Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
»Ich brauche erst noch einen Drink.« Er setzte sich hin und genehmigte sich einen großen Schluck von seinem Blier.
Gregori zog einen Stuhl vom Tisch, damit Toni sich setzen konnte. »Welches College besuchst du?«
»NYU.« Sie setzte sich.
Direkt neben sie platzierte sich Gregori. »Da habe ich meinen MBA gemacht.«
»Ich habe meinen Bachelor in Wirtschaft.«
Ian fühlte sich allein gelassen und ungebildet und kippte noch mehr von seinem Blier hinunter. Verdammt, er hätte ihr selber den Stuhl hervorziehen sollen.
Ganz interessiert beugte Gregori sich zu ihr. »Hey, gibt es noch den alten Professor Hudgins? Klein, Glatze, trägt eine Fliege. Sieht aus und spricht wie Elmer Fudd. ›Heuteeee wollen wir über hohe Zinsraaaten bei Kreditkaaaarten sprechen‹.«
Toni lachte, und es klang wie Himmelsmusik. Gleichzeitig nahm Ian auch einen Unterton aus Grollen und Fluchen wahr. Die fünfzig Vampirfrauen waren sauer. Zweifellos gefiel es ihnen nicht, warten zu müssen, während er mit einer Sterblichen redete.
Endlich hörte sie auf zu lachen und sah Ian an. »Gregori kann wirklich gut Leute nachmachen. Er ist echt lustig.«
»Ich habe dir einen Drink mitgebracht.« Das war ja wirklich geschmeidig, rügte er sich selbst.
»Danke.« Toni nahm einen Schluck.
»Worauf zum Henker wartest du noch?«, rief Tempest vom Anfang der langen Schlange.
Ian stöhnte innerlich auf.
»Die Eingeborenen werden langsam rastlos", bemerkte Toni. Sie warf einen Blick auf die Bar und sprang plötzlich auf, als zwei Frauen sich in den Club teleportierten.
»Alles in Ordnung?«, fragte Ian besorgt.
Sie setzte sich wieder. »Ich bin wohl nur... nervös, hier zu sein.«
»Tanz mit mir", schlug Gregori vor. »Ich sage dem DJ, sie soll sich wieder an die Arbeit machen.« Er bewegte sich auf die Tanzfläche zu.
Toni sah ihm nach. »Ist Gregori ein Vampir?«
»Aye, noch sehr jung. Er wurde nach der Erfindung des synthetischen Blutes verwandelt, also ist er ganz Flaschenkind.«
Toni verzog das Gesicht, als die laute hämmernde Musik losging. »Oh Gott, nein. Disco?«
»Gregori steht drauf. Bleibst du bei ihm, bis du nach Hause gehen willst?«
»Ich kann auf mich selber aufpassen.«
»Toni.« Ian beugte sich vor. »Hinter dir stehen fünfzig Vampirfrauen, die dich alle mit ihren Blicken zu töten versuchen. Bitte bleib bei Gregori.«
Sie warf einen Blick über ihre Schulter. »Okay, ich verstehe, was du meinst. Ich werde dann wohl mal... abhotten gehen.«
Sie stand auf und strich den Hauch von einem Rock glatt. »Viel Glück mit deinen Dates. Auch wenn ich sagen muss, du verschwendest deine Zeit.«
Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte sie an den wütend starrenden Frauen vorbei, wie ein Engel, der den düsteren Mächten furchtlos entgegentritt. Aber warum hielt sie seine Verabredungen für Zeitverschwendung? Glaubte sie, es war unmöglich für ihn, die wahre Liebe zu finden?
»Hey!«, rief Tempest. »Können wir endlich anfangen?«
»Aye, lasst uns anfangen.« Ian stellte den Timer ein.
Ohne Vorwarnung rannte Tempest vor, schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn auf die Wange.
Ian löste sich aus ihrem Griff. »Setz dich doch, bitte.«
»Klar.« Sie kletterte auf seinen Schoß.
»Was machst du da?«
»Sitzen.« Sie fuhr mit ihren schwarz lackierten Fingernägeln seine Brust hinab. »Weißt du, warum man mich Tempest nennt? Weil ich wild bin wie ein Orkan.«
»Ich dachte, wir könnten uns erst ein wenig unterhalten. Die Ruhe vor dem Sturm, verstehst du?«
Demonstrativ riss sie ihm das Lederband aus den Haaren und kratzte an seiner Kopfhaut. »Warum schickst du die anderen Mädchen nicht nach Hause?« Sie packte seine Haare. »Wir könnten schöne wilde Sachen zusammen machen.«
»Ich kenne dich doch gar nicht.« Er löste ihre Finger.
»Was gibt es da zu wissen?« Sie knabberte an seinem Hals.
»Na ja, ähm, womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?«
Ihr Lachen war leise und kehlig. »Ich lebe nicht, Dummerchen. Ich bin untot.«
»Aye, aber wir müssen trotzdem unsere Rechnungen bezahlen.«
»Wenn ich etwas brauche, nehme ich es mir einfach.« Sie schnappte nach seinem Ohr. »Und gerade jetzt brauche ich dich.«
»Was soll das heißen, du nimmst es?«
»Ich nehme mir Zeug von Sterblichen. Geld, Kleidung und so.«
»Du bestiehlst sie?«
Mit einem ungeduldigen Schnaufen lehnte sie sich zurück. »Es ist nicht Stehlen, wenn die es nie merken. Es ist so was von einfach mit deren Gedanken zu spielen. Im
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