Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
vielleicht beschützen.«
Carlos sah sie staunend an. »Du hättest mich nicht gebraucht. Du hättest auch ohne mich überlebt.«
»Mehr wäre es auch nicht. Überleben.« Tränen ließen ihren Blick verschwimmen. »Mein Herz ist mit dir gestorben.«
»Catalina.« Er sprang über den Abgrund und nahm sie in seine Arme.
Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. Ihre Taschenlampe beleuchtete die Decke.
»Nicht weinen.« Er küsste sie auf die Stirn und wischte ihr über die Wangen. »Wir leben, und wir haben einander.«
Sie legte ihren Kopf an seine Brust und hörte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens. Carlos lebte.
»Komm jetzt. Ich will mir den Rest der Höhle ansehen.«
Er hob sie hoch.
»Was hast du...« Sie keuchte, als er über den Abgrund sprang und sauber auf der anderen Seite landete. Sie befreite sich aus seinen Armen. »Würdest du gefälligst aufhören, mich zu Tode zu erschrecken?«
Er grinste. »Ich habe unglaubliche Kräfte und Geschicklichkeit. Ich bin jetzt auf Stufe vier.«
»Super. Freut mich echt, dass du eine Belohnung fürs Sterben bekommst.«
Er lachte, nahm dann seine Taschenlampe vom Boden und schaltete sie an. »Los.«
Sie folgte dicht hinter ihm, als er durch die schmale Öffnung trat. Dahinter befand sich ein langer schmaler Gang voller Tropfsteine.
»Pass auf, wo du hintrittst.« Er führte sie nach links.
Sie leuchtete mit der Taschenlampe, um zu sehen, was sie aus dem Weg ging. Es war eine milchige Pfütze. »Was ist das? Regenwasser mit Kreide oder Kalk?« Sie leuchtete an die Decke, um nach Tropfen zu sehen.
Er räusperte sich. »Das war ich.«
Ihr Gesicht wurde heiß. »Oh.«
Er führte sie vorwärts. »Da ist noch eine. Pass auf, wo du hintrittst.«
Das Licht ihrer Taschenlampe fiel auf eine zweite Pfütze auf dem Weg. Ihr Gesicht brannte noch heißer. »Okay.« Sie trat darüber hinweg.
»Und da hinten ist noch eine dritte.« Er deutete mit dem Licht auf eine noch größere Pfütze.
Sie keuchte. »Meine Güte, du bist ja ein Tier.«
Er lachte. »Das bin ich tatsächlich, Menina, aber die hier ist aus Regenwasser.«
»Oh. Dann ist ja gut.« Sie trat vorsichtig über die Pfütze hinweg und folgte ihm zu einer weiteren schmalen Öffnung.
»Ich habe vorhin einen Blick hier reingeworfen. Es sah... merkwürdig aus. Das möchte ich mir genauer ansehen.« Er führte sie durch die Öffnung.
Die Höhle, die sie mit ihren Taschenlampen ausleuchteten, war riesig, fast so groß wie ein Fußballfeld.
»Da hinten habe ich etwas gesehen.« Er leuchtete auf den Boden, der etwa anderthalb Meter tiefer lag als der Absatz, auf dem sie standen.
Caitlyn keuchte auf. Unter ihnen lagen Dutzende von lebensgroßen Tonstatuen, wie aufgebahrt.
»Ich schätze, es sind etwa zehn pro Reihe.« Carlos fuhr mit seiner Lampe die Reihen ab. »Und etwa zwanzig Reihen.«
»Zweihundert?«, flüsterte Caitlyn. »Erinnert mich an die Terrakotta-Krieger, die sie in China gefunden haben.«
»Nur sind das hier keine Krieger. Sie liegen alle und haben die Hände über der Brust gefaltet.«
»Wie ein Massengrab.« Sie schauderte. »Vielleicht nennt man es deshalb den Tempel des Todes.«
Carlos sah zur Wand. »Das sieht wie eine Fackel aus.« Er öffnete den Reißverschluss an einer Hosentasche, nahm ein Feuerzeug heraus und steckte die Fackel an.
»Hier ist noch eine.« Sie leuchtete mit ihrer Taschenlampe darauf.
Bald hatte Carlos sechs Fackeln angesteckt, und sie konnten etwas mehr erkennen. Der Vorsprung, auf dem sie standen, reichte ganz um die große Kammer herum, und alle zwei Meter steckte eine Fackel in einer Wandhalterung. Sie zündeten noch weitere davon an und gingen dann einige Stufen hinunter in die Grube, in der die Tonfiguren lagen.
»Sie sind nicht so detailliert wie die in China«, bemerkte Caitlyn. »Die hier sehen eher ziemlich schlicht aus, und alle gleich.«
»Ich frage mich, wie lange sie schon hier sind.« Carlos kniete sich neben eine und klopfte gegen den Ton. »Wie merkwürdig.«
»Was?«
»Es klingt nicht unbedingt hohl.« Mit dem Stab seiner Taschenlampe schlug er auf die Brust der Figur.
»Du hast sie kaputt gemacht!« Caitlyns Empörung wich schnell Entsetzen, als er die Tonscherben entfernte.
In der Figur befand sich ein menschliches Skelett.
»Oh mein Gott.« Sie wirbelte herum und sah die Tonfiguren an. Zweihundert tote Menschen?
Carlos entfernte weitere Tonklumpen von dem Skelett. »Es ist schwer zu sagen, wie die Person hier gestorben ist,
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