Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
anderen Angestellten von Mac Kay würden das Loch bemerken, daran gab es keinen Zweifel. Und dann würden sie sich einen Spaß daraus machen, ihn damit aufzuziehen.
»Robby!«
Er ließ sich in den Stuhl fallen und nahm den Hörer auf. »Ich bin da.«
»Ist alles in Ordnung?« Ihre Stimme zitterte, und er fragte sich, ob sie weinte. »Ich habe einen schrecklichen Krach gehört.«
»Ich habe... renoviert.« Er betrachtete das Loch. »Ich glaube, man nennt das eine Wandnische.«
»Ich habe dich fluchen hören. Ist alles in Ordnung?«
»Nay. Ich bin verdammt wütend. Ich kann nicht fassen, dass du mich im Verdacht hattest. Ich würde dir nie etwas tun.«
»Ich hatte befürchtet, dass du deswegen verärgert bist. Deshalb wollte ich es dir ja nicht erzählen. Ich weiß, wie sehr es wehtut. Es hat mich fast umgebracht, als mir der Gedanke zum ersten Mal gekommen ist.«
Er warf die blutverschmierte Serviette in den Papierkorb. »Warum hast du überhaupt daran gedacht?«
»Mein Vorgesetzter hat mich gefragt, ob ich auf Patmos jemanden kennengelernt habe, der Privatdetektiv sein könnte. Es war nur logisch...«
»Nay! Olivia, ich würde dich nie hintergehen. Du musst wissen, wie sehr ich jede Art von Betrug verabscheue.«
Sie schniefte. »Ich wollte es nicht glauben. Ich habe geweint und geweint. Mein Herz ist daran fast zerbrochen.«
»Wenn es dir so wehgetan hat, warum hast du es dann überhaupt in Betracht gezogen? Was hat dich an mir zweifeln lassen?«
»Es liegt nicht an dir. Es liegt an mir. Ich komme nicht damit klar, dass ich dich nicht lesen kann. Ich musste mich noch nie zuvor nur auf meinen Instinkt verlassen, und ich habe Angst, dass ich nicht darauf vertrauen kann. Und ich habe Schwierigkeiten damit, zu glauben, dass jemand wie du sich tatsächlich in weniger als einer Woche in mich verlieben könnte.«
»Machst du Witze? Ich kann nicht verstehen, wieso nicht jeder Mann auf der Welt in dich verliebt ist. Du bist schön, klug, mutig... du bist alles, was ich je gewollt habe.«
Aus dem Telefon erklang ein seltsames, abgewürgtes Geräusch, wie ein unterdrücktes Schluchzen. »Oh Robby.«
»Olivia.« Er brauchte seine gesamte Selbstkontrolle, um sich nicht zu ihr zu teleportieren und sie in den Arm zu nehmen. Er hörte in der Ferne ein Geräusch. Sie putzte sich die Nase.
»Deshalb habe ich nicht auf deine Briefe geantwortet. Ich... ich habe die ersten beiden weggeworfen. Es hat zu sehr wehgetan, sie zu sehen.«
»Und deshalb hast du auch nicht angerufen.« Er atmete tief ein und wieder aus. »Und wie denkst du jetzt darüber?«
»Ich glaube dir.« Ihre Stimme bebte vor Emotionen. »Ich habe deine Reaktion gehört. Es klang wie der Schmerz, den auch ich durchlitten habe. Robby, es tut mir so leid.«
»Ist schon gut, Liebes. Wir stehen das durch.« Bis zur nächsten Katastrophe. Früher oder später musste er ihr die Wahrheit über sich selbst gestehen.
Noch nicht. Noch war ihre Beziehung zu frisch und zerbrechlich. Zuerst mussten sie die plötzliche Trennung überleben, und jetzt diese Krise voller Zweifel und Verdächtigungen. Er wollte ihre Beziehung an diesem Punkt nicht noch weiter belasten. Er brauchte Zeit. Zeit, um ihr zu beweisen, wie sehr man ihm vertrauen konnte und wie sehr er sie liebte.
Ihre Romanze hatte sich so schnell entwickelt, dass Olivia keine Chance gehabt hatte, ihn gut genug kennenzulernen. Auch wenn er versucht war, sich direkt zu ihr zu teleportieren, wusste er doch, dass er sich zurückhalten musste. Sie brauchte Zeit, um ihn kennenzulernen und Vertrauen zu fassen. Die körperliche Anziehung zwischen ihnen war stark, aber sie war nicht genug. Er konnte sein Geheimnis nicht offenbaren, ehe sie ihm vollkommen vertraute.
»Ich will dich nicht verlieren, Robby«, flüsterte sie. »Ich habe noch nie für jemanden so empfunden wie für dich.«
»Du wirst mich nicht verlieren, Liebes.« Er nahm seinen Stift und das Papier. »Jetzt erzähl mir alles, was du über Otis weißt, damit ich dir helfen kann.«
Die nächsten dreißig Minuten machte er sich Notizen und stellte Fragen. Sie versprach ihm, am nächsten Abend anzurufen und ihn wissen zu lassen, was sich herausgestellt hatte.
Dann übermannte sie die Müdigkeit. »Ich sollte ins Bett gehen. J. L. holt mich morgen früh ab.«
Dieser J. L. Wang musste ebenfalls überprüft werden. Robby machte sich einen Vermerk. »In Ordnung. Pass auf dich auf, Liebes.«
»Du auch. Danke, dass du mich verstehst.« Sie hielt inne. »Ich
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