Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Models den Glöckner von Notre Dame bespringen würden, wenn es ihrer Karriere guttäte.
»Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.« Dann blickte er auf Heather. »Wo würden Sie das Begräbnis gern abhalten?«
Sie sah sich im Vorgarten um. »Wie wäre es unter der Eiche? Da war es zu Hause, also würde es ihm sicher gefallen.«
»Wie Sie wünschen.« Jean-Luc schlendert auf den Baum zu. Er entdeckte einen freien Fleck zwischen zwei Blumenbeeten und begann zu graben. Wenn die Frauen bloß reingehen würden, dann könnte er Vampirgeschwindigkeit nutzen und die Aufgabe innerhalb von Sekunden erledigen.
Die Schaukel knarrte, als Sasha sich wieder daraufsetzte. »Die Leute reden immer davon, wie nett es in der Kleinstadt ist, aber das ist so was von gelogen. Die alte Mrs. Erman hat mich aus ihrem Bed & Breakfast geworfen. Kannst du dir das vorstellen?«
»Wie merkwürdig.« Heather war erstaunt. »Sie ist verwitwet. Ich hätte gedacht, sie braucht das Geld.«
»Sie ist eine verklemmte alte Ziege. Ich habe Alberto letzte Nacht zu mir eingeladen, und als er morgens gegangen ist, hat sie sich total aufgeregt und gesagt, dass sie ja wohl kein Bordell betreibt. Dann haben Alberto und ich versucht, nach dem Dinner wieder reinzukommen, und sie hat uns nicht gelassen. Ich schwöre es dir, sie ist bloß eine frigide alte Fledermaus!«
»Sie war unsere Lehrerin in der Sonntagsschule«, murmelte Heather. »Weißt du, wo du schlafen kannst?«
»Na ja, ich will nicht wirklich bei meiner Psycho-Mom in ihrem stinkenden Wohnwagen bleiben, also dachte ich, ich komme hier unter. Was sagst du?«
»Wo ist dein Gepäck?«
»Brauche ich nicht. Ich schlafe nackt.«
»Toll«, genau das hatte Heather erwartet.
»Ich hole mein Zeug und meinen Mietwagen morgen. Ich kann es nicht erwarten, aus der Stadt rauszukommen. Ich fahre morgen in das Spa d’Elegance in San Antonio. Willst du mit?«
»Ich muss hierbleiben.«
»Wie kannst du bloß?« Sashas Stimme wurde schrill. »Ich kann es nicht mehr aushalten. Es gibt keine Einkaufszentren, keine Nightclubs. Ich habe im Diner einen Orange Frappaccino bestellt, und die haben mich angesehen, als wäre ich irgend so ein Alien.«
Heather seufzte. »Du hast achtzehn Jahre lang hier gelebt. Du weißt doch, wie es ist.«
»Glaub mir, ich habe dafür gesorgt, dass ich alles über diese gottverlassene Kloake so schnell wie möglich vergesse.«
Heathers Stimme war leise und angespannt. »Ich lebe hier immer noch.«
Jean-Luc hörte mit dem Schaufeln auf und warf einen Blick zu den Frauen auf der Veranda. Ein rosa Schimmer auf Heathers Wangen war deutlich zu erkennen, ebenso wie das grüne Funkeln der Wut in ihren Augen.
Sasha zuckte mit den Schultern. »Na ja, dein Pech.«
Vielleicht war es besser, ein größeres Grab auszuheben, überlegte er.
»Da du kein Auto hast und nirgendwo sonst hin kannst«, fuhr Heather fort, »werde ich deine beleidigenden Kommentare ignorieren und dir das Gästezimmer zeigen.«
Jean-Lucs Mund verzog sich zu einem kleinen Lächeln. Trotz ihrer Scheidung war Heather immer noch nachsichtig und mitfühlend. Aber wäre sie auch so verständnisvoll, wenn sie die Wahrheit über ihn erfuhr? Das Lächeln verblasste, als er sich daran erinnerte, wie sie in der Nacht zuvor über Vampire gesprochen hatte. Gruselige Monster. Wie konnte sie ihn da jemals akzeptieren?
»Herrje, Heather.« Sashas dünne Schultern sackten zusammen. »Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Du bist die einzige richtige Freundin, die ich habe. Alle anderen wollen mich immer nur benutzen. Na ja, ich benutze die ja auch. Aber du bist die einzige, mit der ich wirklich reden kann.«
Heathers Gesicht wurde weich, und sie umarmte das Model. »Okay.« Sie öffnete die Haustür. »Komm, wir stecken dich ins Bett.«
Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sah Jean-Luc sich das Haus noch einmal genau an. Es war mehr als nur ein Zuhause, es war eine Herberge für die, die sie brauchten. Heather hatte Fidelia zu sich eingeladen, und jetzt auch Sasha. Mit ihrem großzügigen, liebevollen Herz würde sie immer Freunde und Familie um sich haben.
Ein Bild blitzte in seinen Gedanken auf. Ein Familienbild - Roman und Shanna Draganesti und ihr kleiner Sohn Constantine. Jean-Luc klammerte sich an den hölzernen Griff seiner Schaufel. Er hatte nie eine Familie gehabt. Das würde er auch nie.
Zornig rammte er die Schaufel in den Boden. Mit seiner Vampirstärke glitt die Kelle bis unter den Ansatz in den
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