Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
Er musste seine Gedanken auf die Jagd nach Casimir konzentrieren. Und er wusste, dass er einen Teil ihrer Lagebesprechung verpasst hatte, während er Olivia nachgegangen war.
»Casimir ist eindeutig nach Süden unterwegs, aber wir wissen nicht, was genau sein Ziel ist. Phineas hat sich nach New Orleans teleportiert, um den Zirkel dort zu warnen, falls Casimir dorthin unterwegs sein sollte. Dougal ist zu Jean-Luc nach Texas, um ihn ebenfalls zu warnen.«
Robby nickte. »Maggie und Pierce leben auch in Texas. Wir sollten die beiden verständigen. Und dann sollten wir auch die Sicherheitsmaßnahmen bei Romatech in Texas verstärken.«
Casimir hatte die Fabrik im vorigen Sommer in die Luft gejagt, aber die Produktion dort war bereits wieder aufgenommen worden.
»Wir verbringen den Rest der Nacht damit, alle Sturmschutzkeller der Umgebung abzusuchen.« Angus seufzte. »Wahrscheinlich ist das bloß Zeitverschwendung. Sie sind bestimmt weit weg.«
Robby sah sich zu den Farmhäusern um. »Und die Menschen, die gestorben sind? Kümmert Whelan sich um eine Erklärung?«
»Aye.« Angus lachte leise. »Er droht dich wegen Körperverletzung verhaften zu lassen.«
»Soll er es doch versuchen, dieser Bastard.« Nachdem Olivia ins Maisfeld gerannt war, hatte Robby dem grinsenden Whelan mitten ins Gesicht geschlagen.
Seine Freunde hatten applaudiert.
»Er bekommt noch, was er verdient«, sagte Angus. »Irgendwann wird er herausfinden, dass seine Enkel Halbvampire sind.«
Robby lächelte. Wie konnte Roman seinen Schwiegervater Sean Whelan überhaupt ertragen? Doch sein Lächeln verblasste schnell. Vielleicht bekam er selbst bald ein paar wütende angeheiratete Verwandte, falls Olivia überhaupt je einwilligen sollte, ihn zu heiraten.
****
Olivia stellte sich unter die Dusche, aber der Schock wurde dabei nicht weggewaschen. Sie nahm zwei Aspirin, aber der Schmerz wurde nicht gelindert. Sie streckte sich in ihren Pyjamas auf dem durchgelegenen Bett in ihrem Motelzimmer aus und starrte ins Nichts. Der Fernseher war eingeschaltet, aber ohne Ton. Die alte, vertraute Sitcom, die dort lief, half ihr, zu glauben, dass die Welt immer noch normal war. Auch wenn sie das nicht war.
Vampire. Das Wort kreiste in ihren Gedanken. Vampire gab es wirklich. Und Robby war einer von ihnen.
Erst jetzt erinnerte sie sich, wie viel Aufmerksamkeit er ihrem Hals geschenkt hatte, als sie sich liebten. Zwei riesige rote Knutschflecke unter jedem Ohr. Aber die Haut hatte er nicht verletzt. Stattdessen hatte er seine Zähne in ihrem Zierkissen versenkt. Sie schauderte, als sie sich an die zwei Löcher erinnerte. Robby hatte Fangzähne.
Er war tagsüber nie zu erreichen. Robby war tot. Oder untot. Es war alles ein wenig verwirrend.
In der Villa auf Patmos hatte sie ihn dabei erwischt, wie er etwas getrunken hatte. Es hatte wie ein Glas Wein ausgesehen, aber jetzt wusste sie es besser. Es musste Blut gewesen sein.
Das war alles zu viel. Sie wollte nicht mehr an Vampire denken. Sie griff nach der Fernbedienung und suchte im Fernsehen nach einem Film. Heute gab es im Programm... einen Vampirfilm. Ganz toll. Sie schaltete auf einen anderen Sender. Dort lief eine Serie mit Vampiren. Weiter zum History Channel. Eine Dokumentation über die Geschichte der... Vampire.
»Verdammt noch mal!« Sie schaltete den Fernseher aus und ließ sich auf ihr Bett fallen. Das war die reinste Verschwörung.
Es klopfte an ihrer Tür, und sie setzte sich mit einem Ruck auf. Bitte, sei nicht Robby. Damit konnte sie jetzt noch nicht umgehen.
»Liv, ich bin es!«, rief J. L. »Ich habe Pizza mitgebracht!«
Als würde sie nach einem Abend voller Leichen und schockierender Entdeckungen noch Appetit haben. Aber sie wollte auch nicht allein sein. »Einen Augenblick.« Sie betrachtete ihre langen Flanellpyjamahosen und ihr weites Sweatshirt und fand, sie hatte genug an. Sie öffnete die Tür.
»Wie geht es dir?« J. L. kam hereinspaziert, in den Armen eine Pizzaschachtel und eine Plastiktüte mit weiterem Proviant. Er stellte alles auf den Tisch neben dem Fenster ab. »Komm, lass uns feiern.«
Sie schloss die Tür und verriegelte sie. »Was gibt es zu feiern?«
Er griff in die Tüte, zog eine Cola light heraus und reichte sie ihr. »Wir sind noch am Leben. Das ist doch was.«
»Wahrscheinlich hast du recht.« Olivia schraubte die Flasche auf.
»Ja. Es könnte schlimmer sein.« Auch J. L. öffnete eine Cola und trank einige Schlucke. »Wir könnten tot sein.«
»Oder
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