ist ein Morgenmuffel. Der kommt nicht aus den Federn. Und tagsüber machen wir eigentlich immer etwas zu dritt.“ Katrin merkt selbst, dass sich das alles ziemlich blöd anhört. Sie muss schließlich auch „Arbeiten“ – Tag und Nacht. Und morgens um 5.30 Uhr aufstehen macht ihr auch keinen Spaß. Anne dagegen ist tough. Als alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen ist sie ganz andere Probleme gewöhnt …
Katrin hat viele Ansprüche, aber keine Zeit
„Ich kann nur hoffen, dass Christian dich auch so verwöhnt, wie du ihn! Und tagsüber – legst du dich da wenigstens mal hin, wenn Lotta schläft?“ Katrin schüttelt den Kopf. „Eigentlich nie. Ich komme einfach nicht dazu. Es gibt immer so viel zu tun, aufräumen, kochen, E-Mails … Alles schaff ich eh nie. Wenn ich nur an die ganzen Leute denke, bei denen ich mich melden müsste … Und die Wohnung – ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal den Boden gewischt haben. Oder die Millionen von Fotos von Lotta. Ich muss unbedingt ein Fotoalbum zusammenstellen – die ganze Familie wartet darauf!“ „Du scheinst echt noch 1:1 die Ansprüche an dich zu haben, die du auch vor Lotta hattest. Ganz ehrlich – wenn du so weitermachst, dann klappst du früher oder später zusammen. Weißt du was – wenn du Lust hast, dann lass uns doch mal schauen, was du tun oder besser gesagt lassen könntest, damit du endlichmal zu ein bisschen mehr Ruhe kommst!“ Katrin weiß gerade nicht, was Anne genau meint, aber sie spürt, dass es ihr guttut, dass sich jemand um sie kümmert.
Anne und Katrin schaffen Zeit zum Schlafen
Eine halbe Stunde später ist ein Plan entstanden, der zeigt, wie Katrin sich Zeit zum Schlafen freischaufeln kann, ohne allzu viel mit ihren Ansprüchen runter zu müssen.
Wenn Lotta wach ist:
Spülmaschine ausräumen
Wäsche aufstellen, aufhängen und zusammenlegen
Kochen
Aufräumen
Telefonate
Wenn Lotta schläft:
Schlafen, Ausruhen
Körperpflege
Wenn Christian auf Lotta aufpasst:
Telefonate, zu denen man Ruhe braucht
E-Mails, Schreibkram, Internet
Projekte (zum Beispiel Fotoalbum)
Schlafen, Ausruhen, Körperpflege
Dinge, die nicht mehr oder nicht mehr so oft gemacht werden:
Bügeln (es werden nur noch Kleidungstücke gebügelt, die ungebügelt untragbar sind; Christians Hemden für die Arbeit werden zur Reinigung gebracht)
Putzen (von dem Geld, das Katrin und Christian momentan weniger für Ausgehen und Veranstaltungen ausgeben, wird eine Putzkraft engagiert, die alle vier Wochen kommt und die Wohnung gründlich säubert. Nach Bedarf können zwischendurch Bad und Küche geputzt und die Wohnung gesaugt werden.)
Kochen (sonntags wird ein Essensplan für die ganze Woche erstellt und es wird immer so viel gekocht, dass es gleich für zwei Tage reicht. Dementsprechend gibt es einmal die Woche einen Großeinkauf. Zwischendurch werden nur noch die frischen Zutaten zugekauft.)
Katrin fühlt sich erleichtert – sie findet den Plan super. Jetzt muss sie ihn nur noch umsetzen!
Auch Eltern haben Einschlafstörungen
Da kommt man schon nicht zum Schlafen, weil das Baby einen ständig auf Trab hält und dann schafft man es nicht einmal zu schlafen, wenn es möglich wäre! Das ist richtig gemein und frustrierend. Aber zum Glück gibt es nicht nur für Babys Einschlafhilfen …
Ja – auch Eltern müssen manchmal erst wieder das Einschlafen lernen. Wenn man aus dem Schlaf gerissen wurde, aufgesprungen ist, das Kind erfolgreich beruhigt hat und sich dann endlich wieder
Weitere Kostenlose Bücher