Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Möglichkeit eins entschieden: Ihr Gedächtnis löschen zu lassen, damit sie in ihr normales Leben zurückkehren konnte. Aber die Umstände waren nicht normal, also hatte sie die Zähne zusammengebissen und den Eid abgelegt.
Ian war im Erdgeschoss nicht zu finden, also ging sie hinab in den Aufenthaltsraum der Wachen im Keller. Ihr Blick schweifte zur Couch an der Wand. Nein, da war er nicht. Sie sah hinauf zu einer Überwachungskamera und schüttelte den Kopf.
Vor der Tür zum Schlafsaal blieb sie stehen. Es war ihre Pflicht, diesen Raum viermal am Tag zu überprüfen, aber ihr lief dennoch ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht so sehr wegen des Raumes selbst, sondern wegen der Leichen, die sich darin befanden. Sie atmete tief durch und trat ein.
Dougal lag auf dem Rücken in seinem Sarg. Er hatte ein altmodisches Nachthemd an, das ihm bis zu den Knien reichte und ein bisschen so aussah wie die Nachthemden, die ihre Großmutter immer getragen hatte.
Phineas lag auf seinem Doppelbett ausgestreckt und trug nichts außer roten Boxershorts aus Seide. Toni warf einen Blick auf die gerahmten Fotos auf dem Nachttisch. Eine ältere Frau, ein Mädchen und eine junge Frau, wahrscheinlich die Tante und die jüngeren Geschwister, von denen er gesprochen hatte. Sie fragte sich, ob sie wussten, dass er vor fast zwei Jahren in einen Vampir verwandelt worden war.
Sie spähte ins Badezimmer und zuckte zusammen, als sie entdeckte, dass auf dem ganzen Boden Handtücher und Kleidungsstücke verstreut lagen. Gott sei Dank musste sie denen nicht hinterher räumen. Es gab einen von Vampiren geführten Reinigungsdienst, der nachts vorbeikam. Ihr Blick fiel auf einen Stapel Herrenmagazine in einem Korb. Igitt! Diese Schweine.
Sie lief die Hintertreppe hinauf zurück ins Erdgeschoss und dann ein weiteres Stockwerk auf der Haupttreppe nach oben. In den oberen vier Stockwerken gab es keine Überwachungskameras, also fühlte sie sich dort wenigstens nicht unangenehm beobachtet. Sie eilte an ihrem Schlafzimmer vorbei, um die anderen fünf Schlafzimmer im ersten Stock zu überprüfen. Danach hetzte sie durch alle Schlafzimmer im zweiten Stock. Die Zeit wurde schon knapp, als sie die Schlafzimmer im dritten Stock abklapperte.
Verdammt, er war in keinem zu finden! Sie blickte mit wachsender Unruhe ins letzte Schlafzimmer. Sie sah sogar in den Wandschrank. Hatte sie einen Fehler gemacht, weil sie nicht auch unten alle Wandschränke durchgegangen war?
Cum on feel the noize! Sie zuckte zusammen, dann fischte sie das Telefon aus ihrer Tasche. »Howard?«
»Toni, hast du ihn gefunden?«
»Nein.« Von dem ganzen Rumgerenne atmete sie schwer. »Ich habe alle Stockwerke durchsucht bis auf das oberste.«
»Such auch da.«
Sie blinzelte. Connor hatte sie davor gewarnt, Roman Draganestis privates Arbeits- und Schlafzimmer zu betreten. Anscheinend hatte der Großmufti oben immer noch seine Sachen. Wahrscheinlich Leichen in den Wandschränken. »Ich dachte, das Stockwerk ist verboten.«
»Normalerweise ja, aber wir können nicht weitermachen, ohne zu wissen, wo Ian ist. Also sieh dich um", entgegnete Howard knapp und legte den Hörer auf.
Sie ließ das Telefon in ihre Tasche gleiten und stieg die Treppe hinauf. Am oberen Absatz entdeckte sie zwei Türen, zwischen denen ein Ölgemälde von irgendwelchen Ruinen hing. Sie versuchte die rechte Tür. Sie öffnete sich.
Der Raum war vollkommen dunkel. Toni tastete sich an der Wand neben dem Türrahmen entlang, bis sie einen Lichtschalter gefunden hatte. Eine einzige Glühbirne, die über einem großen Schreibtisch hing, leuchtete auf. Dahinter befanden sich Bücherregale, davor eine rote Samtliege. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie den Computer auf dem Schreibtisch entdeckte. Er könnte die Antwort auf all ihre Gebete sein.
Der große Raum verlor sich in Schatten. Toni konnte die Umrisse von weiteren Stühlen, einem Tisch und einer kleinen Bar erkennen. Am hinteren Ende des Raumes entdeckte sie die dunkle Holztäfelung einer Flügeltür.
Sie durchschritt den Raum, ihre nackten Füße geräuschlos auf dem dicken Teppich, und ließ ihren Blick über die teuren Antiquitäten wandern. Das also war das geheime Versteck eines mächtigen Vampir-Zirkelmeisters? Vielleicht sollte sie mit ihrem Handy ein paar Fotos machen. Nein, das würde Sabrina nicht helfen. Die luxuriöse Ausstattung bedeutete nur, dass der Besitzer reich war, nicht untot.
Auf ihrem Weg zu der Flügeltür hörte sie das piepende
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