Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
wirkte er vollkommen friedlich. Er lag auf dem Rücken und hatte die Hände auf dem Bauch gefaltet.
Sie sah nach der Uhr auf dem Nachttisch. Viertel vor neun? Sie hatte den Wecker auf halb sieben gestellt. Er musste ihn ausgeschaltet haben, ehe er zu ihr ins Bett geklettert war.
Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, trug er keinen Kilt. Er hatte Flanellpyjamahosen an, rot-grün karierte natürlich, worüber sie lächeln musste. Blut und Schmutz hatte er abgeduscht. Sie beugte sich näher zu ihm, um nach den Schnittwunden in seinem Gesicht zu sehen. Sie sahen schon viel besser aus. Sie hob eine seiner Hände. Die Wunden dort hatten sich geschlossen, und die Narben verblassten bereits. Bei Sonnenuntergang würde er wieder aussehen wie ein junger Gott.
Plötzlich wurde ihr klar, dass sie mit einem Toten Händchen hielt. Und sie zuckte nicht zurück, und sie ließ auch nicht los. Warum machte ihr das keine Angst? Liebevoll betrachtete sie ihn. Er war immer noch der gleiche mutige Krieger, der Gregori geholfen hatte, der gleiche selbstlose Held, der darauf bestanden hatte, dass sie sich in Sicherheit brachte, während er blutete, der gleiche liebe Mann, der sie so leidenschaftlich geküsst und dann die ganze Verantwortung dafür übernommen hatte.
Sie stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Am Spiegel klebte eine Nachricht.
Toni,
ich will dabei helfen, deine Freundin zu retten.
Verzeih mir, dass ich so ein Esel war.
Ian
Mit einem Lachen drückte sie den Zettel gegen ihre Brust. Ian verstand sie. Sie konnte ihm vertrauen. Und Sabrina würde gerettet werden. Sie rannte ins Schlafzimmer zurück. »Danke, Ian. Danke.«
Er lag einfach nur da.
Sie setzte sich auf das Bett und lächelte ihn an. »Du bist kein Esel. Du bist ein wunderbarer Mann.«
Und sie war dabei, sich wirklich in ihn zu verlieben.
Wie konnte sie ihn auch nicht lieben? Er war der liebste, süßeste, attraktivste Mann, den sie je kennengelernt hatte.
Sie betrachtete sein Gesicht, während die Liebe weiter in ihr anschwoll. Das hier war ganz anders als ihre letzten beiden Beziehungen. In diese Affären hatte sie sich gestürzt, weil die Abweisung ihrer Mutter sie zur Verzweiflung getrieben hatte. Sie hatte jemanden gebraucht, damit sie sich geliebt fühlte.
Dieses Mal war es anders. Sie hatte sich nicht in Ian verlieben wollen. Zum ersten Mal ging es nicht um sie und ihr Bedürfnis, geliebt zu werden. Es ging nur um Ian und die Liebe, die sie zu ihm verspürte. Das war ihr bei der Explosion schmerzlich bewusst geworden, als sie um sein Leben fürchten musste.
Sie berührte das Grübchen an seinem Kinn. Sie konnte vor ihm nicht davonlaufen. Das würde bedeuten, vor ihrem eigenen Herzen davonzulaufen.
Nach dem Duschen zog sie sich an und ließ Ian dann sicher verschlossen im Silberraum zurück. Als sie im Erdgeschoss den Fahrstuhl verließ, war sie überrascht von den vielen Menschen. Lebendige Menschen. Sie gingen eilig die Flure auf und ab. Die meisten von ihnen trugen weiße Laborkittel. Sie alle hatten Romatech-Namensschilder an ihre Brusttaschen geheftet.
Auf dem Weg in das Büro von MacKay Security rief sie Carlos von ihrem Handy aus an. »Rate Mal? Ian will uns wirklich dabei helfen, Sabrina zu retten.«
»Das ist toll!« Carlos senkte seine Stimme. »Also, sag mir, Menina, was hast du gemacht, um ihn zu überzeugen?«
»Ich habe mit ihm geredet.«
»Ach komm, du musst doch besonders... freundlich zu ihm gewesen sein.«
»Carlos, wir müssen Bri so schnell wie möglich befreien. Meinst du, wir können es heute Nacht schaffen?«
»Ja.« Seine Stimme wurde ernster. »Ich arbeite einige Pläne aus und komme heute Nachmittag bei dir vorbei.«
»Gut.« Toni legte auf und begab sich in das Büro der Sicherheitsfirma. Howard saß hinter dem Schreibtisch und hatte sein verbundenes Bein auf einem Stuhl hochgelegt.
»Tut mir leid, dass ich verschlafen habe.« Sie setzte sich neben ihn.
»Kein Problem.« Er deutete auf die Monitore. »Hier ist nicht viel los. Die Tagwache räumt den Mist auf dem Parkplatz auf.«
Toni blickte auf den Monitor, der den Parkplatz zeigte. Ein Abschleppwagen räumte das ausgebrannte Auto aus dem Weg. »Was hat die Polizei zu letzter Nacht gesagt?«
Howard genehmigte sich einen Donut. »Die sind es gewöhnt, dass Romatech bombardiert wird. Ich habe dem diensthabenden Beamten gesagt, dass wir von einer Gruppe psychotischer Fanatiker anvisiert werden, die gegen die Herstellung von synthetischem Blut sind. Was
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