Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
gerne eine Weile allein. Ich glaube, ich werde etwas arbeiten.« Sie machte sich auf den Weg ins Studio.
»Ich lasse dich rein.« Er ging neben ihr. »Heather, ich will nicht, dass du dich hier... gefangen fühlst. Ich weiß, dass es hier für dich am sichersten ist, aber wenn du lieber gehen willst...«
Sie berührte seinen Arm. »Ich bleibe hier.«
»Gut.«
Heather fragte sich, ob er ihr Gespräch mit Billy belauscht hatte. Wenn ja, dann hatte er ein ausgezeichnetes Gehör.
Ohne nachzudenken tippte er die Zahlen in das Nummernfeld und öffnete ihr die Tür. »Ich bin in meinem Büro, falls du mich brauchst. Und Robby ist im Sicherheitsbüro.«
»Ich komme schon klar, danke.«
Mit einem traurigen Blick berührte er ihre Wange und ging dann fort.
Heather schlenderte zum Arbeitstisch und sah sich ihre Zeichnungen an. Sie atmete ein paarmal tief durch und versuchte, all die schrecklichen Erinnerungen zur Seite zu schieben. Nur für eine kurze Weile wollte sie entkommen. Sie musste etwas Schönes erschaffen.
Sie wählte sich den Entwurf aus, den sie zuerst machen wollte, und dann den Stoff, einen königsblauen Seidenchiffon. Dann machte sie sich daran, das Muster zu erstellen. Nach einigen Stunden hatte sie eines, mit dem sie zufrieden war. Sie schnitt den Stoff zu.
»Mrs. Westfield?« Robby spähte durch die Tür. »Ihre Tochter ist gerade die Treppe runtergekommen. Jean-Luc hat sie mit in die Küche genommen. Ich dachte, das würden Sie gern wissen.«
»Ja, danke.« Heather eilte auf den Flur und begleitete Robby durch die Ausstellung.
»Ich habe gesehen, wie sie an der Kamera vor Jean-Lucs Büro vorbeigegangen ist«, erklärte Robby. »Ich habe ihn gerufen, und er hat ihr die Treppe hinunter und in die Küche geholfen. Ich hoffe, das war Ihnen recht.«
»Ja, natürlich. Ich bin froh, dass jemand wach war, um sich um sie zu kümmern.«
»Wenn Sie mich brauchen, ich bin dort drin.« Robby ging ins Sicherheitsbüro.
»Gute Nacht.« Heather ging weiter zur Küche und öffnete die Tür vorsichtig. Sie hörte Bethanys Stimme.
»Ich bin Barbie, und du kannst das Krokodil sein.«
»Sehr wohl«, antwortete Jean-Luc leise.
»Was macht es?«, fragte Bethany.
»Er verbeugt sich. ›Guten Tag, Milady.‹«
Bethany kicherte. »Krokodile verbeugen sich doch nicht.«
»Das sollten sie aber, wenn sie einer Prinzessin begegnen.«
Bethany lachte noch mehr. »Du verbeugst dich so, wenn du mich siehst.«
»Weil du eine Prinzessin bist. Dieses Haus hat keine Prinzessin gehabt, ehe du gekommen bist.«
Heathers Herz wurde weit. Wie lieb von ihm, so etwas zu sagen.
»Ich weiß!« Bethany klang aufgeregt. »Lass uns spielen: Ich bin die Prinzessin, und das Krokodil ist ein Frosch.«
»Quak«, krächzte Jean-Luc.
Bethany platzte fast vor Lachen.
»Und dann küsst die Prinzessin den Frosch.« Bethany machte ein lautes, schmatzendes Geräusch. »Und er verwandelt sich in einen Prinzen. Und jetzt lieben sie sich für immer.«
Es gab eine Pause, und Heather wartete gespannt, was Jean-Luc als Nächstes sagen würde.
Seine Stimme klang leise und angespannt. »Kann die schöne Jungfer ihn auch lieben, wenn er eine... hässliche Kreatur ist?«
Heather wollte aus vollem Halse Ja brüllen. Aber Jean-Luc konnte doch nicht sich selbst meinen? Er war keine Kreatur. Er war unglaublich gut aussehend und lieb. Der perfekteste Mann, den sie je getroffen hatte. Es brachte nichts, das noch länger abzustreiten. Sie war dabei, sich in ihn zu verlieben.
»Ich glaube schon«, antwortete Bethany ernsthaft. »Prinzessin Fiona hat sich in Shrek verliebt, und der ist ein grüner Oger.«
Heather strahlte vor Stolz auf ihre brillante Tochter.
»Ich habe von diesem Shrek noch nie gehört«, sagte Jean-Luc.
»Du kennst Shrek nicht?« Bethany klang erstaunt. »Du kannst ihn zu Hause mal mit mir angucken.«
»Das würde ich gern«, antwortete Jean-Luc.
Heather schloss die Tür mit einem dumpfen Knall. »Hallo?« Die beiden saßen am Küchentisch.
»Mama!« Bethany sprang auf sie zu. »Ich bin aufgewacht, und du warst nicht bei mir im Bett.«
»Es tut mir leid.« Sie kniete sich hin und umarmte ihre Tochter. »Ich habe noch gearbeitet.«
Jean-Luc stand auf. »Ich habe ihr Milch und ein paar Kekse gegeben. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.«
»Nein.« Sie lächelte ihn an. »Du bist ein Schatz.«
Ihre Worte erfreuten Jean-Luc. Seine Augen glänzten gefühlvoll. Und doch schien er nicht zu wissen, was er sagen sollte. Heathers Herz
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