Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
wagte er sich in ihr Schlafzimmer vor. Er konnte sich ihr Doppelbett nicht ansehen, ohne sich vorzustellen, wie Olivia nackt auf den kühlen blauen Laken lag. Jetzt, da er sich in ihre Wohnung teleportiert hatte, war der Ort in seinem übersinnlichen Gedächtnis gespeichert. Es würde schrecklich verlockend werden, sich nachts schnell zu teleportieren und zu ihr ins Bett zu steigen. Leider dürfte das Teleportieren für sie eher erschreckend als romantisch ausfallen.
Ihr Schlafzimmer, das Badezimmer und der Wandschrank waren alle sauber. Keine Wanzen. Er schaltete das Licht aus und sah aus dem Fenster. Er befand sich im ersten Stock, über einer Grünanlage und einem Parkplatz.
Draußen entdeckte Robby einen dunklen, umschatteten Ort, wo die Büsche zusammenwuchsen, und teleportierte sich dorthin. Wenn er sich beim nächsten Mal teleportierte, hatte er einen Ankunftspunkt vor ihrer Wohnung.
Er nahm sein Handy aus dem Sporran und rief auf Olivias Arbeitsnummer an. Dann materialisierte er sich im Gebäude des FBI in Kansas City. Ehe die Nachtwache ihn bemerken konnte, teleportierte er sich wieder zurück zu Romatech.
Jetzt, da diese drei Orte in seinem übersinnlichen Gedächtnis gespeichert waren, fühlte er sich viel besser. Wenn Olivia ihn brauchte, konnte er innerhalb von Sekunden bei ihr sein. Er hatte erst in der Nacht zuvor mit seinen Ermittlungen angefangen, aber er hatte schon genug erfahren, um sich Sorgen zu machen.
Otis Crump war krank und gefährlich, ein wirklich böser Mann. Und selbst wenn Crump anscheinend sein ganzes Leben lang eingesperrt blieb, wusste Robby, dass man das Böse niemals unterschätzen durfte.
16. KAPITEL
Während der Februar voranschritt, blieb Robby mit Olivia in Kontakt. Sie sprachen sich entweder am Telefon oder schickten sich E-Mails. Sie erzählte ihm alles von ihrem Job und ihren Ermittlungen in einem Fall von Adoptionsbetrug. Sie war so beschäftigt, dass sie Überstunden machen musste. Und dann, im März, nahm eine Reihe Entführungen und Morde, die mit Drogen zu tun hatten, all ihre Zeit in Anspruch.
Die Ermittlungen im Fall Otis mussten zurückstehen, aber da Olivia seit November keine Äpfel mehr erhalten hatte, war das in Ordnung, behauptete sie jedenfalls. Die Theorie ihres Vorgesetzten, Otis einfach zu ignorieren, dann würde er von selbst aufgeben, schien zu stimmen.
Sie musste zugeben, dass ihr Job sie manchmal bis aufs Äußerste erschöpfte. Die schmerzlichen Emotionen der Opfer und ihrer Familien bombardierten sie geradezu. Sie spürte sogar den Stress und die wütende Frustration ihrer Mitarbeiter. Da sie bei Robby nur auf ihre eigenen Gefühle hören konnte, waren die Gespräche mit ihm für sie wie Urlaub. Sie freute sich am Ende jedes Tages erneut darauf.
Mitte Februar installierten sie beide Webcams an ihren Laptops, damit sie einander sehen konnten, wenn sie sich unterhielten. Robby wusste, dass sie bei der Arbeit Stress hatte, deshalb tat er sein Bestes, um sie aufzumuntern. Er erzählte ihr von seinen Freunden- von Jack, der einen ausgelassenen Junggesellenabschied für einen Freund gegeben hatte, bis die Polizei kommen musste, und der die hübsche Polizistin jetzt heiratete. Von Phineas, der in ein Mädchen verliebt war, das ihm scharfe Soße in seinen Drink gekippt hatte. Olivia zu sehen und ihr Lachen zu hören war der Höhepunkt von Robbys Abend. Natürlich ließ er das ärgerliche Detail, dass einige seiner Freunde untot waren, aus.
Ein paarmal waren ihre späten Gespräche sehr intim geworden, aber Robby versuchte, das auf ein Minimum zu beschränken. Er nahm seinen Laptop und seine Kamera immer in einen der Konferenzsäle mit, weil er im Büro bei Romatech nicht ungestört sein konnte. Trotzdem machten sich die Jungs einen Spaß daraus, in den Raum zu platzen und ihn zu ärgern. Erregung konnte er sich wirklich nicht leisten, sonst blieb ihm nichts anderes übrig, als den Rest der Nacht seinem Job mit einer auffälligen Beule in der Hose nachzugehen.
Trotzdem fiel es ihm schwer, auf sie gelassen zu reagieren. Olivia war so verdammt schön. Mehr als einmal hatte sie sich nahe an den Monitor gebeugt und ihn gefragt, ob seine Augen rot wurden.
»Das liegt an der Kamera«, sagte er ihr dann. »Meine Augen sehen auf Fotos auch immer rot aus.« Glücklicherweise glaubte sie ihm diese Ausrede.
Noch ein guter Grund, wie er fand, eine Weile nur eine Fernbeziehung mit ihr zu haben. Wenn er sie besuchte, würden seine Augen in kaum drei Minuten
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