Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
geht es gut.« Er sah sich im Raum um. »Nicht hier. Komm mit.«
Er führte sie aus dem Zimmer.
17. KAPITEL
Ian ging den Korridor hinab. »Damen oder Herren?«
»Wie bitte?«, fragte Toni.
»Welche Toilette ist dir lieber? Ich möchte mich frisch machen.«
»Oh. Damen, glaube ich. Wenn es dir nichts ausmacht.«
Wie hätte |s anders sein können. »Solange es leer ist.« Er öffnete die Tür zur Damentoilette. »Hallo?«
Toni folgte ihm hinein und blickte unter die Türen der Kabinen.
»Romatech ist sonntagnachts ziemlich leer. Nur ein paar Leute, die zur Messe hier sind.« Er drehte einen Wasserhahn auf und wusch sich die Hände am Waschbecken.
Sie stellte sich neben ihn. »Du erscheinst nicht im Spiegel. Ich kann mich selbst sehen. Und du bist nicht da. Das ist so gruselig.«
»Danke.« Wasser lief in seine hohlen Hände und Ian spritzte es sich ins Gesicht. Blut rann den Abfluss hinab. »Jetzt verrate mir deine Geheimnisse.« Er zog Papiertücher aus dem Spender und trocknete sich ab.
»Vorsicht", warnte sie ihn. »Sonst drückst du die Scherben tiefer rein.«
»Offensichtlich kann ich nicht sehen, was ich tue.« Er warf das Papiertuch in den Müll.
»Lass mich.« Sie befeuchtete ein Papierhandtuch und faltete es zu einem Polster. Dann tupfte sie ihm vorsichtig die Stirn ab.
»Deine Geheimnisse?«
»Schon gut.« Sie zog eine Scherbe aus seinem Haar und warf sie in den Müll. »Nachdem meine Großmutter starb, als ich dreizehn war, haben sie mich in ein Internat in Charleston gesteckt. Da ging es mir sehr elend, bis ich Sabrina getroffen habe.«
»Deine Mitbewohnerin?«
»Ja. Sie kam zur Schule, nachdem ihre Eltern beide bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Sie war ein Einzelkind, also richtig allein. Zuerst fand ich es ganz cool, dass es an der Schule endlich jemanden gab, dem es noch schlechter ging als mir. Aber dann habe ich sie kennengelernt, und wir sind beste Freundinnen geworden. Eigentlich eher wie Schwestern.«
»Aye.« Das konnte Ian nachvollziehen. Connor und Angus waren immer wie ältere Brüder für ihn gewesen.
Toni warf das blutige Papiertuch in den Müll und machte sich ein neues Polster. Sie betupfte seine Wangen. »Sabrina und ich haben einen Masterplan für unsere Zukunft entworfen, und daran haben wir seit Jahren gearbeitet. Du weißt, dass einige Prominente Waisenkinder aus dem Ausland adoptieren?«
»Aye.«
»Das wollen wir im großen Stil aufziehen. Wir wollen ein Waisenhaus führen, das eine wirklich liebevolle Umgebung bietet, wie die Familie, die wir uns immer gewünscht haben. Und wir retten Kinder auf der ganzen Welt. Ich habe Wirtschaft und Soziologie studiert, damit ich das Waisenhaus leiten kann, und Sabrina macht ihren Master in Pädagogik, damit sie die Schule leiten kann. Und Carlos hat schon ein paar Waisenkinder für uns.«
Das hatte Ian nicht erwartet. Das war ein riesiges Unterfangen. »Dafür braucht ihr jede Menge Geld.«
Toni wischte ihm vorsichtig das Kinn ab. »Sabrinas Eltern haben ihr ein riesiges Erbe hinterlassen. Fünfundachtzig Millionen.«
Erstaunt hob Ian seine Augenbrauen.
»Sie erbt erst dann, wenn sie den College-Abschluss gemacht hat. Ihre Eltern wollten nicht, dass sie bloß nutzlos von ihrem Treuhandfond lebt.«
Ian nickte langsam, obwohl seine Gedanken rasten. Wenn Toni so große Pläne hatte, warum war sie dann hier und arbeitete als Wachposten? Und sie hatte auf keinen Fall vor zu bleiben. Es wäre furchtbar selbstsüchtig von ihm, wenn er versuchen würde, sie hierzubehalten, wo sie doch so edle Pläne für die Zukunft hatte.
»Alles verlief genau nach Plan, bis letzten Sonntag", fuhr Toni fort. »Sabrina wurde im Central Park angegriffen. Sie ist mit gebrochenen Rippen, Prellungen und... Bissspuren ins Krankenhaus eingeliefert worden.«
»Malcontents.«
»Ja. Sie war hysterisch, als die Polizei sie befragt hat. Sie hat behauptet, dass Vampire sie angegriffen hätten.«
»Diese Idioten. Sie hätten ihre Erinnerung löschen müssen.«
Sie riss ihre Augen auf und starrte ihn an. »Du findest in Ordnung, was die gemacht haben?«
»Nein, natürlich nicht. Aber jeder Vampir, egal ob gut oder schlecht, weiß, dass es nichts Wichtigeres gibt, als unsere Existenz geheim zu halten.«
Ihre heftige Reaktion war überzogen, dachte Toni schuldbewusst, während sie die schmutzigen Papiertücher wegwarf. Sie zog noch mehr Handtücher aus dem Spender. »Lass uns deine Knie sauber machen.«
Hinknien musste sie sich
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