Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
den Hals hinzustrecken. Hatten alle Vampire so einen sexy verführerischen Charme?
Aber sie hatte die anderen Vampire auf dem Basketballfeld gesehen. Es war nur Carlos, der diese Wirkung auf sie hatte. Sie sah ihm nach, aber die Mädchen hatten ihn außer Sicht gezogen, hinter den riesigen Rhododendronbusch.
»Carlos!«, rief eine weibliche Stimme. »Wir müssen uns unterhalten.«
Caitlyn schlich sich auf die andere Seite der Eiche. Hier im Schatten hatte sie einen guten Ausblick. Ein junger Mann und eine Frau kamen auf Carlos und die Mädchen zu.
Mit leiser Stimme forderte Carlos die Mädchen auf, schon mal in die Cafeteria zu gehen. »Ich komme gleich nach.« Er begleitete sie ein Stück und sah zu, wie sie hinter der Laube verschwanden.
»Ist das wahr?«, fragte die junge Frau. »Du brichst zu einer weiteren Reise auf?«
Carlos drehte sich zu den beiden um. »Ja. Angus ist einverstanden.«
»Howard hat auf der Party davon gesprochen«, fuhr die junge Frau ungeduldig fort. »Und er hat gesagt, du willst sofort aufbrechen?«
»Das stimmt.« Carlos richtete seinen Blick auf den Eichenbaum und kniff die Augen zusammen.
Konnte er sie sehen? Caitlyn trat tiefer in den Schatten und steckte ihr weißes Taschentuch zurück in die Handtasche. Vielleicht konnten Vampire in der Nacht besonders gut sehen.
»Wie lange wirst du fortbleiben?«, wollte die junge Frau wissen.
Carlos seufzte. »So lange, wie es dauert. Einen Monat, vielleicht noch länger.«
»Du kannst nicht einen Monat lang wegbleiben«, sagte die junge Frau energisch. »Deine Kinder brauchen dich. Du bist ihr Held, Carlos. Sie wissen, dass sie gestorben wären, wenn du sie nicht gerettet hättest.«
»Sie kommen zurecht, Toni«, sagte Carlos und biss die Zähne zusammen. »Sie sind in der Schule, bei dir.«
»Aye, und in der Schule haben sie Probleme«, sagte der junge Mann mit schottischem Akzent. »Emiliano fängt ständig Streit mit Phils Jungen an.«
»Ich rede mit ihm, bevor ich aufbreche«, knurrte Carlos.
»Und was ist mit den Mädchen?«, fragte Toni. »Sie brauchen dich, Carlos.«
»Sie brauchen eine Mutter!«, brüllte Carlos. »Und ich brauche eine Partnerin.«
Caitlyn keuchte auf. Er suchte eine Partnerin? Was für eine? Sein Blick wanderte zu ihr hinüber, und in seinen Augen glitzerte es hart und wütend.
»Du - was?« Toni trat einen Schritt zurück, offenbar erstaunt.
»Du hast mich gehört«, knurrte Carlos.
»Du willst heiraten?«, fragte der Schotte.
»Tu nicht so schockiert, Ian. Wolltest du etwa nicht heiraten?«
»Aye, aber...«
»Du kannst nicht heiraten«, verkündete Toni. »Du bist doch schwul.«
Caitlyn schnaubte. Waren die beiden verrückt?
Carlos warf ihr noch einen letzten wütenden Blick zu, ehe er wieder Toni ansah. »Ich habe nie behauptet, schwul zu sein.«
»Natürlich bist du schwul«, sagte sie überzeugt. »Ich habe gesehen, wie du den Samba getanzt hast, in einem pinkfarbenen Tanga, der mit Pailletten bestickt war.«
Carlos zuckte mit den Schultern. »Und? Du hast gesagt, ich war sehr sexy. Du hast beinahe gesabbert.«
Ian richtete sich auf. »Wann war das?«
»Bevor ich dich kennengelernt habe«, murmelte Toni und drehte sich wieder zu Carlos um. »Und was ist mit Fernando? Immer wenn er dich besuchen kommt, umarmt und küsst ihr euch.«
»Wir küssen uns auf die Wangen«, winkte Carlos ab, »das ist in unserer Kultur nichts Merkwürdiges. Wenn du das missverstanden hast...«
»Aber Fernando ist schwul«, unterbrach Toni ihn. »Das hat er gesagt.«
»Ja, ist er«, entgegnete Carlos ungeduldig. »Aber ich nicht.«
»Verdammt noch mal.« Ian trat einige Schritte zurück. »Ich wusste es.«
Wild gestikulierte Toni herum. »Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass du schwul bist!«
»Ich hatte meine Gründe«, murmelte Carlos.
»Mich absichtlich zu belügen?« Toni stemmte die Hände in die Hüften. »Du hast mir beim Umziehen zugesehen. Wie konntest du?«
Wieder zuckte Carlos mit den Schultern. »Du hast nie gesagt, dass ich gehen soll.«
»Weil ich dachte, dass du schwul bist!«, schrie Toni. »Du... du Perverser!«
Carlos runzelte die Stirn. »Es ist nichts Perverses daran, sich am Anblick einer schönen Frau zu erfreuen.«
»Oh, wirklich? Erfreu dich daran!« Toni ohrfeigte ihn so fest, dass es durch den ganzen Garten hallte.
Carlos stolperte zurück. Caitlyn fuhr mitleidig zusammen.
Er rieb sich die Wange. » Menina...«
»Komm mir nicht mit Menina! Ich habe dir vertraut!«
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