Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
nicht einmal daran denken.« Sie wusch sich die Hände an der Spüle und rieb sie dann mit einem Handtuch trocken. »Es war so schrecklich.«
»Ich hätte dich nicht mitkommen lassen dürfen.« Er schenkte ihr ein Glas Wasser ein. »Hier. Es sei denn, du willst etwas Stärkeres.«
»Das reicht schon.« Sie stürzte das halbe Glas hinunter. »Fidelia hatte recht, Lui hatte sich im Keller der Farm versteckt.«
»Oui. Aber jetzt ist er weitergezogen, und wir wissen nicht, wohin.«
»Die arme Mrs. Bolton.« Heather schüttelte sich. »Ich verstehe das nicht. Wieso sollte sie einen gruseligen Mörder in ihrem Keller schlafen lassen? Hat er sie bedroht oder irgendwie reingelegt?«
Jean-Luc runzelte die Stirn. Er würde ihr ein Stück von der Wahrheit verraten müssen. »Lui hatte sie wahrscheinlich unter seiner Kontrolle. Er ist sehr geschickt darin, den Verstand zu manipulieren.«
Es war mysteriös und unglaublich zugleich. »Dann hatte Fidelia schon wieder recht. Er ist ein Hellseher.«
»Ja. Er benutzt die Menschen und entledigt sich ihrer dann einfach.« Es war an der Zeit, ihr noch mehr zu verraten. Wenn er wollte, dass ihre Beziehung sich entwickelte und Bestand hatte, und das wollte er wirklich, dann musste er ehrlich sein. Sein Herz begann zu rasen. Was, wenn sie ihn zurückwies? Er musste sehr vorsichtig vorgehen. Er konnte nicht zulassen, dass sie davonlief und sich Lui allein entgegenstellte.
Sie seufzte. »Ich weiß, dass Robby schon Billy angerufen hat, aber ich fürchte mich davor, mit ihm zu sprechen. Ich will diese schreckliche Sache nicht noch einmal durchleben.« Sie drehte den Wasserhahn auf und spülte sich die Hände noch einmal ab.
»Heather.« Er drehte das Wasser ab. »Du kannst es nicht wegwaschen.«
In ihren Augen glänzten Tränen, und ihre Hände zitterten, als sie sie abtrocknete. »Ich versuche, mutig zu sein, aber ich denke immer wieder an die Leiche. Ich will nur, dass das alles verschwindet.«
Die Tür der Küche ging langsam auf, und Robby spähte hinein. »Der Sheriff ist draußen.«
****
Heather wartete auf der Vordertreppe und trommelte mit den Fingern auf ihren Oberschenkel. Billy saß immer noch in seinem Dienstwagen. Er ließ sich Zeit. Er blätterte durch einen Notizblock und wählte sich dann einen neuen Zahnstocher aus einem Plastikspender.
Gequält stöhnte sie auf und schloss kurz die Augen.
»Ist schon in Ordnung«, flüsterte Jean-Luc neben ihr. »Indem er uns warten lässt, will der Sheriff uns nur zeigen, dass er die Kontrolle hat.«
Damit ihre Hände nicht zitterten, ballte Heather sie zu Fäusten. Es bestand kein Zweifel mehr daran, dass Louie ein Mörder war. Er hatte überhaupt keinen Respekt vor menschlichem Leben.
Robby stellte sich auf ihre andere Seite.
»Wir werden nicht zulassen, dass Sie zu Schaden kommen, Mädchen.«
Sie hatte im Grunde genommen großes Glück. Gleich zwei starke Männer würden bis zum Tode kämpfen, um sie zu beschützen. Ganz zu schweigen von den anderen Wachen und Fidelia. Sie war nicht allein wie die arme Mrs. Bolton. Die Erinnerung an ihre Leiche ließ einen kalten Schauer über Heathers Rücken laufen.
Billy setzte sich endlich seine Mütze auf und stieg aus dem Wagen. »Guten Abend, Leute.« Er schlug die Autotür zu und umrundete dann den Wagen, bis er mitten auf der Auffahrt stand. »Wer von euch hat denn wegen der Toten angerufen?«
»Das war ich, Robby MacKay.«
Billy sah ihn von oben bis unten an. »Auch ein Ausländer?«
»Aye, aus Schottland. Haben Sie sich die Tote schon angesehen?«
»Ich stelle hier die Fragen.« Billy zog seinen Notizblock und einen Bleistift aus der Tasche. »Wo genau befindet sich diese Tote?« Er sah langsam zu Jean-Luc. »Es ist doch nicht wieder ein Eichhörnchen?«
»Es ist Mrs. Bolton«, antwortete Heather und starrte Billy wütend an. »Sie ist die Kuratorin des Chicken Ranch Museums. Du kannst sie in ihrem Keller finden.« Tränen traten ihr in die Augen, als die schrecklichen Bilder ihr wieder in den Sinn kamen.
»Was hast du bei der Chicken Ranch gemacht, Heather?«, wollte Billy wissen.
Sie atmete tief durch und zwang sich, die Tränen und die Erinnerungen zu verdrängen. »Fidelia hat uns hingeschickt. Sie hatte eine Vision.«
»Wir haben nach dem Mann gesucht, der das Feuer in Heathers Haus gelegt hat«, erklärte Jean-Luc. »Fidelia hat gedacht, er versteckt sich in der Chicken Ranch, also...«
»... seid ihr hingefahren?«, unterbrach Billy sie mit flatternden
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