Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Geräusch eines nicht aufgelegten Telefons. Sie stieß die Türen auf. Der Schatten eines riesigen Bettes lag bedrohlich vor ihr, und auf ihm ein weiterer Schatten. Sie schlich sich rechts am Bett vorbei und tastete nach der Lampe auf dem Nachttisch. Ein düsteres Licht, kaum heller als eine Nachtlampe, leuchtete auf.
Dort lag er, auf der anderen Seite des großen Doppelbetts, auf der Tagesdecke aus cognacfarbenem Wildleder. Sein Gesicht war von ihr abgewendet, also konnte sie nur sein volles schwarzes Haar sehen, und den Pferdeschwanz, der sich auf dem Kissen ringelte.
Einige Männer mochten mit schulterlangem Haar und einem Rock weibisch aussehen, aber bei Ian bewirkte es genau das Gegenteil. An ihm war etwas Wildes und Zerklüftetes, wie ein schottischer Krieger, der sich der Zivilisation verweigerte. Allein sein Anblick beschleunigte ihren Herzschlag, und rebellische Gedanken schlichen sich in ihren Kopf.
Er lag auf dem Rücken und hatte seinen langen Körper bis ans Fußende ausgestreckt. Ihr Blick wanderte über das weiße T-Shirt, das sich an seine breite Brust und den muskulösen Bauch schmiegte. Sein rot und grün karierter Kilt lag zerknittert um seine Beine, der Saum bis über die Knie hinaufgerutscht. Es sah aus, als wäre er einfach aufs Bett gefallen, ohne sich Gedanken zu machen, wie er landete.
Toni schlich sich um das Bett herum und an seinen riesigen Füßen in schwarzen Socken vorbei. Die alte Redensart über Männer mit großen Füßen musste stimmen. Ihr Blick wanderte zurück zu seinem Kilt. Seine Beine waren leicht gespreizt, und der karierte Stoff senkte sich dazwischen. Was für ein Schock war es gewesen, zu merken, dass der Kerl keine Unterwäsche trug. Ihr Gesicht wurde warm, als sie sich an das amüsierte Zucken seiner Mundwinkel und das Leuchten in seinen Augen erinnerte. Überhaupt kein Schamgefühl. Nein, er hatte... dreist ausgesehen, als hätte ihm die überraschende Inspektion sogar gefallen.
Sie legte ihren Kopf schräg und konzentrierte sich auf den dunklen, im Schatten liegenden Bereich zwischen seinen Schenkeln. Sie lehnte sich langsam zur Seite.
Cum on feel the noize!
Sie richtete sich mit einem erschreckten Keuchen auf. Was war nur in sie gefahren? Der Mann war tot, und sie versuchte, ihm unter den Rock zu sehen? Gott sei Dank gab es hier oben keine Kameras.
Sie öffnete ihr Handy. »Alles Okay, Howard, Ian ist hier. Er liegt im Bett.«
Stille folgte.
»Mädchen, du hast einen Mann in deinem Bett?«
Toni zuckte zusammen. »Carlos! Ich - ich hatte nicht mit dir gerechnet.«
Er lachte. »Das ist mir schon klar, Menina. Also, wer ist der Typ in deinem Bett?«
»Er ist nicht in meinem Bett, und er ist kein...«
»Oh, bist du bei ihm?«
»Ah, na ja, irgendwie schon.« Toni strich sich das feuchte Haar hinter die Ohren. »Hör zu, Carlos. Ich kann jetzt nicht sprechen.« Auf sein vieldeutiges Lachen hin schnaubte sie. »Es ist nicht so wie du denkst. Der Typ ist im Moment... richtig tot.«
»Hast du ihn fertiggemacht? Gut gemacht, Mädchen.«
Toni stöhnte. Vielleicht lag es an seiner brasilianischen Herkunft, aber ihr Nachbar, Carlos Panterra, hatte immer nur das eine im Kopf. »Carlos, ist in meiner Wohnung alles in Ordnung?«
»Ja, natürlich. Ich habe gerade eure Katze gefüttert. Sie sagt, sie vermisst dich und Sabrina. Ich natürlich auch.«
»Ich weiß. Wir kommen bald wieder, hoffe ich. Jetzt muss ich Schluss machen, ehe Howard wieder anruft.«
Carlos sog erstaunt die Luft ein. »Du hast zwei Männer? Mädchen, du bist echt heiß drauf.«
»Es ist nicht so wie - egal. Ich kann es dir später erklären.« Sie stellte sich neben das Bett.
»Es liegt an deinem neuen Klingelton", fuhr Carlos ungerührt fort. »Mit Rock hast du sie sofort an der Angel.«
»Ja, klar. Bis dann, Carlos.« Toni klappte das Telefon zu und steckte es in ihre Tasche. Es war verdammt schade, dass sie so schlecht mit moderner Technologie umgehen konnte. Es war ihr völlig schleierhaft, wie man den Klingelton, mit dem Carlos ihr Telefon verflucht hatte, veränderte.
Und wo sie schon bei Telefonen war, das Piepen von Ians letztem Telefongespräch war noch immer zu hören. Er hatte es sich offensichtlich ans Ohr gehalten, aber jetzt waren seine Finger entspannt und dort, wo sie auf dem Kissen ruhten, leicht nach innen gebogen. Der Hörer musste das Kissen hinabgerutscht sein, denn jetzt ruhte es in der Kuhle zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Sein Gesicht war ihr mit
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