Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Boden und schnitt sauber durch eine Baumwurzel. Das Grab war jetzt groß genug für ein Eichhörnchen, das er nun holte. Nach zwei Schritten blieb er stehen.
Ein weißer Polizeiwagen kam vor Heathers Haus zum Stehen. An den Seiten des Autos stand in leuchtenden Buchstaben County Sheriff. Merde. Wie die meisten Vampire war auch Jean-Luc der Polizei gegenüber misstrauisch. Ein Vampir konnte niemals zulassen, dass man ihn in einem dieser Räume mit Einwegspiegeln verhörte, weil ihre Körper nicht gespiegelt wurden.
Er sah zu seinem Schwert, das er gegen den Baum gelehnt hatte. Er ging zurück und schob es unter einige dichte Büsche am Fuß des Baumes.
Inzwischen war der Beamte aus seinem Wagen gestiegen. Er marschierte auf das Haus zu und sah sehr amtlich aus in seiner sauber gebügelten Khaki-Uniform, komplett mit Gürtel und Waffenhalfter. Er sah Jean-Luc mit zusammengekniffenen Augen an und rollte einen Zahnstocher von einem Mundwinkel in den anderen.
»Treten Sie von dem Baum zurück. Zeigen Sie ihre Hände so vor, dass ich sie sehen kann«, befahl er.
Jean-Luc trat einen Schritt zur Seite und öffnete seine Hände mit den Handflächen nach außen. »Gibt es ein Problem, Sheriff?«
Der junge Officer blieb stehen und kaute auf seinem Zahnstocher. »Wer zum Henker sind Sie?«
»Ich bin Jean Echarpe.«
»Johnny Sharp, was? Wo kommen Sie her, Mr. Sharp?«
Jean-Luc beschloss, es wäre am Besten, das Missverständnis nicht aufzuklären. »Aus Paris.«
Der Sheriff nickte wissend. »Nördlich von Dallas. Da war ich schon.«
Jean-Luc war einige Sekunden lang verwirrt. »Es gibt ein Paris in Texas?«
»Jepp. Aber Sie reden zu komisch für jemanden aus dem Norden. Dann sind Sie wohl einer von diesen Froschfressern.«
Jean-Luc knirschte mit den Zähnen. »Ich bin aus Frankreich.«
»Pech für Sie.« Der Sheriff bemerkte das Grab, das er ausgehoben hatte. Er zog den Zahnstocher aus dem Mund und warf ihn auf den Boden. »Ich habe Nachricht von einem Nachbarn gekommen, dass sich hier ein Schuss gelöst hat. Und jetzt erwische ich Sie dabei, wie Sie ein Grab ausheben.«
Jean-Luc deutete auf das Loch. »Wie Sie sehen, handelt es sich um ein sehr kleines Grab.«
»Na, vielleicht hacken Sie ihre Opfer in Stücke und vergraben sie einzeln.« Der Sheriff legte eine Hand auf sein Waffenhalfter.
»Ich habe niemanden umgebracht.« Noch nicht. Er deutete zur Seite. »Das Opfer liegt dort.«
»Scheiße.« Der Sheriff schlenderte auf das tote Eichhörnchen zu und starrte Jean-Luc dann wütend an. »Hören Sie, Mr. Sharp, ich kann es nicht haben, dass Ausländer hierherkommen und unsere Eichhörnchen erschießen.«
»Ich habe es nicht erschossen.«
Der Sheriff schnaubte. »Klar, das war Selbstmord.« Er hob eine Hand, als Jean-Luc sich ihm näherte. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Das hier ist ein Tatort, und ich will nicht, dass Sie den verunreinigen.«
Jean-Luc seufzte. In dieser Stadt passierte offensichtlich nicht viel. »Ich habe Heather gesagt, ich werde das Eichhörnchen für sie begraben.«
Der Sheriff kniff die Augen zusammen. »Sie kennen Heather?«
»Natürlich.« Jean-Luc hob sein Kinn. »Das ist ihr Haus, falls Sie das nicht wissen sollten.«
»Natürlich weiß ich das.« Der Sheriff stellte sich breitbeiniger hin und verschränkte die Arme. »Ich war in der Highschool zwei Jahre mit ihr zusammen. Wie lange kennen Sie sie schon?«
Das war also der Kerl, den Heathers Mutter für zu gefährlich gehalten hatte. Wenn sie sich nicht eingemischt hätte, wäre Heather dann mit diesem Volltrottel verheiratet? Ein wütendes, schlangenartiges Gefühl zog Jean-Luc den Magen zusammen. Mit einem Schlag wurde ihm klar, was es war. Eifersucht. Merde. Die hatte er seit über zweihundert Jahren nicht gefühlt.
»Billy! Was willst du hier?« Heather schloss die Tür und kam die Treppe hinunter.
»Hey, Heather.« Der Sheriff hob eine Hand zum Gruß.
»Thelma hat angerufen, weil sie einen Schuss gehört hat.« Er sah Jean-Luc misstrauisch an. »Und ich habe diesen Froschfresser dabei erwischt, wie er deinen Garten umgegraben hat. Wahrscheinlich hat er nach Schnecken fürs Abendessen gesucht.« Sein eigener Witz schien ihm überaus gut zu gefallen.
Heather sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Jean ist mein Gast. Und er war so nett, mir mit diesem armen toten Eichhörnchen zu helfen.«
Diese wunderbare Frau verteidigte ihn. Schon wieder. Jean-Luc genoss es. Aber er merkte auch, dass Billy nicht beeindruckt war. Billy sah
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