Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
hier versuchten nur, sie, Fidelia und Bethany zu beschützen.
Aber sie beschützten noch etwas anderes: ihre eigenen Geheimnisse. Neugier ist der Katze Tod , warnte sie das alte Sprichwort. Aber sie war keine Katze. Sie war eine Frau und konnte brüllen wie eine Löwin.
Diese Geheimnisse, die zum Greifen nah waren, würde sie aufdecken, eines nach dem anderen.
15. KAPITEL
Duette waren schon immer seine Leidenschaft. Die Töne wanderten zwischen Klavier und Cembalo hin und her. Manchmal übernahm er die Führung, und die Melodie floss ihm leicht aus den Fingerspitzen. Dann wieder zog er sich zurück und spielte nur noch den Rhythmus für den anderen Spieler.
Es war, überlegte er, ein wenig wie im Schwertkampf. Mit einem guten Partner ging es immer hin und her - Angriff, Rückzug, Vorstoß, Abwehr. Oder wie guter Sex. Die Kontrolle übernehmen, und sich dann gehen lassen. Den Rhythmus vorgeben, immer wieder und wieder zustoßen, manchmal sanft, manchmal hart. Seine Finger benutzen, um Heather zum Singen zu bringen.
Ein Lächeln überflog sein Gesicht. Irgendwie würde er sie für sich gewinnen, und dann würde es ein richtiges Fest werden. Während der letzte Takt verging, behielt er seine Finger auf den Tasten, um zu spüren, wie die Vibration auslief. Mon Dieu, wie sehr er sie begehrte. Er hatte geglaubt, die Musik würde ihn ablenken, aber sie hatte sein Verlangen nur noch intensiver gemacht.
»Sollen wir noch etwas spielen, Jean-Luc?«, fragte Inga, die ihn begleitet hatte.
»Oh ja, bitte.« Simone hatte zur Musik ein Menuett getanzt. »Lasst uns Robby rufen, damit er mit mir tanzt. Es wäre der reinste Ball, wie in den guten alten Zeiten.«
Jean-Luc faltete seine Noten zusammen. »Eigentlich habe ich etwas Ernstes mit euch zu besprechen.«
Inga sackte auf dem Klavierhocker zusammen. »Du bist in letzter Zeit immer nur ernst.«
»Aus gutem Grund«, entgegnete Jean-Luc. »Lui ist wieder da, und er hat gedroht, alle umzubringen, die mir wichtig sind.«
Simone keuchte auf. »Er meint uns.«
Es war wohl vergeblich, die beiden darauf hinzuweisen, dass Lui sie in den zweihundert Jahren, seit er Simone und Inga kannte, nie bedroht hatte. Er schien nur daran interessiert, Sterbliche zu töten. »Ihr habt euch Freitagnacht beide mit ihm unterhalten. Er war als alter Mann mit weißem Haar und einem Stock verkleidet.«
»Das war Lui?« Inga sah erstaunt aus und presste eine Hand auf ihre Brust. »Er schien so charmant und harmlos.«
»Und reich.« Simone strich sich ihr langes schwarzes Haar hinter die Schultern. »Er hat mir zwanzigtausend Dollar für meine Gesellschaft angeboten.«
Inga schnaubte. »Glaubt er, du bist eine Hure?«
»Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht.« Simone setzte einen verletzten Gesichtsausruck auf. »Jean-Luc ignoriert uns so furchtbar.«
Diese Beschwerde hörte er seit mehr als fünfzig Jahren. »Hat keine von euch gemerkt, dass er nicht sterblich ist?«
Inga zuckte mit den Schultern. »Der ganze Raum war voll von stinkenden Sterblichen.«
»Und jetzt hast du sogar welche eingeladen, unter unserem Dach zu wohnen.« Simone schüttelte sich. » Quelle horreur. »
Jean-Luc schob seinen Hocker zurück und stand auf. »Sie stehen unter meinem Schutz. Ihr werdet sie mit Respekt behandeln. Und ich habe noch eine Bitte: Lasst Alberto in Ruhe.«
Mit einer herablassenden Geste winkte Simone ab. »Er ist nichts.«
»Er ist ein wichtiger Angestellter. Gestern Nacht seid ihr zu weit gegangen.«
»Das war bloß ein kleiner Kratzer.«
»Und ich habe in meinem Haus Regeln. Es wird nicht gebissen. Wenn ihr euch nicht an meine Regeln halten könnt, werdet ihr gehen müssen.«
Ein Blitzen leuchtete in Simones Augen auf. »Du würdest uns rauswerfen?«
Inga sprang vom Klavierhocker auf. »Lasst das. Wir sind schon zu lange Freunde für diese blöden Sticheleien.«
»Das stimmt.« Simone starrte Jean-Luc unverwandt an. »Du würdest mich nicht als deine Feindin wollen.«
Jean-Luc betrachtete sie ruhig. »Du kannst gehen, wann immer du willst, Simone.«
»Tut mir leid, wenn ich störe«, sagte Robby von der offenen Tür her.
»Robby, du musst mit mir tanzen«, verlangte Simone.
»Ein anderes Mal, Kleines. Ich muss mit Jean-Luc sprechen.«
Jean-Luc verbeugte sich leicht. »Gute Nacht, meine Damen.«
Die beiden Grazien verließen schmollend den Raum.
»Ab ins Bett, für euren Schönheitsschlaf.« Robby trat zur Seite, um ihnen Platz zu machen. »Ihr werdet auch nicht jünger,
Weitere Kostenlose Bücher