Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
zugestehen, dass sie ehrenvolle Absichten gehabt hatte. Sie versuchte, ihre Freundin Sabrina zu retten. Ian würde das Gleiche für seine Freunde tun. Aber sie hatte vorgehabt, seine Art zu verraten. Bei dem Gedanken zog sich sein Magen zusammen.
Als Shanna fertig war, ging er den Flur hinab. Toni hatte einen Vertrag unterschrieben, mit dem sie schwor, sie zu beschützen. Wie konnte sie da einen Verrat planen?
Aber sie hatte es nicht getan. Sollte er sie für etwas verurteilen, was sie vorgehabt hatte, ehe sie Vampire wirklich kannte? Nach dem Angriff der Malcontents war ihre Schlussfolgerung, dass alle Vampire böse waren und verraten werden mussten, nur zu logisch.
Aber sie hatte alle getäuscht. Er hatte sich geschworen, dass eine zukünftige Partnerin treu und ehrlich sein musste. War er deshalb so frustriert von der Sache? Er sah Toni als eine potenzielle Partnerin an. Gott weiß, er begehrte sie. Sein Verlangen nach ihr war schmerzhaft. Er dachte die ganze Zeit nur an sie. Aber konnte er ihr vertrauen?
Nachdem er eine Stunde lang zu keinem Ergebnis gekommen war, beschloss er, sich einen Rat zu holen. Er teleportierte sich in Vandas Büro im Horny Devils. Nachdem sie den Schock über sein verletztes Gesicht überwunden hatte, erzählte er ihr alle Details von Tonis Geschichte.
Vanda saß hinter ihrem Schreibtisch und legte die Stirn in Falten. »Diese kleine Schlampe.«
Ian erstarrte. »Das hat sie nicht verdient. Sie versucht ja nur, eine Freundin zu retten, die sich in Gefahr befindet.«
Vanda hob ihre Augenbrauen. »Verteidigst du sie jetzt? Ich dachte, du bist wütend auf sie.«
»Ich bin nicht wütend.« Er ging im Büro auf und ab. »Ich bin verwirrt.«
»Warum? Das Problem lässt sich so leicht lösen.«
Er blieb stehen. »Meinst du?«
»Klar. Feuer die Kleine und lösch ihre Erinnerungen. Dann ist sie keine Bedrohung mehr, und du kannst sie endgültig aus deinem Leben streichen.«
Aus seinem Leben? Ihn erfasste eine Woge der Panik. Wie konnte er es ertragen, sie zu verlieren? »Aber... was ist mit ihrer Freundin?«
»Wen interessiert das? Sie schuldet dir schließlich kein Geld.«
»Sie ist in einer Nervenklinik eingesperrt...«
»Ja, ja, von ihrem bösen Onkel. Schluchz. Sie ist nur eine Person. Eine Sterbliche. Und Toni war bereit, uns alle wegen ihr in Gefahr zu bringen.«
»Nur, weil es ihr so viel bedeutet", wendete Ian ein.
»Mit dem Problem steht sie nicht allein da", murmelte Vanda.
Genervt schaute Ian seine Freundin an. »Schön, ich gebe es zu. Sie bedeutet mir etwas. Ich wäre nicht so aufgebracht, wenn es nicht so wäre.«
»Vor einer Woche hast du noch geschworen, dass du auf jeden Fall einen Vampir willst. Ich habe eine Liste mit zwanzig Vampirfrauen genau hier, alle von mir abgesegnet, die darauf brennen, dich kennenzulernen. Du kannst gleich heute Abend anfangen.«
Vor einer Woche hätte sich das wunderbar angehört. Aber jetzt kannte er Toni, und alles hatte sich verändert. »Ich will mich mit keiner anderen verabreden. Du kannst mein Profil von dieser Dating-Seite löschen.«
»Ian, sie hat vorgehabt, uns alle zu verraten.«
»Aber sie hat es nicht getan. Sie hat nie irgendetwas getan, das uns geschadet hat.« Er war endlich in der Lage, ihre Zwickmühle zu erkennen. Sie wollte Sabrina retten, weil sie ihre Freundin liebte. Und sie hatte ihn nicht verraten, weil er ihr auch etwas bedeutete. Als sie auf dem Parkplatz verzweifelt nach ihm gesucht hatte, stand in ihrem Gesicht echte Verzweiflung geschrieben. Er bedeutete ihr wirklich etwas. Aber andererseits konnte sie es nicht ertragen, ihre Freundin im Stich zu lassen. Ihr Herz wurde in zwei Stücke gerissen.
Alles, was er tun musste, war, ihr bei der Rettung von Sabrina zu helfen. Dann würde sie nicht länger in zwei Richtungen gezerrt werden. Sie konnte sich ganz ihm zuwenden.
Und das wollte er mehr als alles andere. Er wollte, dass es Toni freistand, ihn zu lieben. Er wollte sie mehr als alles andere.
****
Toni wachte langsam auf. An Durchschlafen war in dieser Nacht nicht zu denken gewesen, weil ein schweres Gewicht gegen ihre Brust drückte. Ian. Sie hatte ihn verloren. Erst als sie sich jetzt auf den Rücken drehte, merkte sie, dass sie nicht alleine war.
»Ian?« Sie setzte sich auf.
Erleichtert atmete sie auf. Er konnte nicht wütend auf sie sein, wenn er zu ihr ins Bett gestiegen war, richtig? Letzte Nacht hatte sie befürchtet, ihre Beziehung wäre vorbei. Er hatte so traurig ausgesehen.
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