Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
seiner Art verloren. Niemand wusste besser als er, wie grausam das Leben sein konnte.
Ungefähr zwanzig Minuten war er in seinem Schlafzimmer im Keller wütend auf und ab gelaufen, ehe er seine wenigen Habseligkeiten zusammengepackt und sich auf den Weg zurück ins Büro gemacht hatte. Hoffentlich war sie schon damit fertig, ihre Formulare auszufüllen. Hoffentlich war sie bereits auf dem Weg zurück ins Stadthaus.
Trotzdem musste er noch dort mit ihr leben. Und sie ausbilden. Merda. Vielleicht war sie wie Toni und lernte die Kampfsportarten schnell. Oder wie Lara und Olivia, die beide bereits wussten, wie man kämpfte und mit Waffen umging. Das wäre sogar noch besser. Ein paar Tage Ausbildung, und er konnte verschwinden.
Aber könnte er sie auch vergessen?
Er hörte eine helle Stimme aus dem Spielzimmer, die nach Constantine klang. Die Draganestis mussten angekommen sein, während er im Keller war.
Er ging zur Tür, um nachzusehen. Tino ging es gut. Er öffnete gerade das Geburtstagsgeschenk von seinem Großvater.
»Das ist cool, Grandpa!« Tino bewunderte ein ferngesteuertes Polizeiauto. »Danke!«
»Gern geschehen.« Sean Whelans sonst so harter Gesichtsausdruck schmolz zu einem liebevollen Lächeln, als er dem kleinen Jungen durch die blonden Locken strich. »Es tut mir leid, dass ich die Party verpasst habe.«
»Ist schon gut.« Tino umarmte ihn und machte sich dann daran, die Schachtel des Polizeiautos aufzureißen.
Sean bemerkte Carlos und runzelte die Stirn. »Sie habe ich hier schon gesehen. Wer sind Sie?«
»Das ist Carlos Panterra, einer unserer Tagwächter«, erklärte Shanna rasch, ehe er selbst antworten konnte.
Sie saß im Schaukelstuhl, Sofia auf ihrem Schoß.
Sean sah Carlos weiterhin misstrauisch an. »Sind Sie wenigstens menschlich?«
Carlos sah ihn ausdruckslos an. »Im Augenblick schon.«
Sean kniff seine blauen Augen zusammen. »Erklären Sie mir das.«
Carlos zuckte mit den Schultern. »Warum sollte ich?«
Sean trat auf ihn zu. »Ich könnte Sie zu einem Verhör abführen lassen. Was für ein Akzent ist das? Wo kommen Sie her?«
Carlos biss die Zähne zusammen. Noch ein Grund, warum Caitlyn ganz und gar die Falsche für ihn war. Ihr Vater war ein Arschloch. Er lächelte langsam, als er sich vorstellte, wie Sean reagieren würde, wenn er von dem Kuss erfuhr, den Carlos mit seiner Tochter geteilt hatte.
Plötzlich blies ein heißer Strahl gegen seine Stirn und löschte das Lächeln auf seinem Gesicht. Er blockierte sofort Seans Versuch, in seine Gedanken einzudringen, aber er brauchte dafür seine ganze Konzentration. Für einen Sterblichen waren Seans übersinnliche Kräfte unglaublich stark.
»Sie kommen nicht rein, Whelan«, stieß Carlos zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Dad, lass ihn in Ruhe«, murmelte Shanna.
Sean ließ von seinen Gedanken ab, starrte Carlos aber weiterhin an. »Sie sind kein normaler Sterblicher.«
»Er ist ein Gestaltwandler«, erklärte Shanna. »Ich habe doch gesagt, Angus hat ein paar von ihnen angestellt.«
Sean sah seine Tochter entsetzt an. »Er ist einer von diesen verdammten Werwölfen? Und du lässt ihn in die Nähe deiner Kinder?«
»Carlos ist nett«, nuschelte Tino. »Ich mag ihn.«
»Ich auch«, sagte Sofia.
Sean sah die beiden Kinder finster an. »Bei Vollmond haltet ihr euch besser von ihm fern.«
»Die Kinder sind vollkommen sicher«, sagte Shanna mit Nachdruck.
»Ja.« Carlos lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme. »Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal ein kleines Kind zum Frühstück verspeist habe.«
Tino kicherte.
Carlos zwinkerte ihm zu. »Vielleicht schmeckst du mit Ketchup.«
»Das ist nicht lustig«, knurrte Sean. »Werwölfe sind zu gefährlich, um sie in die Nähe von Kindern zu lassen.«
»Das sehe ich anders. Ich kenne sogar einige Kinder, die selbst Werwölfe sind«, sagte Carlos. »Außerdem bin ich kein Wolf.«
Sofia streckte die Arme aus und lächelte strahlend. »Er ist eine riesige Miezekatze!«
»Eine was?«, fragte Sean.
»Ich bin ein Werpanther«, sagte Carlos.
Sean verzog das Gesicht. »Verdammt, das ist ja noch schlimmer. Dschungelkatzen sind berüchtigte Menschenfresser.«
Carlos starrte ihn wütend an. »Ich verbringe die meiste Zeit in Menschengestalt. Selbst als Panther behalte ich meinen menschlichen Verstand und meine Gefühle, ich mag es also nicht, Kannibale genannt zu werden.«
Sean brummte und starrte ihn nur an.
Carlos lächelte. »Hat mich
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